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Im Jahre 1435 Trierer Stils, in der 14. Indiktion, im 5. Jahr Papst Eugens IV., am 1. März, um die Mittagszeit, in der großen Stube der Minderbrüder zu (Ober-)Wesel, Trierer Diözese, vor Notar und Zeugen, die unten genannt sind, standen Bruder Heinrich von Andernach, Guardian des vorgenannten Klosters der Minderbrüder, und Johann Mychilbach, Schultheiß zu Katzenelnbogen, und legten Zeugnis ab in Sachen des Nonnenklosters Bärbach. Jener sagte: 'Ich bin vor vier jaren zu Andernach eyn lesemeyster yn myme cloister gewest, dez qvam yn der fasten zu mir eyn erbar edilman, juncker Richard von Hademar, un(de) ded sine bichte vor myr un(de) darnach sprach er: Herre, yr siit itzunt nit wol mußig, ich sprech uch gern zu vwer mußen, herumbe begeren ich, daz ir mir eyn stunde bescheident. Ich beschiit em eyn stunde. Zu derselben ziid quam juncker Richard un(de) sprach uffenlich, nit yn bichten: Liber herre un(de) vatir, ich hain vaste gude un(de) hain mee, dan ich virdynet habe umbe god. So hain ich gude zu Kettich, die an mich bracht sint, darynne ich straffunge hain yn mynen synnen, daz ich dy nit mit rechte besitze. Do fragete ich, wii ist daz kommen un(de) waz gude daz weren. Er sprach: Myne mune selige hette zu Kettich eyn huss mit schauben gedeckit, eynen garten darbii un(de) eynen wingarten un(de) eynen wydegarten un(de) darzu zinse un(de) gulte, also daz dy eldisten yn dem dorffe wol wyßen. Dyselben gude hatte sie ynt eym testamente gesast un(de) zu selengerede geben den jungfr(auen) yn der Berepach. Ich wil mich der gude ußen, daz myn sele darynne keyn straffunge mee habe un(de) wil siie an gerichte den jungfr(auen) zu yren handen stellen, so ich erste daz mag gedun un(de) ufftragen un(de) herumbe wollent daz kuntdun, lieber herre, den jungfr(auen) oder yrem voirmonder, daz sie wiißen sich darnach zu richten. Ich, bruder Heinrich vorg(enannt), von geheiß wegen juncker Richards, saß uff eyn perd un(de) qvam zu Couelencze zu Heyneman Stademan un(de) lachte em die sache vor von worthen zu worthen, als vorgeludit hait. Des frauwet er sich sere, daz die jungfr(auen) solden etzwaz notz vorhanden hain, unde meynte, er sulde daz kuntdun zu stund den jungfr(auen) yn die Berepach'. Johann Michilbach sagte aus: 'Ich bin mit Heyneman Stademan von Couelentze gefaren zu Andernach. Des gingen wir zu dem lesemeister, hern Heinrich vorg(enannt), un(de) wolden leren, wo der jungher were un(de) wie wir mochten bii en kommen. Also virstunden wir, er were uff syme hoffe bii Montebuir gelegin. Dar wer er geczogen umbe beßerunge willen des hoffis. Do sprach ich, Johan: Ich wil daling geruwen, ich sii dan an jungher Richard selbis gewest; ist er anders uff dem hoffe, ich vinden en, daz ich von eme eygentlichen auch moge horen, wii iz sii mit den guden gelegin. Do ich nu zu jungher Richard qvam, do erkante er aller stucke un(de) punthen genczlich, wie sii vorgeschriben stand, un(de) sprach, er wulde sich der gude quiit machen yn dem gerichte zu Kettich, welche ziit daz die jungfr(auen) darbii mochten gesin. Zu hant darnach qvam unfriede yn daz land, daz die herren umbe daz byssthum zu Trier kriegeten, daz man nit wol geturste wandern, dy sache zu enden'. - Beide taten dem Notar Handgelöbnis, daß sie diese Aussage in allen Gerichten mit ihren Eiden bekräftigen würden. - Geschehen in Gegenwart von Peter Fabiani von Hirschberg ('Hircz-'), Scholaster ('Schulmeister') an Unserer Lieben Frauen zu (Ober-)Wesel und 'Clais' Duchscherer, Bürger daselbst. - Johannes Hentschuer von Friedberg, Kleriker Mainzer Diözese, kaiserlicher Notar, bezeugt seine Anwesenheit und Niederschrift durch Unterschrift und sein Zeichen.

Oberwesel, 1436 März 1

Ausfertigung, Pergament mit dem Notariatssignet

Struck, Klarissenkloster Bärbach, Nr. 168