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Beilegung eines Streites zwischen Kloster Hersfeld und Kloster Breitenau um den Nachlass des verstorbenen Hersfelder Abtes Konrad.

1453 Juni 2

uff sonnabend nach unsers heren lichnam tagk sub anno Domini millesimo quadrigentesimo quinquagesimo tercio

A II, Kloster Breitenau

Vom Landgrafen Ludwig von Hessen berufene Schlichter und Abt Ludwig von Hersfeld bekunden, dass zwischen Kloster Hersfeld und Kloster Breitenau um den Nachlass des verstorbenen Hersfelder Abtes Konrad ein Streit entstanden sei, den die Parteien zur Entscheidung vor den Landgrafen gebracht hätten, der den Parteien einen schriftlichen Rechtsentscheid habe zukommen lassen, dabei den Abt von Hersfeld verpflichtet habe, noch weiteres Beweismaterial beizubringen, und dafür eine angemessene Frist zum Erscheinen in der Kanzlei zu Kassel festgesetzt habe. Dorthin sei auch die andere Partei am Tage der Ausfertigung dieser Urkunde gekommen. Zur Verhandlung habe der Landgraf sie, nämlich Ludwig von Radehausen, Dechant an St. Martin zu Kassel, Rauen von Boyneburg, Sietich von Holzheim, Gerwig von Bischofferade, Friedrich von Twiste sowie einige landgräfliche Räte und Diener, die Bürgermeister [der Alt- und Neustadt Kassel] und einige Mitglieder des Kasseler Stadtrates berufen, damit sie anhörten und beurteilten, was die beiden Parteien in dieser Sache vorzubringen hätten. Da eine Entscheidung auf dem Rechtsweg für beide Parteien mit hohen Kosten und großem Aufwand verbunden gewesen wäre, haben [die genannten Schlichter] den Streit gütlich und freundschaftlich beigelegt. Nach eingehenden Verhandlungen mit beiden Parteien haben diese auf die Durchsetzung ihrer Ansprüche verzichtet und den Schiedsspruch der Schlichter anerkannt. Beide Klöster versichern sich gegenseitig und auch dem Landgrafen diese Anerkennung und verzichten ausdrücklich auf jede weitere Rechtsklage.

Landgraf Ludwig von Hessen, Abt Ludwig von Hersfeld, Abt Johann von Breitenau

Ausf. Perg., 3 Siegel hängen an