U 154
Vollständige Signatur
HHStAW, 28, U 154
Urkunde
Identifikation (Urkunde)
Kurzregest
Kurzregest
Gertrud von Obentraut ('Auentruidt'), Äbtissin, und der Konvent des Klosters Gnadenthal verleihen ihren Klosterhof zu Kirberg ('Kyrpurgh'), dessen Grund und Boden an Wiesen, Gärten und Acker ihr Eigen ist, erblich und ewig dem Peter Haich, dessen Frau Lene und deren Leibeserben gegen 9 Malter Korn und 1 Malter Hafer Limburger Maß, die sie jährlich mühlengar und dürr, rein und schön zwischen dem 15. August und 8. September nach Gnadenthal oder eine Meile Wegs von da auf ein Haus, wohin sie von der Äbtissin, dem Verweser oder ihren Boten gewiesen werden, auf eigene Kosten und Gefahr liefern sollen. Sie sollen den Hof in gutem Bau und Besserung halten, alles Wachstum des Hofs darauf verwenden und keine Besserung davon fortschaffen, ferner nichts von dem Hof versetzen oder verleihen, auch ausrichten, wozu der Hof sonst verpflichtet ist. Die Eheleute setzen dafür zu Unterpfand den Hof mit aller Besserung und Zubehör sowie folgendes eigenes Gut: '1/2 m., stoist in die Lympurgker straisse in Nestbacher felde under Lodewich Lichten und auch daroff. Item 1 m. bii Erbacher born uff Walther Riffenberck unden dem pherner'. Bei Leistungsversäumnis kann das Kloster die Unterpfänder vor dem Gericht zu Kirberg einziehen ('uffholen'). Die Unterpfänder sollen in einer Hand ('unverdeilt, unverstockt und unversteint') bleiben und die Gülte soll auf einmal ('unverpletzt und unverdeilt') geleistet werden. Stirbt der Inhaber, so soll der Erbe den Hof vom Kloster gegen 1 Gulden, den er den Nonnen zum Vertrinken geben soll, erhalten. Verstoßen sie hiergegen, so kann das Kloster den Hof an sich nehmen. Für etwaigen Pachtrückstand und Schaden haften alle ihre Güter. - Siegel des Konvents.
Datierung
Datierung
1524 November 11
Originaldatierung
Originaldatierung
1524, uff sent Mertyns tagh des helligen bischoffs im winter gelegen
Vermerke (Urkunde)
Formalbeschreibung
Formalbeschreibung
Ausfertigung, Pergament (= A). Das undeutlich geprägte Siegel des Konvents mit einem Teil der abgerissenen Pressel liegt bei. - Rückvermerk: 1. (16. Jh., von der Hand des Magnus Koch): 'Als sich ein zeitthero irrung unnd gebrechen erhalten zwischen Libmuden von Waldtmanßhausen, abbatissin, unnd dem convent zu Gnadenthal an einem unnd Hen Hacken, burtig zu Kirpurch, anderstheils von wegen des hoffs, darvon in diesem brieff meldung beschicht, derwegen ein vertrag uffgericht, des datum steht den 27. Julii anno 73, darin vermelt, das abbatissin unnd convent Hen Hacken anderthalb hundert tl. erlegen sollen, welches sie heut dato gethan und zum theil an barem gelt erlegt, zum theil auch verwiesen, als nemlich an dem buttel zu Kirpurgk 80 Gulden unnd der Lutzen bruders Hans unnd Haffen Clauß 77 Gulden unnd ist er dem closter schuldig worden fur korns 10 Gulden unnd an zerung 5 Gulden, so hat ihme das closter bezalt 21 Gulden 18 alb., das also die gantze summe bezalt ist. Geschehen in beisein Adam Dorplatz, kelners zu Kirpurgk, unnd Magnus Kochen, renttmeinstern zu Neuenweilnaw, sambstags nach invocavit' (= 26. Februar) 'anno 75'. Es folgt die Unterschrift von Magnus Koch und Adam Durplatz. 2. (17. Jh.): 'Dis sein die vertreg uber Hen Hach zu Kirburg. 1653 besiezt ihn Lehnhart Wagener alß ein erb'. - Konzept Pergament ebenda (= B) mit Einschnitten für das Siegel mit Textverlust am Anfang der ersten Zeile und infolge Beschneidung am rechten Rand, da das Stück als Einband für das Gefälleregister von 1529 August 11 (Nr. 1040) diente. - Vgl. auch die Gegenurkunde gleichen Datums (Nr. 1031)
Informationen / Notizen
Zusatzinformationen
Zusatzinformationen
Struck, Zisterzienserinnenkloster Gnadenthal, Nr. 1030
Repräsentationen
| Typ | Bezeichnung | Zugang | Information | Aktion |
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