U 240

Landgraf Philipp der Jüngere, Graf von Katzenelnbogen, Diez, Ziegenhain und Nidda, verkauft dem Grafen Georg von Leiningen, Herrn zu Westerburg und Schaumburg, für 4080 Gulden Limburger Währung, die dieser ihm bezahlt hat, seine Weingärten zu Cramberg und Steinsberg, genannt die Jungfrauenweingärten, samt 6 Fuder Mist, die der Hofmann zu Steinsberg jährlich darin liefern muß, ferner 4 Gulden 4 Albus 4 Heller zu Schönborn, 2 1/2 Gulden 10 Heller zu Steinsberg, 4 Gulden 19 Albus 9 Heller zu Cramberg, 3 Gulden 22 Albus 1 Pfennig zu Laurenburg, hiervon 7 Pfennig Bede zu Esten, 7 Gulden 4 Albus 1/2 Heller zu Balduinstein, 7 Albus (zu) Fachingen, 18 Albus (zu) Aull, 5 Albus zu Altendiez, 2 Gulden 2 1/2 Albus zu Diez ('dall Dietz'), 17 Albus zu Freiendiez, 3 Gulden 12 1/2 Albus zu Limburg, 4 1/2 Gulden zu Dehrn, 20 1/2 Albus zu Staffel, 4 Gulden 8 Albus zu Kirberg, 4 Albus zu Flacht, 18 Albus zu Niederneisen, 7 1/2 Gulden zu Allendorf, 20 Albus zu Niederfischbach, 5 Gulden 23 Albus 4 Heller zu Nassau, also insgesamt 55 Gulden 2 Albus 11 Heller zu je 24 Albus abzüglich 7 Pfennig, die jährlich den Nassauischen zu Esten als Bede fallen, ferner an Frucht: 1/2 Malter Korn zu Schönborn, 7 Simmer zu Cramberg, 2 Simmer zu Steinsberg, 6 Simmer zu Herold ('Hieruldt'), 3 Malter (zu) Fachingen, 10 Simmer zu Kirberg, 1 Malter 9 Simmer zu Werschau ('Wersch'), 1 Malter zu Nauheim ('Nawem'), 6 Simmer zu Lindenholzhausen, 1 Malter 7 Simmer zu Eschhofen, 2 Malter 2 Simmer Korn und 1 Malter Weizen zu Niederneisen, 3 Simmer zu Freiendiez, 1 Malter Hafer nebst 20 Alb. und 5 Pf. Erbzins zu Biebrich ('Bibergk'), desgleichen die Hecken und Wüstung hinter Habenscheid, gen. die Zinshecken, und die Wiese, genannt die Fließenbach, die früher dem Kloster Bärbach gehörte, doch vorbehaltlich des Weidetriebs, den die Hofleute des Ausstellers zu Bärbach darin haben, die dafür jährlich einen Weidhammel auf das Haus Schaumburg geben, ferner zwei Wiesen, die zu den Höfen Steinsberg und Freiendiez gehören. - Unterschrift und Sekretsiegel.

1568 Januar 8

G. den 8. Januar 1568

Ausfertigung, Pergament Staatsarchiv Marburg, Extradenda Wiesbaden (= A) mit Unterschrift rechts unter der Plika und Sekretsiegel des Ausstellers. - Zweite Ausfertigung, Pergament, Fürstliches Waldecksches Rentamt auf Schloß Schaumburg (= A1, zur Zeit im Museumsraum daselbst), ebenfalls mit Unterschrift und Sekretsiegel. - etwa gleichzeitige Kopie, Papier W 337,9 (= B). - Zweite Kopie, Papier W 12,240 (= C) auf Bl. 2r-4r eines Heftes von 6 Doppelblättern im Quartformat. Das Heft trägt die Überschrift: 'Vertzeignus der renten unnd geutter, so zu dem hauß Berbach gehoerdtt haben und uff bevelnh m. g. f(ürsten) und hernn verkaufft wordenn'. Daraus folgt, daß das Verzeichnis vor dem Tode Philipps des Jüngeren (+ 19. November 1583, vgl. Demandt in: Nass. Annalen 71, 1960, 56 Anm. 4) verfaßt ist (zur genaueren Datierung vgl. unten) und der Verkauf Güter und Gefälle des Klosters Bärbach betrifft. Ein zweites Verzeichnis unter gleichem Titel (W 12,237 = D) besteht ebenfalls aus 6 Doppelblättern Quartformats. Hier ist obiger Verkauf nur mit der Kaufsumme und den Kaufobjekten eingetragen. Es folgen in C und D die weiteren Verkäufe (zitiert nach C): '56 fl. Sander von Haußen vor ein weingartt, so er zu lein gehabt. - 33 fl. Ranhanß vor 4 alb. zeinß unnd ein stuck weingartten. - 29 fl. Theyß von Haußenn vor ein stuck weingartten, so er auch zu lhen gehabt. - 108 fl. S alb. her Gerhardt Koett vor 3 Leimpurger ml. kornß, so auf seinem hoiff zu Nesbach gelen. - 100 fl. Hanß Wilhem von Schoinborn vor ein weiß, die Schwalbacher auch gnandt, haiit vor zwein fl. zu zeinß gebenn' (Bl. 5r). - '258 fl. 8 alb. Ebertz Hanß von Breydertt vor ein weiß daselbst, haitt vor veier fl. zu zensch gebenn. - 128 fl. 6 alb. vor drey Limpercher ml. unnd 10 sm. kornß, so etliche von Hochstienden einsselnt geben haben unnd haitt man daß selbs moissen aufheben unnd heimfoern. - 21 fl. Clas Schnatz vor 3 m. lantz, haben vor 3 alb. zu zeinß gebenn. - 16 fl. derselbig vor ein stock wingartten zu Ballenstein, so er zu lein gehapt' (Bl. 5v). - '65 fl. Claiß Schnatz vor die Reinweiß, hatt vor zu zensch gebenn 1 fl. 18 alb. - 14 fl. Wolff zu Wassenbach vor 2 m. lanß, habenn vor 2 alb. zu zensch gebenn. - 14 fl. Peter Zimmermann vor 2 m. lanß. - 8 fl. Theiß Kalckoben vor 8 alb. zensch. - 14 fl. Hermanß Henn zu Wassenbach vor 2 m. lanß, haitt ider morgen 1 alb. zu zeinß gebenn. - 120 fl. die gemein zu Steinßburgk vor 17 1/2 m. lanß, haitt vor 17 1/2 alb. zu zeinß gebenn' (Bl. 6r). - '3 fl. Veltes Clauß vor 1/2 m,. lantz, haitt vor 4 pf. zeinß geben. - 26 fl. Keller Hen mitt seinen gesellen vor ein wostungk, haitt vor nichts gedan. - 10 fl. 6 alb. Peter Weber unnd Keller Henn vor ein stuck acker. - 2 fl. 14 alb. Contzen Hoiffman vor ein klein stuck ackers. - 140 fl. Johannes Saurdichs erben vor die Brothweiß, hatt vor 4 fl. 9 alb. gedragen zu zenß. - 21 fl. m(e)ister Wilhem von Kramburgk vor die kelter' (Bl. 6v). - '177 fl. Walter Wiederholdt vor die Koltweiß unnd ein weiß bey Habscheidt, habenn zufur zu zeinß geben 3 fl. 7 alb. - 262 1/2 fl. Otth Heuschner vor 7 ml. kornn, die von Ranssell unnd Brestenburgk eintzell gebenn, soll Limpurger maß sein. - 400 fl. Jacob Ornh und Johann Osselbecher von Berlbach, haitt vor 3 1/2 ml. Limpurger maß kornß geben' (Bl. 7r). - 'Summa innam geltz 6107 fl. 6 alb. zu 24 alb., thuitt den fl. zu 26 (alb.) 5637 fl. 12 alb.' (Bl. 7v). In B folgt auf Bl. 8r der Vermerk: 'Von den kauffbreiffen haben ich keine copei auserhalb mitt graff Gorgen von Westerpurg nich entpfangen gehabtt'. Darunter steht die Unterschrift von Johann Graß. Da dieser 1555-1570 Kellner zu Braubach war (Sponheimer, Landesgesch. der Niedergrafschaft Katzenelnbogen 213; Demandt, Landgraf Philipp d. J. von Hessen-Rheinfels 99), ist die Aufzeichnung zwischen 1568 Januar 8 und 1570 zu datieren. Alle jene Verkäufe sind also bald nach Aufhebung dos Klosters vorgenommen. C hat diesen Vermerk und die Unterschrift nicht. Dort schließen sich aber die folgenden zusätzlichen Angaben an: '15 alb. zu Schoeinborn von haubenguittern, (...) stadt nach zu m. g. f(ürsten) unnd harn gnedigeß gefallen' (Bl. 7v). - 'Ahnn eintzeln zeinschen, so nach zu verkauffen sein: 3 1/2 fl. 7 alb. gefallen jerlichs zu Lorch unnd da hernumber, seindt gar verplackt; 2 1/2 fl. zu Bornich; 20 alb. zu Sanct Gewerßhausen; 2 fl. zu Wiessell; 15 1/2 fl. zu Cobelentz, sein unstendig; 3 fl. 10 alb. 9 h. zu Kettig gefeltt gar eintzelnn, habenn in 4 jaren nichts geben; 18 alb. gefallen jerlich zu Pfafendorf. - Summa der unverkaufften zeinschen 18 fl. 19 alb. 9 h. unnd sein die 12 alb., so ein ch(ur)f(ürst) von Trier vormalß geben, nicht gerechnet, dieweill sey etliche jar ußstan unnd wolles niht gebenn' (Bl. 8v). - '1 ml. kornß geben die mönch von Erbach jerlich zu Limpurgk, haben ich in keinem register fonden unnd mier Matheiß etz angetzeigtt, stadtt auch zu verkauffenn' (Bl. 9r)

Struck, Klarissenkloster Bärbach, Nr. 299a