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Hausbesitzerappell im Sportpalast in Berlin-Schöneberg

1933

27 Fotografien

In den 1930er Jahren finden sich im Nachlass von Julius Groß zunehmend Fotografien aus einem nicht mehr explizit jugendbewegten Umfeld, insbesondere von kirchlichen Veranstaltungen, Porträt- und Hochzeitsfotografien. Aber auch die fotografische Dokumentation von politischen Veranstaltungen aus dem Umkreis der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP), Aktivitäten von Verbänden, Vereinen und Firmen gehörten nunmehr zu Julius Groß Fotografenalltag.

Am Montag, den 4. Dezember 1933, fand ein Hausbesitzerappell im Sportpalast in Berlin-Schöneberg statt. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde diese 1910 erbaute Mehrzweckhalle mit Platz für über 10.000 Menschen vielfach für politische Zwecke genutzt. Insbesondere die sogenannte „Sportpalastrede“ von Joseph Goebbels aus dem Jahre 1943, innerhalb derer er die Bevölkerung auf den „Totalen Krieg“ einschwören wollte, fand großen Nachhall.

Die Bilderserie umfasst Aufnahmen des vollbesetzten Sportpalastes, dessen Ränge mit Hakenkreuzfahnen und Transparenten mit diversen Aufschriften behangen sind, u.a. „Dem deutschen Menschen kann nur ein starkes Deutschland Arbeit geben“; „Gemeinnutz vor Eigennutz“; „Jeder Haus- und Grundbesitzer muß ‚Das Grundeigentum‘ lesen“; „Hausbesitzer schafft Arbeit!“ oder „Ein Wille ein Volk ein Führer“. Auf der Bühne sprachen verschiedene Redner, einige in Uniformen und mit Hakenkreuzbinden. Ein Blick in den Innenraum des Sportpalastes zeigt die dichtgedrängten Sitzreihen, Ränge und Tribünen.

Originaltitel: [Hausbesitzerappell im Sportpalast]

Quellen u. Literatur: Ulrike Haerendel: Kommunale Wohnungspolitik im Dritten Reich: Siedlungsideologie, Kleinhausbau "Wohnraumarisierung" am Beispiel Münchens, München 1999.