635

Identifier

AdJb, F 1, 635

Item series


Identification (short)


Title Title
Umzug der Oststaffel des Vereins für das Deutschtum im Ausland (VDA) in Berlin-Friedrichshain
Life span Life span
1933

Notes


Includes Includes
63 Fotografien

Facts of the case


Facts of the case Facts of the case
1881 entstand der nationalistische „Allgemeine Deutsche Schulverein“ als ein zentraler Dachverband der deutschen Ableger des in Wien gebildeten „Deutschen Schulvereins“ mit dem Ziel der materiellen und ideellen Förderung von Auslandsdeutschen. 1908 benannte sich der völkisch orientierte Bund in Verein für das Deutschtum im Ausland (VDA) um, blieb aber weiterhin im Schatten der österreichischen Mutterorganisation. Mit Unterstützung von staatlicher Seite (darunter das preußische Kultusministerium und das Auswärtige Amt) wendete sich das Blatt nach dem Ersten Weltkrieg. Aus Solidarität mit den ehemals deutschen Gebieten im Osten traten nun immer mehr Menschen dem Verein ein, so dass die Mitgliederzahlen von rund 360.000 im Jahre 1923 auf mehr als zwei Millionen 1930 stiegen. In der Jugendarbeit orientierte sich der konservative Verein an der Arbeiterjugendbewegung und richtete eigene Heime ein, veranstaltete politische Kundgebungen und gemeinsame Abende mit Tanz, Theaterspiel und Musik, blieb aber aufgrund der akademischen Herkunft der Mitglieder dem bürgerlichen Milieu verhaftet.
Im Frühjahr 1933 erfolgte eine Annäherung an die Hitlerjugend (HJ), die nun bei vielen Veranstaltungen des VDA gemeinsam mit der Sturmabteilung (SA) anwesend war. Der VDA agierte noch bis 1938 und unter dem neuen Namen "Volksbund für das Deutschtum im Ausland" ideologisch staatsnah und mit Unterstützung durch führende Mitglieder der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) weiter.
Am 19. Mai 1933 führte die Oststaffel des VDA einen Umzug in Berlin-Friedrichshain durch, den Julius Groß mit seiner Kamera begleitete. An dem Marsch beteiligte sich auch ein Spielmannszug der SA sowie die HJ. Groß fotografierte die Teilnehmer und Teilnehmerinnen an diversen Standorten, während sie über die Boxhagener Straße hin zu ihrem Versammlungsort, vermutlich dem Volkspark Prenzlauer Berg, zogen. Anschließend sprachen unter anderem der Reichsstudentenführer Neumann sowie Erich Klinghammer, Jugend- und Geschäftsführer des Landesverbandes Mark Brandenburg des VDA und gleichzeitig Vertreter der HJ.

Information / Notes


Additional information Additional information
Originaltitel: VDA Oststaffel
Quellen u. Literatur: Volksbund für das Deutschtum im Ausland: Verpflichtendes Erbe. Volkstum im Ringen um seinen Bestand und seine Anerkennung, Kiel 1954; Gerhard Weidenfeller: VDA - Verein für das Deutschtum im Ausland. Allgemeiner Deutscher Schulverein (1881-1918). Ein Beitrag zur Geschichte des deutschen Nationalismus und Imperialismus im Kaiserreich, Bern/Frankfurt am Main 1976; http://www.vda-kultur.de/de/ueber_uns/ueber-uns.php (zuletzt abgerufen am 28.4.2015).