702
Complete identifier
StadtA DA, 702
Fonds
Identification (short)
Title
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Vermessungsamt
Fonds data
Essay
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Das Vermessungsamt der Stadt Darmstadt wurde mit Wirkung vom 01. August 1937 als eigenständige Dienststelle eingerichtet. Die Aufgaben waren zuvor der gleichnamigen fachlichen Abteilung des Tiefbauamt zugeordnet. Erster Leiter des neuen Amtes wird der bisherige Abteilungsleiter Vermessungsrat Hufer. Auf ihn folgte Obervermessungsrat Schneider, der 1959 verstarb und von Dr. Walter Seele, ehemals Leiter des Vermessungs- und Katasteramtes in Wattenscheid, als neuem Leiter des Amtes abgelöst wurde.
Bereits 1963 folgte dann Dipl.-Ing. Karl Wilhelm Ohlert, der als Vermessungsrat zuvor für Flurbereinigungsverfahren beim Kulturamt Darmstadt (heutiges Amt für Bodenmanagement) zuständig gewesen war. Mit ihm wurde noch im gleichen Jahr der Umzug der Dienststelle in neue Räume in der Kattreinstraße durchgeführt. Anfang der 1970er Jahren war man vor allem mit der Aufstellung neuer Bebauungspläne beschäftig. Obwohl gesetzlich nicht vorgesehen, wurden die Bedenken und Anregungen zu den Plänen auf Anweisung von Ohlert mündlich im Vermessungsamt aufgenommen und erörtert, um die betroffenen Grundbesitzer*innen im gesamten Prozess zu berücksichtigen. Bis 1980 wurden so über 180 Bebauungspläne angefertigt.
1981 folgte Helmut Kitlinski als neuer Leiter des Vermessungsamtes. Er übernahm in dieser Funktion auch den Vorsitz des Gutachterausschusses und die Leitung des Beirats für Straßenbenennung- Unter ihm blickte das Amt 1986 in einer umfangreichen Ausstellung im Justus-Liebig-Haus auf "100 Jahre Stadtvermessung in Darmstadt" zurück. Historisch sollte für die Beschäftigten des Vermessungsamtes 1987 auch die Einführung der technikunterstützen Informationsverarbeitung sein. Ermöglicht wurde das aus der Zusammenarbeit einer städtischen Prüfungskommission (Beschäftigte von Vermessungs- und Hauptamt) und der Hessischen Elektrizitäts-AG (Heag). Diese hatte wenige Jahre zuvor zusammen mit dem Hessischen Ministerium für Wirtschaft und Technik den Aufbau eines digitalen Grundkartenweks für das Versorgungsgebiet der Heag beschlossen. Die Erfassung des Darmstädter Stadtgebietes sollte bis 1990 gemeinsam mit dem Vermessungsamt erfolgen, um die Ergebnisse anschließend für verschiedenste Anwendungsfälle auch anderen städtischen Ämtern zur Verfügung stellen zu können.
Zu diesem Zeitpunkt umfasste die Dienststelle den Bereich des vermessungstechnischen Innen- und Außendienstes, Kartographie inkl. der Herstellung und Fortführung amtlicher Lagepläne und der Stadtkarte, Bodenordnungsmaßnahmen, Grenzregelungen, Bodenverkehr und Grundstücksbewertungen. Auch die Geschäftsstelle des Gutachterausschusses war weiterhin in diesem Amt angesiedelt. 1989 wurden auch die im Tiefbauamt noch verbliebenen Messtrupps in das Vermessungsamt eingegliedert. Die Einführung einer interaktiv-graphischen Datenverarbeitung als Basis für ein Informationssystem war zu diesem Zeitpunkt zwar noch immer geplant, die Umsetzung jedoch aufgrund fehlender finanzieller Mittel fraglich.
Ein erster Schritt in die automatisierte Datenverarbeitung folgte 1993 mit der Erarbeitung eines Programms zur statistischen Auswertung von Kaufverträgen durch Beschäftigte des Vermessungsamtes. Die Anwendung sollte die Arbeit des Gutachterausschusses erleichtern, aber auch Einnahmen durch die Vermarktung an andere öffentliche Stelle generieren. 1994 konnte dann auch die Digitalisierung der analogen Grundkarte gestartet werden. Die die von der Heag für das Hessische Landesvermessungsamt bereits erfassten Daten wurden in den darauffolgenden Jahren durch weitere Angaben zu Bebauung, Verkehr, Kanalisation und Topographie ergänzt. Um einen möglichst effizienten Austausch der umfangreichen Daten vornehmen zu können, wurde in diesem Zuge das städtische Netz an das Glasfasernetz der Heag angeschlossen. Die erfassten Informationen wurden 2001 auch für die Öffentlichkeit verfügbar. Der aktuelle Bebauungsatlas des Jahres mit 250 Plänen konnte, ergänzt um Angaben zu den Nutzungsmöglichkeiten, als CD-Rom beim Vermessungsamt erworben werden. Als Ergebnis der digitalen Entwicklungen wurde 2002 schließlich die Abteilung Reprographie aufgelöst. 2008 wurde eine umfangreiche Befliegung der Stadt durch das Vermessungsamt beauftragt. Die neue Serie an Orthofotos wurde im Nachgang erstmals auf der städtischen Homepage für die Öffentlichkeit kostenfrei veröffentlicht und zusätzlich an Google zur Nutzung in der Anwendung "Google Earth" veräußert.
Ein weiterer, wichtiger Schritt zu einer vernetzten Geodateninfrastruktur stellte ein Zusammenschluss mit anderen Städten aus dem Rhein-Main-Gebiet und Südhessen dar, der 2012 eine neue Datenbank mit geografischen Informationen voran bringen sollte.
2018 gliederte sich das Vermessungsamt der Stadt Darmstadt in die drei Abteilungen: Abteilung "Bodenordnung, Bodenverkehr, Gutachterausschuss", Abteilung "Stadtkartografie" und Abteilung "Vermessungstechnischer Dienst, geografische Datenbasis".
Bereits 1963 folgte dann Dipl.-Ing. Karl Wilhelm Ohlert, der als Vermessungsrat zuvor für Flurbereinigungsverfahren beim Kulturamt Darmstadt (heutiges Amt für Bodenmanagement) zuständig gewesen war. Mit ihm wurde noch im gleichen Jahr der Umzug der Dienststelle in neue Räume in der Kattreinstraße durchgeführt. Anfang der 1970er Jahren war man vor allem mit der Aufstellung neuer Bebauungspläne beschäftig. Obwohl gesetzlich nicht vorgesehen, wurden die Bedenken und Anregungen zu den Plänen auf Anweisung von Ohlert mündlich im Vermessungsamt aufgenommen und erörtert, um die betroffenen Grundbesitzer*innen im gesamten Prozess zu berücksichtigen. Bis 1980 wurden so über 180 Bebauungspläne angefertigt.
1981 folgte Helmut Kitlinski als neuer Leiter des Vermessungsamtes. Er übernahm in dieser Funktion auch den Vorsitz des Gutachterausschusses und die Leitung des Beirats für Straßenbenennung- Unter ihm blickte das Amt 1986 in einer umfangreichen Ausstellung im Justus-Liebig-Haus auf "100 Jahre Stadtvermessung in Darmstadt" zurück. Historisch sollte für die Beschäftigten des Vermessungsamtes 1987 auch die Einführung der technikunterstützen Informationsverarbeitung sein. Ermöglicht wurde das aus der Zusammenarbeit einer städtischen Prüfungskommission (Beschäftigte von Vermessungs- und Hauptamt) und der Hessischen Elektrizitäts-AG (Heag). Diese hatte wenige Jahre zuvor zusammen mit dem Hessischen Ministerium für Wirtschaft und Technik den Aufbau eines digitalen Grundkartenweks für das Versorgungsgebiet der Heag beschlossen. Die Erfassung des Darmstädter Stadtgebietes sollte bis 1990 gemeinsam mit dem Vermessungsamt erfolgen, um die Ergebnisse anschließend für verschiedenste Anwendungsfälle auch anderen städtischen Ämtern zur Verfügung stellen zu können.
Zu diesem Zeitpunkt umfasste die Dienststelle den Bereich des vermessungstechnischen Innen- und Außendienstes, Kartographie inkl. der Herstellung und Fortführung amtlicher Lagepläne und der Stadtkarte, Bodenordnungsmaßnahmen, Grenzregelungen, Bodenverkehr und Grundstücksbewertungen. Auch die Geschäftsstelle des Gutachterausschusses war weiterhin in diesem Amt angesiedelt. 1989 wurden auch die im Tiefbauamt noch verbliebenen Messtrupps in das Vermessungsamt eingegliedert. Die Einführung einer interaktiv-graphischen Datenverarbeitung als Basis für ein Informationssystem war zu diesem Zeitpunkt zwar noch immer geplant, die Umsetzung jedoch aufgrund fehlender finanzieller Mittel fraglich.
Ein erster Schritt in die automatisierte Datenverarbeitung folgte 1993 mit der Erarbeitung eines Programms zur statistischen Auswertung von Kaufverträgen durch Beschäftigte des Vermessungsamtes. Die Anwendung sollte die Arbeit des Gutachterausschusses erleichtern, aber auch Einnahmen durch die Vermarktung an andere öffentliche Stelle generieren. 1994 konnte dann auch die Digitalisierung der analogen Grundkarte gestartet werden. Die die von der Heag für das Hessische Landesvermessungsamt bereits erfassten Daten wurden in den darauffolgenden Jahren durch weitere Angaben zu Bebauung, Verkehr, Kanalisation und Topographie ergänzt. Um einen möglichst effizienten Austausch der umfangreichen Daten vornehmen zu können, wurde in diesem Zuge das städtische Netz an das Glasfasernetz der Heag angeschlossen. Die erfassten Informationen wurden 2001 auch für die Öffentlichkeit verfügbar. Der aktuelle Bebauungsatlas des Jahres mit 250 Plänen konnte, ergänzt um Angaben zu den Nutzungsmöglichkeiten, als CD-Rom beim Vermessungsamt erworben werden. Als Ergebnis der digitalen Entwicklungen wurde 2002 schließlich die Abteilung Reprographie aufgelöst. 2008 wurde eine umfangreiche Befliegung der Stadt durch das Vermessungsamt beauftragt. Die neue Serie an Orthofotos wurde im Nachgang erstmals auf der städtischen Homepage für die Öffentlichkeit kostenfrei veröffentlicht und zusätzlich an Google zur Nutzung in der Anwendung "Google Earth" veräußert.
Ein weiterer, wichtiger Schritt zu einer vernetzten Geodateninfrastruktur stellte ein Zusammenschluss mit anderen Städten aus dem Rhein-Main-Gebiet und Südhessen dar, der 2012 eine neue Datenbank mit geografischen Informationen voran bringen sollte.
2018 gliederte sich das Vermessungsamt der Stadt Darmstadt in die drei Abteilungen: Abteilung "Bodenordnung, Bodenverkehr, Gutachterausschuss", Abteilung "Stadtkartografie" und Abteilung "Vermessungstechnischer Dienst, geografische Datenbasis".
Literature
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"100 Jahre Stadtvermessung in Darmstadt", Katalog zur gleichnamigen Ausstellung 1986 im Justus-Liebig-Haus Darmstadt
Further information (fonds)
Archivist in charge
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Rebekka Friedrich
Person in charge
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2025: Clemens (Praktikum)