19
Vollständige Signatur
StadtA Grün, 19
Bestand
Identifikation (kurz)
Titel
Titel
Grünberger Ski-Club 1919 e. V.
Laufzeit
Laufzeit
1919-2006
Bestandsdaten
Bestandsgeschichte
Bestandsgeschichte
Die Unterlagen des Bestandes 19 'Grünberger Ski-Club 1919 e. V.' wurden stellvertretend für den Verein durch das Vorstandsmitglied Winfried Nau am 7. Oktober 2010 dem Stadtarchiv Grünberg übereignet.
Geschichte des Bestandsbildners
Geschichte des Bestandsbildners
Die Initiative zur Gründung des 'Grünberger Ski-Clubs 1919 e. V.' ging von dem am 17. März 1886 geborenen begeisterten Skifahrer und Studienassessor Julius Walther aus, der im Jahre 1912 von Gießen nach Grünberg versetzt worden war. Bereits im Jahre 1908 hatte dieser zusammen mit dem gebürtigen Grünberger Prof. Albert Peppler den 'Skiclub Wandervogel Gießen' ins Leben gerufen.
In Grünberg angekommen, scharte er alsbald einen kleinen Kreis ebenso Skibegeisterter um sich und gründete kurz nach dem Ersten Weltkrieg am 5. Februar 1919 den Grünberger Ski-Club. Im Protokollbuch der Mitgliederversammlungen des Ski-Clubs wurde hierzu vermerkt: 'Unter dem Vorsitz des Herrn Karl Seifart hatten sich 14 Skiläufer und Skiläuferinnen versammelt, die nach einem Vortrag des Ass. Walther die Gründung eines Grünbergerger Skiklubs beschlossen.'
Den ersten Vorstand des neugegründeten Vereins bildeten Julius Walther als Vorsitzender, Karl Schott als Rechner, Otto Allmendinger in der Funktion des Schriftführers und Hans Beilstein als Laufwart. Bereits am 5. März 1919 konnte der junge Ski-Club die ersten Neumitglieder aufnehmen und beschloss unter anderem eine Eintrittsgebühr von 50 Pfennigen zu erheben. Knapp zwei Wochen später, am 17. März, stellte man einen Satzungsentwurf vor. 'Der Antrag, Vereinsabzeichen zu bestellen' wurde am 19. März 'einstimmig angenommen', wobei sich 'sämtliche 10 Anwesende […] zur Abnahme je eines Abzeichens' verpflichteten und man zunächst 50 Clubabzeichen orderte, die zum Preis von 2 Mark pro Stück verkauft werden sollten.
Als erstes größeres Ereignis im noch jungen Vereinsleben richtete der Ski-Club am 12. Februar 1922 ein Skirennen in Grünberg aus, an welchem auch viele Skikameraden des Gießener Skiclubs Wintersport teilnahmen, zu dem man ein freundschaftliches Verhältnis pflegte. Nach der Siegerehrung und Preisverleihung im 'Wilden Mann' konnte der Verein zufrieden resümieren, 'das erste Grünberger Schirennen nahm […] einen ausgezeichneten Verlauf' und es 'stand im Zeichen schönesten Schiwetters und befriedigender Schneeverhältnisse'.
Durch die Veranstaltung regelmäßiger Skitouren und Teilnahme an Wettkämpfen wuchs die Öffentlichkeitswirksamkeit und somit die Popularität des Vereins im Laufe der Jahre. Am 30. Oktober 1926 zählte der Ski-Club bereits 60 Mitglieder.
Seit den 1930er Jahren und vor allem seit 1940 kam das Vereinsleben jedoch, bedingt durch die politschen Verhältnisse und die Kriegsereignisse, mehr und mehr zum Erliegen. 1933 wurde der Club zur 'Gleichschaltung' aufgefordert und gemäß den neuen Bestimmungen am 25. November 1933 mit Heinrich Kappes, der bereits ein Jahr zuvor den Vereinsvorsitz übernommen hatte, ein Vereinsführer gewählt. Dieser bestimmte seine Mitarbeiter selbst und stellte gleichzeitig auch das Amt des Schriftführers und des Sportwartes. An den Hauptversammlungen 1936 und 1937 nahmen im Folgenden nur noch sechs bzw. drei Mitglieder teil - ein deutliches Zeichen. Schließlich beschloss man am 20. Dezember 1940 in der Gastwirtschaft 'Schmitz' den Grünberger Ski-Club in den Grünberger Turn- und Sportverein zu überführen. Dieser stimmte dem Ansinnen, innerhalb des Turnvereins eine Skiabteilung zu gründen, auch zu.
Konkrete Folgen scheint der Entschluss jedoch nicht gehabt zu haben, wie der Eintrag in das Protokollbuch des Skivereins vom 25. Oktober 1956 kundtut: 'Der Auflösungsbeschluß hatte nur formelle Bedeutung; praktische Folgerungen wurden daraus nicht gezogen. [gezeichnet] Heinrich Kappes, H. Robert'.
Nach dem Zweiten Weltkrieg schließlich erwachte der Verein zu neuem Leben. Am 12. Januar 1949 fand eine Zusammenkunft aller interessierten Skiläufer im Gasthaus 'Hessischer Hof' in Grünberg statt, bei der 25 Personen zugegen waren. Genau zehn Monate später hielt der 'Grünberger Ski-Club 1919', wie er sich fortan nannte, seine erste ordentliche Hauptversammlung ab. Den ersten Vorstand nach dem Krieg stellten Heinrich Kappes als erster Vorsitzender, Ludwig König in der Funktion des zweiten Vorsitzenden, Karl Böcher als Rechner, Heinrich Robert als Schriftführer sowie Willy Felgner und Rolf Fleischmann als erster und zweiter Laufwart.
Drei Jahre später, 1952, erfolgte die Aufnahme des Grünberger Ski-Clubs in den Landessportbund und seit 1953 ist das noch heute verwendete neue Clubabzeichen - ein schräggeteiltes Wappen mit einem weißen Schneekristall auf blauem Grund im oberen Feld und einem roten Skistockteller auf weißem Grund im unteren Feld - in Gebrauch.
Im Jahre 1957 erfolgte in letzter Konsequenz die Eintragung des Skivereins als 'Grünberger Ski-Club 1919 e. V.' in das Vereinsregister.
In den folgenden Jahren war der Verein nicht nur im heimatlichen Umkreis und bei Wettkämpfen sportlich aktiv, sondern es fanden neben kleineren Tourenläufen in der näheren Umgebung auch Gruppenfahrten, beispielsweise in die Alpen, und gesellige Club- und Filmabende mit einem Angebot für alle Generationen statt. In jüngster Zeit stehen neben Ski-Alpin-Lehrgängen, Ski-Gymnastik und speziellen Angeboten für Senioren auch die Modesportarten Snowboard und Nordic-Walking auf dem Programm. Die Wochenend-, Frühjahrs- und Herbstfahrten erfreuen sich immer wieder großer Beliebtheit. Und in der schneefreien Zeit steigen die Mitglieder des Grünberger Ski-Clubs 1919 e. V. auch gerne mal auf das Fahrrad um.
In Grünberg angekommen, scharte er alsbald einen kleinen Kreis ebenso Skibegeisterter um sich und gründete kurz nach dem Ersten Weltkrieg am 5. Februar 1919 den Grünberger Ski-Club. Im Protokollbuch der Mitgliederversammlungen des Ski-Clubs wurde hierzu vermerkt: 'Unter dem Vorsitz des Herrn Karl Seifart hatten sich 14 Skiläufer und Skiläuferinnen versammelt, die nach einem Vortrag des Ass. Walther die Gründung eines Grünbergerger Skiklubs beschlossen.'
Den ersten Vorstand des neugegründeten Vereins bildeten Julius Walther als Vorsitzender, Karl Schott als Rechner, Otto Allmendinger in der Funktion des Schriftführers und Hans Beilstein als Laufwart. Bereits am 5. März 1919 konnte der junge Ski-Club die ersten Neumitglieder aufnehmen und beschloss unter anderem eine Eintrittsgebühr von 50 Pfennigen zu erheben. Knapp zwei Wochen später, am 17. März, stellte man einen Satzungsentwurf vor. 'Der Antrag, Vereinsabzeichen zu bestellen' wurde am 19. März 'einstimmig angenommen', wobei sich 'sämtliche 10 Anwesende […] zur Abnahme je eines Abzeichens' verpflichteten und man zunächst 50 Clubabzeichen orderte, die zum Preis von 2 Mark pro Stück verkauft werden sollten.
Als erstes größeres Ereignis im noch jungen Vereinsleben richtete der Ski-Club am 12. Februar 1922 ein Skirennen in Grünberg aus, an welchem auch viele Skikameraden des Gießener Skiclubs Wintersport teilnahmen, zu dem man ein freundschaftliches Verhältnis pflegte. Nach der Siegerehrung und Preisverleihung im 'Wilden Mann' konnte der Verein zufrieden resümieren, 'das erste Grünberger Schirennen nahm […] einen ausgezeichneten Verlauf' und es 'stand im Zeichen schönesten Schiwetters und befriedigender Schneeverhältnisse'.
Durch die Veranstaltung regelmäßiger Skitouren und Teilnahme an Wettkämpfen wuchs die Öffentlichkeitswirksamkeit und somit die Popularität des Vereins im Laufe der Jahre. Am 30. Oktober 1926 zählte der Ski-Club bereits 60 Mitglieder.
Seit den 1930er Jahren und vor allem seit 1940 kam das Vereinsleben jedoch, bedingt durch die politschen Verhältnisse und die Kriegsereignisse, mehr und mehr zum Erliegen. 1933 wurde der Club zur 'Gleichschaltung' aufgefordert und gemäß den neuen Bestimmungen am 25. November 1933 mit Heinrich Kappes, der bereits ein Jahr zuvor den Vereinsvorsitz übernommen hatte, ein Vereinsführer gewählt. Dieser bestimmte seine Mitarbeiter selbst und stellte gleichzeitig auch das Amt des Schriftführers und des Sportwartes. An den Hauptversammlungen 1936 und 1937 nahmen im Folgenden nur noch sechs bzw. drei Mitglieder teil - ein deutliches Zeichen. Schließlich beschloss man am 20. Dezember 1940 in der Gastwirtschaft 'Schmitz' den Grünberger Ski-Club in den Grünberger Turn- und Sportverein zu überführen. Dieser stimmte dem Ansinnen, innerhalb des Turnvereins eine Skiabteilung zu gründen, auch zu.
Konkrete Folgen scheint der Entschluss jedoch nicht gehabt zu haben, wie der Eintrag in das Protokollbuch des Skivereins vom 25. Oktober 1956 kundtut: 'Der Auflösungsbeschluß hatte nur formelle Bedeutung; praktische Folgerungen wurden daraus nicht gezogen. [gezeichnet] Heinrich Kappes, H. Robert'.
Nach dem Zweiten Weltkrieg schließlich erwachte der Verein zu neuem Leben. Am 12. Januar 1949 fand eine Zusammenkunft aller interessierten Skiläufer im Gasthaus 'Hessischer Hof' in Grünberg statt, bei der 25 Personen zugegen waren. Genau zehn Monate später hielt der 'Grünberger Ski-Club 1919', wie er sich fortan nannte, seine erste ordentliche Hauptversammlung ab. Den ersten Vorstand nach dem Krieg stellten Heinrich Kappes als erster Vorsitzender, Ludwig König in der Funktion des zweiten Vorsitzenden, Karl Böcher als Rechner, Heinrich Robert als Schriftführer sowie Willy Felgner und Rolf Fleischmann als erster und zweiter Laufwart.
Drei Jahre später, 1952, erfolgte die Aufnahme des Grünberger Ski-Clubs in den Landessportbund und seit 1953 ist das noch heute verwendete neue Clubabzeichen - ein schräggeteiltes Wappen mit einem weißen Schneekristall auf blauem Grund im oberen Feld und einem roten Skistockteller auf weißem Grund im unteren Feld - in Gebrauch.
Im Jahre 1957 erfolgte in letzter Konsequenz die Eintragung des Skivereins als 'Grünberger Ski-Club 1919 e. V.' in das Vereinsregister.
In den folgenden Jahren war der Verein nicht nur im heimatlichen Umkreis und bei Wettkämpfen sportlich aktiv, sondern es fanden neben kleineren Tourenläufen in der näheren Umgebung auch Gruppenfahrten, beispielsweise in die Alpen, und gesellige Club- und Filmabende mit einem Angebot für alle Generationen statt. In jüngster Zeit stehen neben Ski-Alpin-Lehrgängen, Ski-Gymnastik und speziellen Angeboten für Senioren auch die Modesportarten Snowboard und Nordic-Walking auf dem Programm. Die Wochenend-, Frühjahrs- und Herbstfahrten erfreuen sich immer wieder großer Beliebtheit. Und in der schneefreien Zeit steigen die Mitglieder des Grünberger Ski-Clubs 1919 e. V. auch gerne mal auf das Fahrrad um.
Enthält
Enthält
Akten, Protokolle, Urkunden, Wimpel, Fotographien, Zeitungsausschnittsammlungen, Druckschriften, Plakate, Werbematerialien
Literatur
Literatur
50 Jahre Grünberger Ski-Club 1919 e. V. Verbandstag des Hessischen Ski-Verbandes in Grünberg 20. Juni bis 22. Juni 1969.
Stika, Hermann: Der Grünberger Ski-Club 1919. In: Küther, Waldemar (Bearb.): Grünberg. Geschichte und Gesicht einer Stadt in acht Jahrhunderten. Grünberg 1972. S. 547-551.
Ski-Post. Jubiläumsausgabe zum 75-jährigen Bestehen des Grünberger Ski-Club 1919 e. V. Nr. 1. Jg. 1 (1994).
Findmittel
Findmittel
Arcinsys
Findbuch
Weitere Angaben (Bestand)
Umfang
Umfang
1 lfm
Bearbeiter
Bearbeiter
Dipl.-Archivarin Marei Söhngen-Haffer M.A., 2010-2011