O 61 Gunzert
Complete identifier
HStAD, O 61 Gunzert
Fonds
Identification (short)
Title
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Materialsammlung Gunzert
Life span
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1929-1989
See
Corresponding archival items
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Die im Nachlass enthaltenen Bücher (300 Bände) wurden in die Dienstbibliothek übernommen
Fonds data
Essay
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Biografie Walter Gunzert (1912-1984)
Walter Friedrich Wilhelm Theodor Gunzert wurde am 9. März 1912 als Sohn des badischen Staatsanwalts Dr. Gustav Gunzert und seiner Ehefrau Paula geb. Mühling in Konstanz am Bodensee geboren. Während seiner Schulzeit von 1918 bis Ostern 1930 besuchte er in Heidelberg das Privatinstitut Göckel, die Volksschule, das Gymnasium und das Realgymnasium, das er mit dem Abitur abschloss. Von 1930 bis Februar 1935 studierte Walter Gunzert Geschichte, allgemeine Literatur- und Kunstgeschichte und Latein an der Ruperto-Carola Universität Heidelberg mit je einem Semester an den Universitäten in München und Wien. Angeregt durch die Arbeit mit archivalischen Quellen für seine Dissertation 'Das Hagenauer Kirchenleben im ausgehenden Mittelalter' absolvierte er von März - Juni 1935 sein Volontariat am Stuttgarter Stadtarchiv beim damaligen Stadtarchivdirektor Dr. Karl Stenzel. Nach Abschluss der Promotion legte er 1936 die Badische Staatsprüfung für das wissenschaftliche Lehramt ab. Walter Gunzert wurde von April 1936 bis September 1937 am 'Institut für Archivwissenschaft und geschichtswissenschaftliche Fortbildung am Preußischen Geheimen Staatsarchiv' in Berlin-Dahlem zum Archivar für den wissenschaftlichen Dienst ausgebildet und legte im gleichen Monat seine Staatsprüfung ab. Das anschließende Volontariat leistete Walter Gunzert am Staatsarchiv Darmstadt ab und begann dort im April 1938 seine berufliche Laufbahn als sog. wissenschaftlicher Hilfsarbeiter im Angestelltendienst. Im Januar 1940 wurde er zum Archivassessor und im April 1944 zum Staatsarchivrat ernannt. Durch den Kriegsausbruch wurde seine Dienstzeit im April 1940 von Militärdiensten in Russland und Frankreich unterbrochen. Für einige Zeit konnte er dem Wehrdienst entgehen, als er im November 1940 an das Bezirksarchiv Lothringen in Metz abberufen wurde, bis er im Oktober 1941 seine Wiedereinberufung in den Kriegsdienst an der Ostfront bekam. Nach mehreren Lazarettaufenthalten kam er im Frühjahr 1945 in französische, danach in amerikanische Kriegsgefangenschaft und wurde wegen seiner kurzzeitigen Mitgliedschaft in der Studenten-SA im 'Interniertenlager' in Darmstadt inhaftiert. Die Entlassung erfolgte im Mai 1946. Im Oktober 1947 kehrte er nach Darmstadt zurück und am 1. November 1947 nahm er seine Tätigkeit am Staatsarchiv Darmstadt wieder auf. 1959 wurde Walter Gunzert zum stellvertretenden Leiter des Staatsarchivs Darmstadt ernannt. 1971 erfolgte seine Ernennung zum Oberarchivrat. Nebenbei betreute er als Sachbearbeiter für alle wissenschaftlichen und organisatorischen Fragen das Darmstädter Stadtarchiv, das als Depositum im Staatsarchiv eingegliedert war. Mit seinem vorzeitigen Ausscheiden aus dem Archivdienst wurde er am 1. Oktober 1974 in den Ruhestand entlassen. Walter Gunzert war seit Juni 1938 mit Frieda Luise geb. Kretschmer verheiratet und war Vater von zwei Söhnen. Er starb am 18. Mai 1984 in Darmstadt.
Walter Friedrich Wilhelm Theodor Gunzert wurde am 9. März 1912 als Sohn des badischen Staatsanwalts Dr. Gustav Gunzert und seiner Ehefrau Paula geb. Mühling in Konstanz am Bodensee geboren. Während seiner Schulzeit von 1918 bis Ostern 1930 besuchte er in Heidelberg das Privatinstitut Göckel, die Volksschule, das Gymnasium und das Realgymnasium, das er mit dem Abitur abschloss. Von 1930 bis Februar 1935 studierte Walter Gunzert Geschichte, allgemeine Literatur- und Kunstgeschichte und Latein an der Ruperto-Carola Universität Heidelberg mit je einem Semester an den Universitäten in München und Wien. Angeregt durch die Arbeit mit archivalischen Quellen für seine Dissertation 'Das Hagenauer Kirchenleben im ausgehenden Mittelalter' absolvierte er von März - Juni 1935 sein Volontariat am Stuttgarter Stadtarchiv beim damaligen Stadtarchivdirektor Dr. Karl Stenzel. Nach Abschluss der Promotion legte er 1936 die Badische Staatsprüfung für das wissenschaftliche Lehramt ab. Walter Gunzert wurde von April 1936 bis September 1937 am 'Institut für Archivwissenschaft und geschichtswissenschaftliche Fortbildung am Preußischen Geheimen Staatsarchiv' in Berlin-Dahlem zum Archivar für den wissenschaftlichen Dienst ausgebildet und legte im gleichen Monat seine Staatsprüfung ab. Das anschließende Volontariat leistete Walter Gunzert am Staatsarchiv Darmstadt ab und begann dort im April 1938 seine berufliche Laufbahn als sog. wissenschaftlicher Hilfsarbeiter im Angestelltendienst. Im Januar 1940 wurde er zum Archivassessor und im April 1944 zum Staatsarchivrat ernannt. Durch den Kriegsausbruch wurde seine Dienstzeit im April 1940 von Militärdiensten in Russland und Frankreich unterbrochen. Für einige Zeit konnte er dem Wehrdienst entgehen, als er im November 1940 an das Bezirksarchiv Lothringen in Metz abberufen wurde, bis er im Oktober 1941 seine Wiedereinberufung in den Kriegsdienst an der Ostfront bekam. Nach mehreren Lazarettaufenthalten kam er im Frühjahr 1945 in französische, danach in amerikanische Kriegsgefangenschaft und wurde wegen seiner kurzzeitigen Mitgliedschaft in der Studenten-SA im 'Interniertenlager' in Darmstadt inhaftiert. Die Entlassung erfolgte im Mai 1946. Im Oktober 1947 kehrte er nach Darmstadt zurück und am 1. November 1947 nahm er seine Tätigkeit am Staatsarchiv Darmstadt wieder auf. 1959 wurde Walter Gunzert zum stellvertretenden Leiter des Staatsarchivs Darmstadt ernannt. 1971 erfolgte seine Ernennung zum Oberarchivrat. Nebenbei betreute er als Sachbearbeiter für alle wissenschaftlichen und organisatorischen Fragen das Darmstädter Stadtarchiv, das als Depositum im Staatsarchiv eingegliedert war. Mit seinem vorzeitigen Ausscheiden aus dem Archivdienst wurde er am 1. Oktober 1974 in den Ruhestand entlassen. Walter Gunzert war seit Juni 1938 mit Frieda Luise geb. Kretschmer verheiratet und war Vater von zwei Söhnen. Er starb am 18. Mai 1984 in Darmstadt.
Custodial history
Custodial history
Der wissenschaftliche Nachlass des Archivoberrats am Hessischen Staatsarchiv Darmstadt Dr. phil. Walter Gunzert (9.3.1912 - 18.5.1984) wurde dem Hessischen Staatsarchiv Anfang 1990 von der Familie übergeben. Mappen und Briefserien der vorläufigen Ordnung wurden von Dr. Gunzert selbst formiert. Das im Zuge der Verpackung für den Umzug des Staatsarchivs von Prof. Dr. Franz erstellte vorläufige Verzeichnis gibt nur Kartonnummern wieder. Die Feinverzeichnung erfolgte unter Beibehaltung der vorgegebenen Strukturen nach dem Numerus-Currens-Prinzip in HADIS im Mai/Juni 2005 durch die Archivinspektoranwärterin Tina Wiemer. Ebenfalls erstellte Frau Wiemer die Biographie Walter Gunzerts und die Bestandgeschichte. Die Verzeichnungsarbeiten, unter Einbeziehung des Teilbestandes des Stadtarchivs Darmstadt, wurden von Marion Coccejus im Jahr 2010 abgeschlossen.
Includes
Includes
Der Nachlass umfasst Unterlagen zu seinem Studium, Schriftwechsel und Unterlagen, teilweise privater und geschäftlicher Natur, aus seiner Tätigkeit als Archivar am Staatsarchiv und Stadtarchiv Darmstadt sowie Manuskripte und Vorarbeiten zu wissenschaftlichen Arbeiten, Aufsätzen und Beiträgen, u.a. über die 'Große Landgräfin' Karoline Henriette von Hessen-Darmstadt und zu 'Goethe und Darmstadt'.
Der Nachlass 'ST 45 Gunzert' des Stadtarchivs Darmstadt, der 15 Kartons umfasste, wurde 2010 in die Materialsammlung Gunzert des Staatsarchivs integriert.
Der Nachlass 'ST 45 Gunzert' des Stadtarchivs Darmstadt, der 15 Kartons umfasste, wurde 2010 in die Materialsammlung Gunzert des Staatsarchivs integriert.
Finding aids
Finding aids
Online-Datenbank Arcinsys (aktuellster Stand)
PDF-Findbuch (Stand 2011)
Vorläufiges Verzeichnis in Sammelordner, von Eckhart G. Franz (1993)
Further information (fonds)
Extent
Extent
verzeichnet 7,000 m (Stand Juli 2023)
Archivist in charge
Archivist in charge
Eva Haberkorn
Person in charge
Person in charge
Eckhart G. Franz; Tina Wiemer; Marion Coccejus; Eva Haberkorn