Vollständige Signatur

HHStAW, 19

Bestand


Identifikation (kurz)


Titel Titel
Dietkirchen, St. Lubentius, Chorherren

Bestandsdaten


Bestandsgeschichte Bestandsgeschichte
Das von dem Archidiakonatskommissar J.L. Corden Ende des 18. Jhs. geordnete Stiftsarchiv und das Archidiakonatsarchiv lagen seit der Säkularisation infolge des Streits zwischen Nassau-Weilburg und Nassau-Oranien um die Einkünfte der Propstei zunächst unter Beschlag. Größtenteils kamen sie dann in das nassauische Zentralarchiv nach Idstein. 50 entfremdete Urkunden des Stiftsarchivs sind über das Archiv des Vereins für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung (Abt. 1098) erhalten. 10 Urkunden und einige Stiftsakten des 16.-18. Jhs. blieben zunächst bei der Pfarrei Dietkirchen (jetzt Abt. 1091). Wenige Akten gelangten in das Königliche Niederländische Hausarchiv zu s'Gravenhage. Die Urkunden des Bestandes im HHStAW wurden im Jahr 2013 mit Fördermitteln der DFG retrokonvertiert.
Geschichte des Bestandsbildners Geschichte des Bestandsbildners
Das 841 erstmals bezeugte Stift Dietkirchen, an dessen Kirche anscheinend die wohl im 6./7. Jh. einsetzende Christianisierung des Lahngaus ihren ersten Mittelpunkt hatte, war zugleich Sitz des rechtsrheinischen Archidiakonats der Diözese Trier, dessen Inhaber die Propstei des Stifts mit einem Kanonikat am Domstift Trier verband. Diese hohe Stellung kam auch darin zum Ausdruck, daß wohl zu Anfang des 9. Jhs. die Gebeine des Stiftspatrons St. Lubentius, der zur frühchristlichen Tradition Triers gehört, in das Stift überführt wurden. Vögte waren die Grafen von Nassau, Untervögte die Freiherren von Dehrn. Das Stift war mit zwölf Kanonikaten (einschließlich dem Dekanat) ausgestattet und hatte die Zehnten im ursprünglichen weiten Umkreis seiner Pfarrei sowie in der Pfarrei Breitenau; ferner besaß es einen Hof zu Niederlahnstein. Es wurden neun Vikarien gestiftet. Bei Teilung der Grafschaft Diez, zu der Dietkirchen gehörte, fiel das Stift 1564 an Kurtrier. Bei der Säkularisation 1802/1803 kam es hoheitlich zu Nassau-Weilburg, als fiskalisches Objekt jedoch an Nassau-Oranien.
Enthält Enthält
Urkunden 1251-1792
Nekrologium I, 1290 bis Anfang 14. Jh.
Nekrologium II, Ende 14. bis 18. Jh.
Rechnungsbuch und Kopiar um 1535-1538
Akten 16. Jh.-1817: geistliche und weltliche Verwaltung, Aufhebung des Stifts (mit Akten kurtrierischer Provenienz, insbes. über das Archidiakonat)
Rechnungen 1543-1811
Literatur Literatur
Erich Joachim: Necrologium I des Chorherrenstiftes St. Lubentius zu Dietkrichen, in: Nassauische Annalen 14 (1877), S. 247-281.
K. Menzel: Regesten der in dem Archiv des Vereins für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung aufbewahrten Urkundne aus den Jahren 1145-1807, in: Nassauische Annalen 15 (1879), S. 143-265.
Wolf-Heino Struck: Klöster und Stifte der mittleren Lahn. 2. Die Kollegiatstifte Dietkirchen, Diez, Gemünden, Idstein und Weilburg. Regesten vor 841-1500. Wiesbaden 1959 (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Nassau, 12,2).
Wolf-Heino Struck: Das Necrologium II des St. Lubentiusstiftes zu Dietkirchen a.d. Lahn. Mainz 1969 (Quellen und Abhandlungen zur mittelrheinischen Kirchengeschichte, 11).
Wolf-Heino Struck: Das Stift St. Lubentius in Dietkirchen. Berlin 1986 (Germania sacra N.F. , 22: Die Bistümer der Kirchenprovinz Trier).
Findmittel Findmittel
Urkunden: Repertorium von Götze, um 1873-1878 (hs.)
Akten: Repertorium von Ausfeld, um 1881 (hs.)
Online-Datenbank (Arcinsys)

Weitere Angaben (Bestand)


Umfang Umfang
7,375 m (ca. 520 Urkunden; Nekrologien; Rechnungsbuch und Kopiar; 4 m Akten; Rechnungen)
Deskriptoren Deskriptoren
Dietkirchen
Niederlahnstein
Idstein
Trier
Breitenau