E 022
Complete identifier
StadtA HG, E 022
Fonds
Identification (short)
Title
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Nachlass Johann Friedrich Voigt
Fonds data
Custodial history
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Der Nachlass wurde im Juli 1973 vom Stadtarchiv erworben (Schreiben von Stadtarchivarin Dr. Hilde Miedel an Magda Voigt vom 13. Juli 1973 (Ordner „Akten über Bestände“).
History of creator
History of creator
Geboren: 9. September 1792 auf St. Thomas (Neu-Herrnhut - Westindische Inseln)
Gestorben: 26. April 1871 [1873] in Homburg vor der Höhe
Vater: Johann Samuel Voigt, Arzt und Seelsorger, geb. 11. Juli 1753 in Naundorf bei Freiberg (Saarland), gest. 11. Juni 1799. Heirat mit Johanna Dorothea geb. Mühle, verw. Wülfken am 20. Mai 1788
Mutter: Johanna Dorothea Voigt, verw. Wülfken, geb. Mühle, geb. 27. April 1758 in Königshain bei Görlitz, gest. 2. Dezember 1809
Geschwister: Charlotte Dorothea, geb. 26. Mai 1789
Heirat 1837 mit Marie Elise Becker (geb. 12. Mai 1808, gest. 1. November 1891)
Kinder: Thomas Heinrich Voigt (geb. 9. Mai 1838, gest. 22. Juli 1896), Marie Elisabeth (geb. 1840), Friedericke Julie (geb. 1845)
Zeichen- und Sprachlehrer (Englisch) in Homburg (ab 1821), Hofzeichenmeister (1822), Hofmaler (1829)
Johann Friedrich Voigt kommt am 9. September 1792 auf der dänisch westindischen Antillen-Insel St. Thomas, in der Missions-Niederlassung der Herrnhuter Brüdergemeinde „Neu-Herrnhut“, wo sein Vater Johann Samuel Herrnhuter Missionar und Gouvernementsarzt war, zur Welt. 1796 schicken die Eltern den knapp vierjährigen Johann Friedrich zur Erziehung nach Europa, zunächst in die Knaben-Anstalt der Herrnhuter Brüdergemeinde nach Klein-Welka (bei Bautzen), wo er eine umfassende Schulbildung erhielt. Der Unterricht umfasste neben Latein, Französisch und Deutsch u.a. Geographie, Historie, Rechnen, Geometrie und Naturgeschichte. Auch Singen und Zeichnen stand auf dem Stundenplan. Klagen seitens der Erzieher führten 1804 zum Verlassen der Schule. Entgegen seinem Wunsch, wie der Vater später Mediziner zu werden, entschließt sich die Brüdergemeinde den jetzt zwölfjährigen Johann Friedrich in die Lehre zu Tischlermeister Bruder Kretschmer nach Gnadau (Sachsen-Anhalt) zu übergeben. Hier kann er neben dem Erlernen der Möbelschreinerei auch das Zeichnen, vor allem das Linear- und Planzeichnen weiter vertiefen. 1809 kehrt Voigt der Brüdergemeinde den Rücken und lässt sich von dem von Fürst Karl von Isenburg für Napoleon zusammengestellten „Regiment étranger de Prusse“ als Trompeter anwerben. Ein Jahr später steht Voigt im Dienst der englischen Marine, die ihn als Zeichner ausbildet, um feindliche Küstenlinien aufzuzeichnen. 1813 geht er nach Plymouth, wo er in der Modellkammer arbeitet. 1815 nimmt er seinen Abschied und geht nach Amerika. In Kanada (Neubraunschweig/New Brunswick) beteiligt er sich am Holzhandel und versucht sich als Goldgräber. 1817 kehrt er nach Europa zurück. Die nächsten Stationen seines Lebens sind Amsterdam, wo er sich in der Technik der Lithographie ausbilden lässt und Köln, wo er sich im Kupferstechen versucht. Durch eine Augenkrankheit wendet er sich vom Kupferstechen der Malerei zu. Im Herbst 1821 kommt Voigt nach kurzen Zwischenstationen in Frankfurt am Main und Friedberg nach Homburg. Hier beginnt er zunächst Sprachunterricht (Englisch) für die Damen des Hofes zu geben. Seine englischen Sprachkenntnisse bringen ihn der Landgräfin Elizabeth, einer geborenen Prinzessin von Großbritannien und Irland, näher. Am 1. Januar 1822 erhält er die Erlaubnis, in der Stadt als Zeichenlehrer tätig sein zu dürfen, verbunden mit der Ernennung zum Hofzeichenmeister. Am 30. Januar 1829 erfolgt die Ernennung zum Hofmaler. 50 Jahre, bis zu seinem Tod am 26. April 1871, lebt und wirkt Johann Friedrich Voigt in Homburg.
Gestorben: 26. April 1871 [1873] in Homburg vor der Höhe
Vater: Johann Samuel Voigt, Arzt und Seelsorger, geb. 11. Juli 1753 in Naundorf bei Freiberg (Saarland), gest. 11. Juni 1799. Heirat mit Johanna Dorothea geb. Mühle, verw. Wülfken am 20. Mai 1788
Mutter: Johanna Dorothea Voigt, verw. Wülfken, geb. Mühle, geb. 27. April 1758 in Königshain bei Görlitz, gest. 2. Dezember 1809
Geschwister: Charlotte Dorothea, geb. 26. Mai 1789
Heirat 1837 mit Marie Elise Becker (geb. 12. Mai 1808, gest. 1. November 1891)
Kinder: Thomas Heinrich Voigt (geb. 9. Mai 1838, gest. 22. Juli 1896), Marie Elisabeth (geb. 1840), Friedericke Julie (geb. 1845)
Zeichen- und Sprachlehrer (Englisch) in Homburg (ab 1821), Hofzeichenmeister (1822), Hofmaler (1829)
Johann Friedrich Voigt kommt am 9. September 1792 auf der dänisch westindischen Antillen-Insel St. Thomas, in der Missions-Niederlassung der Herrnhuter Brüdergemeinde „Neu-Herrnhut“, wo sein Vater Johann Samuel Herrnhuter Missionar und Gouvernementsarzt war, zur Welt. 1796 schicken die Eltern den knapp vierjährigen Johann Friedrich zur Erziehung nach Europa, zunächst in die Knaben-Anstalt der Herrnhuter Brüdergemeinde nach Klein-Welka (bei Bautzen), wo er eine umfassende Schulbildung erhielt. Der Unterricht umfasste neben Latein, Französisch und Deutsch u.a. Geographie, Historie, Rechnen, Geometrie und Naturgeschichte. Auch Singen und Zeichnen stand auf dem Stundenplan. Klagen seitens der Erzieher führten 1804 zum Verlassen der Schule. Entgegen seinem Wunsch, wie der Vater später Mediziner zu werden, entschließt sich die Brüdergemeinde den jetzt zwölfjährigen Johann Friedrich in die Lehre zu Tischlermeister Bruder Kretschmer nach Gnadau (Sachsen-Anhalt) zu übergeben. Hier kann er neben dem Erlernen der Möbelschreinerei auch das Zeichnen, vor allem das Linear- und Planzeichnen weiter vertiefen. 1809 kehrt Voigt der Brüdergemeinde den Rücken und lässt sich von dem von Fürst Karl von Isenburg für Napoleon zusammengestellten „Regiment étranger de Prusse“ als Trompeter anwerben. Ein Jahr später steht Voigt im Dienst der englischen Marine, die ihn als Zeichner ausbildet, um feindliche Küstenlinien aufzuzeichnen. 1813 geht er nach Plymouth, wo er in der Modellkammer arbeitet. 1815 nimmt er seinen Abschied und geht nach Amerika. In Kanada (Neubraunschweig/New Brunswick) beteiligt er sich am Holzhandel und versucht sich als Goldgräber. 1817 kehrt er nach Europa zurück. Die nächsten Stationen seines Lebens sind Amsterdam, wo er sich in der Technik der Lithographie ausbilden lässt und Köln, wo er sich im Kupferstechen versucht. Durch eine Augenkrankheit wendet er sich vom Kupferstechen der Malerei zu. Im Herbst 1821 kommt Voigt nach kurzen Zwischenstationen in Frankfurt am Main und Friedberg nach Homburg. Hier beginnt er zunächst Sprachunterricht (Englisch) für die Damen des Hofes zu geben. Seine englischen Sprachkenntnisse bringen ihn der Landgräfin Elizabeth, einer geborenen Prinzessin von Großbritannien und Irland, näher. Am 1. Januar 1822 erhält er die Erlaubnis, in der Stadt als Zeichenlehrer tätig sein zu dürfen, verbunden mit der Ernennung zum Hofzeichenmeister. Am 30. Januar 1829 erfolgt die Ernennung zum Hofmaler. 50 Jahre, bis zu seinem Tod am 26. April 1871, lebt und wirkt Johann Friedrich Voigt in Homburg.
Includes v.a.
Includes v.a.
Der Bestand enthält die Lebenserinnerungen des Homburger Hofmalers Johann Friedrich Voigt „Prospers Erdenwallen“ von 1864 sowie ca. 20 von dem Künstler gefertigte Bleistiftzeichnungen mit vorwiegend Homburger Motiven, die Zeichnungen wurden aus dem Nachlass entnommen und befinden sich Heute in der Graphischen Sammlung S03 in der Sammelmappe Nr. 24.
Literature
Literature
MATTAUSCH-SCHIRMBECK, Roswitha: „Der freudigen Erinnerung“ Eine Ausstellung zum 200. Geburtstag des Hofmalers Johann Friedrich Voigt. Museum im Gotischen Haus, Bad Homburg vor der Höhe 1992/1993 [Sign.: AUS 1855]
MATTAUSCH-SCHIRMBECK, Roswitha: "Der freudigen Erinnerung": in: Alt Homburg 35.
Jahrgang Heft 12 (1992), S. 8-11
JACOBI, Heinrich: „ Johann Friedrich Voigt, Homburger Hofzeichner und Hofmaler von 1792-1871“, unveröffentlichtes Manuskript, 1944 [Sign.: L BÜR 2034]
JOHANN FRIEDRICH VOIGT. Öl- und Aquarellstudien. Ausstellung zum 200. Geburtstag; Galerie F.A.C. Prestel, Frankfurt a. M. 1992 [Sign: 2033 Standort ZA-Personen]
RENKHOFF, Otto: Nassauische Biographie: Kurzbiographien aus 13 Jahrhunderten, Wiesbaden 2. Auflage 1992, S. 833, Nr. 4547
FECHTNER, Harald: „Der Landgräfliche Hofmaler Johann Friedrich Voigt“, in: Alt Homburg 47.
Jahrgang Heft 4, S. 4-7, Heft 5, S. 9-12, Heft 6, S. 9-13 (2004)
MATTAUSCH-SCHIRMBECK, Roswitha: "Der freudigen Erinnerung": in: Alt Homburg 35.
Jahrgang Heft 12 (1992), S. 8-11
JACOBI, Heinrich: „ Johann Friedrich Voigt, Homburger Hofzeichner und Hofmaler von 1792-1871“, unveröffentlichtes Manuskript, 1944 [Sign.: L BÜR 2034]
JOHANN FRIEDRICH VOIGT. Öl- und Aquarellstudien. Ausstellung zum 200. Geburtstag; Galerie F.A.C. Prestel, Frankfurt a. M. 1992 [Sign: 2033 Standort ZA-Personen]
RENKHOFF, Otto: Nassauische Biographie: Kurzbiographien aus 13 Jahrhunderten, Wiesbaden 2. Auflage 1992, S. 833, Nr. 4547
FECHTNER, Harald: „Der Landgräfliche Hofmaler Johann Friedrich Voigt“, in: Alt Homburg 47.
Jahrgang Heft 4, S. 4-7, Heft 5, S. 9-12, Heft 6, S. 9-13 (2004)
Further information (fonds)
Extent
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1 Archivkarton
Information / Notes
Additional information
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Zitierweise: E 22 Nachlass Johann Friedrich Vogt