W1-73
Complete identifier
ISG FFM, W1-73
Fonds
Identification (short)
Title
Title
Neckermann Versand AG
Life span
Life span
1952 - 2011
Fonds data
Custodial history
Custodial history
Die Kataloge (Nr. 1-114) wurden dem ISG von Frau Lieselotte Stania, als Personalrätin Mitglied im Aufsichtsrat der Neckermann Versand AG, als Schenkung überlassen. Die übrigen Unterlagen (Nr. 115-121) erhielt das ISG als Schenkung von Frau Gisela Wolf.
Zugänge:
III/2017-98
III/2022-81
(Stand 2022)
Zugänge:
III/2017-98
III/2022-81
(Stand 2022)
History of creator
History of creator
Die Neckermann AG wurde 1948 als Textilunternehmen unter dem Namen Neckermann KG gegründet und war bis zu ihrer Auflösung 2012 eines der führenden Versandhandelsunternehmen in Europa.
Das Startkapital entstammte wesentlich zwei von Josef Neckermann nach 1935 unter Wert erworbenen Würzburger Kaufhäusern aus jüdischem Besitz (Kaufhaus Vetter und Kaufhaus Ruschkewitz) sowie der Wäschemanufaktur Karl Joel und deren Versandgeschäft. Ab 1937 firmierte der Konzern unter dem Namen Wäsche- und Kleiderfabrik Josef Neckermann und produzierte für die eigenen Warenhäuser und Versandhandel, aber auch für die Wehrmacht und die Organisation Todt.
Nach dem II. Weltkrieg sollte das Unternehmen neu gegründet werden, was aber aufgrund des laufenden Entnazifizierungsverfahrens 1948 gegen Josef Neckermann nur unter dem Namen seiner Ehefrau Annemarie möglich war. Am 1. April 1950 gründete Josef Neckermann die Neckermann Versand KG in Frankfurt am Main neu. Der erste Katalog mit nur 12 Seiten wurde in einer Auflage von 100.000 Stück vertrieben, die Auflage des halbjährlich erscheinenden Werbemittels wuchs jedoch innerhalb der nächsten zehn Jahre auf 3 Millionen Stück an. Angeboten wurden bald nicht mehr nur Kleider, sondern Elektrokleingeräte, Haushaltswaren und sogar Mopeds. Die Strategie des Unternehmens bestand darin, alles anzubieten, und zu sehr günstigen Preisen, was durch die hohen Stückzahlen ermöglicht wurde und in den ersten Jahren in vielen Bereichen sogar nahezu ohne Qualitätseinbußen erreicht wurde.
Geprägt wurde die frühe Phase durch eine starke Expansion des Unternehmens. In den1950er Jahren erfolgte der Umzug der Versandzentrale vom Danziger Platz an die Hanauer Landstraße, an der Konstabler Wache entstand ein Neckermann-Kaufhaus (heute Peek & Cloppenburg). Prägend waren auch rechtliche Auseinandersetzungen mit den Eigentümern weiterer großer Versandhäuser wie Quelle/Schickedanz und Otto. Es folgte 1963 der Börsengang, um Kapital für eine weitere Expansion ins Versicherungs- und ins Fernreisegeschäft zur Verfügung zu haben.
Mit der Strategie, die Konkurrenz preislich zu unterbieten (hoher Umsatz, niedriger Gewinn) bei gleichzeitiger Expansion des Geschäfts war das Unternehmen auf die Mitte der 1970er Jahre einsetzende Wirtschaftskrise und den damit verbundenen Rückgang der Nachfrage schlecht vorbereitet. Bereits Jahre zuvor hatten Banken aufgrund der hohen Verbindlichkeiten gedroht, Kredite nicht mehr zu verlängern. Nach einer fehlerhaft kalkulierten Rabattaktion zum 25-jährigen Jubiläum 1975 war die Firma nicht mehr allein überlebensfähig und wurde 1976 von Karstadt übernommen und einem harten Spardiktat unterworfen.
Nachdem Karstadt 1999 mit Quelle zur KarstadtQuelle AG, später in Arcandor AG, fusioniert war, wurde Neckermann (seit 2006 neckermann.de GmbH) 2007 aus dem Unternehmen ausgegliedert und musste schließlich 2012 beim Amtsgericht Frankfurt am Main einen Insolvenzantrag stellen. Nach der erfolglosen Suche nach einem neuen Investor wurde das Unternehmen aufgelöst. Der ehemalige Konkurrent Otto-Versand sicherte sich die Rechte an der Marke „Neckermann.de“ in Deutschland, an deren Eigenmarken sowie die Rechte an den Internet-Auftritten. Den gleichnamigen Online-Shop betrieb Otto bis 2021.
Das Startkapital entstammte wesentlich zwei von Josef Neckermann nach 1935 unter Wert erworbenen Würzburger Kaufhäusern aus jüdischem Besitz (Kaufhaus Vetter und Kaufhaus Ruschkewitz) sowie der Wäschemanufaktur Karl Joel und deren Versandgeschäft. Ab 1937 firmierte der Konzern unter dem Namen Wäsche- und Kleiderfabrik Josef Neckermann und produzierte für die eigenen Warenhäuser und Versandhandel, aber auch für die Wehrmacht und die Organisation Todt.
Nach dem II. Weltkrieg sollte das Unternehmen neu gegründet werden, was aber aufgrund des laufenden Entnazifizierungsverfahrens 1948 gegen Josef Neckermann nur unter dem Namen seiner Ehefrau Annemarie möglich war. Am 1. April 1950 gründete Josef Neckermann die Neckermann Versand KG in Frankfurt am Main neu. Der erste Katalog mit nur 12 Seiten wurde in einer Auflage von 100.000 Stück vertrieben, die Auflage des halbjährlich erscheinenden Werbemittels wuchs jedoch innerhalb der nächsten zehn Jahre auf 3 Millionen Stück an. Angeboten wurden bald nicht mehr nur Kleider, sondern Elektrokleingeräte, Haushaltswaren und sogar Mopeds. Die Strategie des Unternehmens bestand darin, alles anzubieten, und zu sehr günstigen Preisen, was durch die hohen Stückzahlen ermöglicht wurde und in den ersten Jahren in vielen Bereichen sogar nahezu ohne Qualitätseinbußen erreicht wurde.
Geprägt wurde die frühe Phase durch eine starke Expansion des Unternehmens. In den1950er Jahren erfolgte der Umzug der Versandzentrale vom Danziger Platz an die Hanauer Landstraße, an der Konstabler Wache entstand ein Neckermann-Kaufhaus (heute Peek & Cloppenburg). Prägend waren auch rechtliche Auseinandersetzungen mit den Eigentümern weiterer großer Versandhäuser wie Quelle/Schickedanz und Otto. Es folgte 1963 der Börsengang, um Kapital für eine weitere Expansion ins Versicherungs- und ins Fernreisegeschäft zur Verfügung zu haben.
Mit der Strategie, die Konkurrenz preislich zu unterbieten (hoher Umsatz, niedriger Gewinn) bei gleichzeitiger Expansion des Geschäfts war das Unternehmen auf die Mitte der 1970er Jahre einsetzende Wirtschaftskrise und den damit verbundenen Rückgang der Nachfrage schlecht vorbereitet. Bereits Jahre zuvor hatten Banken aufgrund der hohen Verbindlichkeiten gedroht, Kredite nicht mehr zu verlängern. Nach einer fehlerhaft kalkulierten Rabattaktion zum 25-jährigen Jubiläum 1975 war die Firma nicht mehr allein überlebensfähig und wurde 1976 von Karstadt übernommen und einem harten Spardiktat unterworfen.
Nachdem Karstadt 1999 mit Quelle zur KarstadtQuelle AG, später in Arcandor AG, fusioniert war, wurde Neckermann (seit 2006 neckermann.de GmbH) 2007 aus dem Unternehmen ausgegliedert und musste schließlich 2012 beim Amtsgericht Frankfurt am Main einen Insolvenzantrag stellen. Nach der erfolglosen Suche nach einem neuen Investor wurde das Unternehmen aufgelöst. Der ehemalige Konkurrent Otto-Versand sicherte sich die Rechte an der Marke „Neckermann.de“ in Deutschland, an deren Eigenmarken sowie die Rechte an den Internet-Auftritten. Den gleichnamigen Online-Shop betrieb Otto bis 2021.
Includes
Includes
Der Bestand enthält eine vollständige Sammlung von Neckermann-Katalogen ab 1954, Außenaufnahmen von Verkaufs- und Lagergebäuden sowie einzelne Druckschriften und Werbeunterlagen.
Further information (fonds)
Extent
Extent
5 Regalmeter (Stand 2022)
Access
Access
Lagerort: BO
Descriptors
Descriptors
Körperschaften: Neckermann Versand