A.12.01

Complete identifier

ISG FFM, A.12.01

Fonds


Identification (short)


Title Title
Statistisches Amt und Wahlamt
Life span Life span
1840-1950, 1972 - 1987

Fonds data


Custodial history Custodial history
Der Bestand umfasst, soweit sie den Zweiten Weltkrieg überstanden haben, die Unterlagen des ehemals selbstständigen Frankfurter Wahlamtes und des Statistischen Amtes (seit 1945 vereinigt). Ferner enthält der Bestand schwerpunktmäßig statistische Unterlagen, z.B. zu den Wahlen 1972-1977 und zu den Volkszählungen 1983 und 1987.

Der Bestand kam in mehreren Akzessionen ins Institut für Stadtgeschichte:
Akz. Statistisches Amt und Wahlamt: III/1976-13;
Akz. Statistisches Amt und Wahlamt: III/1977-5;
Akz. Statistisches Amt und Wahlamt: III/1978-10;
Akz. Amt für Statistik, Wahlen und Einwohnerwesen: III/1989-12;
Akz. Amt für Statistik, Wahlen und Einwohnerwesen: III/1990-19;
Akz. Amt für Statistik, Wahlen und Einwohnerwesen: III/2000-14;
Akz. Bürgeramt, Statistik und Wahlen: II/2005-3;
Akz. Bürgeramt, Statistik und Wahlen: II/2016-35 (unverzeichnet)

(Stand 2019)
History of creator History of creator
Mit dem Beitritt der Freien Stadt Frankfurt zum Deutschen Zollverein 1836 wurden dem Polizeiamt als statistische Erhebungsbehörde eine Reihe neuer Aufgaben zugewiesen, wie z.B. die Durchführung der nach den Grundsätzen des Zollvereins nun alle drei Jahre stattfindenden Bevölkerungsaufnahmen bzw. Volkszählungen.
Nach der ebenfalls im Jahr 1836 erfolgten Gründung des Geographischen Vereins zu Frankfurt am Main (ab 1854: Frankfurter Verein für Geographie und Statistik) führten Polizeiamt und Verein in immer enger werdender Zusammenarbeit amtliche und zunehmend wissenschaftliche statistische Erhebungen durch. Die zwischenzeitlich dringend gestellten Forderungen nach einer statistischen Zentralstelle führten schließlich im Mai 1865 zur Einrichtung eines Statistischen Amtes, das der Senatsarchiv- und Registraturdeputation unterstellt wurde. Zum Vorsteher dieses neugeschaffenen Amtes wurde Dr. Georg Burnitz, der Vorsitzende der Statistischen Abteilung des Frankfurter Vereins für Geographie und Statistik, ernannt.
Nach der preußischen Annexion Frankfurts wurde das Statistische Amt 1868 aufgelöst und eine Statistische Sektion unter der Leitung von Dr. Karl von Obernberg, dem Ersten Revisor beim Kontrollbüro der Main-Weser-Bahn, bei der Stadtkanzlei eingerichtet, die erst gemäß eines Regulativs von 1872 als neues Statistisches Amt unter gleicher Leitung ihre Eigenständigkeit erhielt. Neben den statistischen Aufgaben blieben die bisherigen umfangreichen Arbeiten wie z.B. Aufstellung und Fortführung der Einwohner-, Bürger- und Wählerlisten, Anfertigung und Führung der Militärstamm- und Steuerstammrollen weiter bestehen, ebenso bis 1905 die Wahlgeschäfte, die dann bis 1919 von dem im Rechneiamt eingerichteten Einwohnerregisterbüro wahrgenommen wurden. Die Einteilung der Wahlbezirke und die statistische Auswertung der Wahlergebnisse verblieben beim Statistischen Amt. 1890 wurde Dr. Heinrich Bleicher vom Statistischen Amt der Stadt München zum neuen Vorsteher berufen, und 1899 zum Direktor des Statistischen Amtes ernannt. Unter seiner Führung wurden die statistischen Erhebungsthemen ausgeweitet und in den bisher vom Frankfurter Verein für Geographie und Statistik herausgegebenen "Beiträgen zur Statistik der Stadt Frankfurt am Main" unter nunmehr amtlicher Verantwortung veröffentlicht sowie Vorbereitungen zur Herausgabe des ab 1907 erscheinenden "Statistischen Handbuchs der Stadt Frankfurt am Main" mit seinen jährlichen Ergänzungsheften der "Statistischen Jahresübersichten der Stadt Frankfurt am Main" getroffen. Nach Bleichers Wahl zum Stadtkämmerer folgte der Direktor des Elberfelder Statistischen Amtes, Dr. August Busch, 1907 als Direktor des Statistischen Amtes. Dessen umfangreiche Beiträge, Vorträge und Abhandlungen zur amtlichen Statistik und statistischen Wissenschaft sind als Manuskripte im Aktenbestand überliefert.
Ab 1934 wurde dem an der Johann Wolfgang Goethe-Universität lehrenden außerordentlichen Professor Dr. Paul Flaskämper die Leitung übertragen, in dessen Amtszeit die Zerstörung des größten Teils der Aktenmaterials durch Luftangriffe fiel.
Ab 1945 wurde sein langjähriger wissenschaftlicher Mitarbeiter Dr. Peter Denefee zum Kommissarischen Leiter ernannt, der mit der Feststellung der Einwohnerzahlen im Hinblick auf die erste Nachkriegswahl der Stadtverordnetenversammlung 1946 beauftragt wurde, wobei die 1945 erfolgte Zusammenlegung mit dem 1919 gegründeten Wahlamt zum Statistischen Amt und Wahlamt sich als hilfreich erwies. Die 1947 in Frankfurt stattfindende Konferenz des "Verbandes Deutscher Städtestatistiker" ist seiner Initiative zu verdanken.
Organisatorische Neuerungen erfolgten durch die 1956 vollzogene Angliederung der Lohnsteuerkartenstelle und der Übernahme des bis 1983 beim Ordnungsamt angesiedelten Einwohnermeldewesens, die eine Umbenennung in Amt für Statistik, Wahlen und Einwohnerwesen erforderlich machte.
Am 1. Januar 2000 wurde der Name in Bürgeramt, Statistik und Wahlen geändert.

Statistische Veröffentlichungen der Stadt Frankfurt bzw. des Amtes:
Vor der Amtsgründung:
1) Jahresstatistiken der natürlichen Bevölkerungsbewegung Frankfurts. Seit 1536 unter wechselnder Bezeichnung, zuletzt als "Tabellarische Übersichten betreffend den Civilstand der Stadt Frankfurt a.M. " erschienen. Bis 1850 von der Kirchenbuchführung, dann vom Standesamt fortlaufend herausgegeben;
2) Frankfurter Jahrbücher. FfM. 1832-1838;
3) Jahresberichte des Geographischen Vereins zu Frankfurt am Main. FfM. seit 1836/1837. Ab 1854 Jahresberichte des Frankfurter Vereins für Geographie und Geschichte;
4) Mitteilungen über physisch- geographische und statistische Verhältnisse von Frankfurt a.M.; hrsg. vom Geographischen Verein zu Frankfurt. FfM. 1839-1841;
5) Frankfurter Gemeinnützige Chronik. FfM. 1841 ff. (seit März 1848: "Der Freistädter");
6) Beiträge zur Statistik der Stadt Frankfurt am Main. Hrsg. vom Frankfurter Verein für Geographie und Statistik. FfM. 1858 ff.
Nach der Amtsgründung:
1) Tabellarische Übersichten betreffend den Civilstand der Stadt Frankfurt a. M. [...], Hrsg. vom Statistischen Amt FfM. Ab 1868. - Fortsetzung der gleichartigen Veröffentlichungen von Kirchen- und Standesbuchführung;
2) Beiträge zur Statistik der Stadt Frankfurt a.M. FfM. 1865-1890;
3) Beiträge zur Statistik der Stadt Frankfurt a.M., Neue Folge. FfM. 1890-1931;
4) Statistische Monatsberichte Frankfurt a.M. FfM. 1936-1942 ff. (bis März 1937 nur vierteljährlich erscheinend);
5) Statistisches Handbuch der Stadt Frankfurt a.M. 1. Ausgabe. Enthaltend die Statistik bis zum Jahre 1905/1906. FfM. 1907;
6) Statistisches Handbuch der Stadt Frankfurt a.M. 2. Ausgabe. Enthaltend die Statistik 1906/1907 bis 1926/1927. FfM. 1928;
7) Statistische Jahresübersichten der Stadt Frankfurt a.M. FfM. 1927 /1928 bis 1934/1935;
8) Statistisches Jahrbuch Frankfurt a. M. FfM. 1951 ff.
Literature Literature
Kuhl, Hans, Die Entwicklung der Statistik in Frankfurt am Main bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts (Dissertation), FfM 1940.
Reuff, Paul W.: 1865 - 1965. Hundert Jahre Statistisches Amt Frankfurt a.M. Aus der Geschichte der Frankfurter Statistik. Festschrift zum hundertjährigen Bestehen des Statistischen Amtes der Stadt Frankfurt am Main, FfM, 1965.
Flaskämper, Paul: Zum 75j ährigen Bestehen des Statistischen Amtes der Stadt Frankfurt a.M. In: Allgemeines Statistisches Archiv, 29. Bd., Jena 1940.
Sachverzeichnis der bis 1945 erschienenen Abhandlungen in statistischen Schriften von Frankfurt am Main. Hrsg. von der Bibliothek des Statistischen Amtes der Stadt Frankfurt am Main.

Further information (fonds)


Extent Extent
294 Verzeichnungseinheiten (Stand 2019)
Access Access
Lagerort: BO