D 9
Vollständige Signatur
LWV-Archiv, D 9
Bestand
Identifikation (kurz)
Titel
Titel
Lungensanatorium Mammolshöhe: Dienstbibliothek
Laufzeit
Laufzeit
1911-1971
Bestandsdaten
Geschichte des Bestandsbildners
Geschichte des Bestandsbildners
Im Jahr 1926 erwarb der Bezirksverband Wiesbaden in der Gemeinde Mammolshain im Taunus ein zum Verkauf stehendes Gebäude, das im Volksmund den Namen „Villa May“ (benannt nach einem Vorbesitzer) inne hatte und im Laufe des Jahres in eine Klinik für tuberkulosekranke Kinder umgewandelt wurde. Die feierliche Eröffnung der Mammolshöhe, wie man die neue Einrichtung taufte, fand am 12. Juli 1927 statt. Tuberkulose hatte durch Unterernährung als Folge des Ersten Weltkriegs in Deutschland stark zugenommen und die neue Kinderheilstätte bot mit 80 Betten reichlich Platz für kranke Kinder. Die Pflege übernahmen bis zum Jahre 1955 Rote-Kreuz-Schwestern. Erster Chefarzt der Mammolshöhe wurde Dr. Hauff.
Kurz nach der Einweihung des Hauptgebäudes wurde mit der Errichtung des B-Hauses begonnen, welches für Patienten mit ansteckender Tuberkulose vorgesehen war. Es wurde 1928 fertiggestellt und ermöglichte weiteren 40 Kindern eine stationäre Betreuung. Die Behandlungszahlen der Mammolshöhe stiegen in den folgenden Jahren an. Wurden 1928 insgesamt 269 Kinder versorgt, so waren es ein Jahr später bereits 341. Ebenfalls 1928 wurde der Wirtschaftssaal der ehemaligen Gaststätte Reus erworben und in ein Spielzimmer für fieberfreie Kinder umgewandelt.
1950 wurde mit der Errichtung einer Heimschule begonnen, die ein Jahr später vom hessischen Staat als Sonderschule anerkannt wurde.
Bedingt durch den Zweiten Weltkrieg und die Jahre der Unterernährung stieg die Zahl der Tuberkulosekranken und somit auch die Belegung der Heilstätte Mammolshöhe nach 1945 stark an. Es wurde entschieden ein drittes Gebäude, das „C-Haus“, zu bauen, welches im August 1965 erstmals Patienten aufnahm. In dem neuen Krankenpavillon wurden ausschließlich Mädchen behandelt, während die Jungen in der ehemaligen Villa May, dem A-Haus untergebracht waren und Kinder mit ansteckender Tuberkulose weiterhin im B-Haus.
Nachdem bereits 1962 Heilerfolge von 98% erzielt wurden, trat dank der ärztlichen Erfolge ab 1965 eine stark rückläufige Belegung ein. So wurden 1974 durchschnittlich lediglich 65 Kinder in der Mammolshöhe behandelt. 1978 wurde die Heilstätte schließlich geschlossen und diente Anfang der 1980er Jahre als Unterkunft für Asylbewerber. 1986 wurde die „Villa May“ bei einem Großbrand stark beschädigt. Nach der Jahrtausendwende wurde die Mammolshöhe vom LWV verkauft, die Gebäude abgerissen und neues Bauland geschaffen.
Kurz nach der Einweihung des Hauptgebäudes wurde mit der Errichtung des B-Hauses begonnen, welches für Patienten mit ansteckender Tuberkulose vorgesehen war. Es wurde 1928 fertiggestellt und ermöglichte weiteren 40 Kindern eine stationäre Betreuung. Die Behandlungszahlen der Mammolshöhe stiegen in den folgenden Jahren an. Wurden 1928 insgesamt 269 Kinder versorgt, so waren es ein Jahr später bereits 341. Ebenfalls 1928 wurde der Wirtschaftssaal der ehemaligen Gaststätte Reus erworben und in ein Spielzimmer für fieberfreie Kinder umgewandelt.
1950 wurde mit der Errichtung einer Heimschule begonnen, die ein Jahr später vom hessischen Staat als Sonderschule anerkannt wurde.
Bedingt durch den Zweiten Weltkrieg und die Jahre der Unterernährung stieg die Zahl der Tuberkulosekranken und somit auch die Belegung der Heilstätte Mammolshöhe nach 1945 stark an. Es wurde entschieden ein drittes Gebäude, das „C-Haus“, zu bauen, welches im August 1965 erstmals Patienten aufnahm. In dem neuen Krankenpavillon wurden ausschließlich Mädchen behandelt, während die Jungen in der ehemaligen Villa May, dem A-Haus untergebracht waren und Kinder mit ansteckender Tuberkulose weiterhin im B-Haus.
Nachdem bereits 1962 Heilerfolge von 98% erzielt wurden, trat dank der ärztlichen Erfolge ab 1965 eine stark rückläufige Belegung ein. So wurden 1974 durchschnittlich lediglich 65 Kinder in der Mammolshöhe behandelt. 1978 wurde die Heilstätte schließlich geschlossen und diente Anfang der 1980er Jahre als Unterkunft für Asylbewerber. 1986 wurde die „Villa May“ bei einem Großbrand stark beschädigt. Nach der Jahrtausendwende wurde die Mammolshöhe vom LWV verkauft, die Gebäude abgerissen und neues Bauland geschaffen.
Enthält u.a.
Enthält u.a.
Medizinische Überblickswerke
Enzyklopädien
Werke zur Tuberkulosetherapie und Tuberkulosediagnostik
Werke zur Röntgendiagnostik und Röntgentherapie
Literatur
Literatur
Bruno, Karl-Wilhelm, Mammolshain Königstein Fenster nach Süden. Geschichte und Gegenwart einer Taunusgemeinde, Kronberg (Taunus) 1975.
Landeswohlfahrtsverband Hessen (Hg.), Illustrierte Chronik 50 Jahre Landeswohlfahrtsverband Hessen 1953-2003, Kassel 2003.
Findmittel
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Arcinsys-Datenbank