G 29 C

Anerbengerichte (Erbhofakten)

(1906 -) 1933 - 1948

Siehe auch G 28 A, G 29 A (Grundbuchämter) und G 29 D (Erbhofrollen).

Die Akten sind zwischen 1977 und 1994 in das Staatsarchiv übernommen worden.

Die zur Durchführung des am 29.9.1933 erlassenen Reichserbhofgesetzes bei den Amtsgerichten als Sondergerichte der Freiwilligen Gerichtsbarkeit gebildeten Anerbengerichte waren zuständig für die Führung der Erbhofrolle, die Entscheidung über die Erbhofeigenschaft und die Anträge auf Absetzung und Abmeierung. Sie wirkten mit bei der Bestimmung des Anerben, regelten die Nutznießung des überlebenden Ehegatten sowie Streitigkeiten über Versorgungsansprüche und Nachlassverbindlichkeiten. Des weiteren entschieden sie über die Veräußerung, Belastung, Verpachtung oder Teilung eines Erbhofes. Das nach dem Reichserbhofgesetz zwingend anzuwendende Anerbenrecht sollte eine Teilung des ländlichen Grundbesitzes verhindern, indem im Unterschied zum allgemeinen Erbrecht eine geschlossene Erbfolge eines Hoferben (Anerben) bestimmt war. Die Zuständigkeit der Anerbengerichte war ausschließlich. Das Grundbuchamt wurde über die Eintragungen in die Erbhofrolle informiert und ergänzte daraufhin die Grundbuchunterlagen. Zuständig war das Anerbengericht, in dem sich die Hofstelle des Erbhofes befand. Die Anerbengerichte wurden mit Kontrollratsgesetz vom Februar 1947 aufgehoben.

Der Bestand beinhaltet Akten der Anerbengerichte Alsfeld, Altenstadt, Bad Nauheim, Bad Vilbel, Büdingen, Butzbach, Darmstadt (überwiegend Kriegsverlust), Dieburg, Fürth, Gernsheim, Groß-Gerau, Grünberg, Herbstein, Hirschhorn, Höchst, Homberg, Lampertheim, Langen, Laubach, Lauterbach, Michelstadt, Nidda, Ortenberg, Reichelsheim, Reinheim, Schotten, Seligenstadt, Ulrichstein, Wald-Michelbach und Worms. Die Gliederung der Findmittel erfolgte alphabetisch nach Gemarkungen.

Online-Datenbank Arcinsys (aktuellster Stand)

PDF-Findbuch (Stand 2007)

vorläufige Kartei

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