F 5
Vollständige Signatur
UBA Ffm, F 5
Bestand
Identifikation (kurz)
Titel
Titel
Darmstädter Gemeindestudie
Bestandsdaten
Bestandsgeschichte
Bestandsgeschichte
Das vorliegende Findbuch erschließt die Unterlagen zu der sogenannten 'Darmstädter Gemeindestudie' des 'Instituts für Sozialwissenschaftliche Forschung Darmstadt', das eigens für dieses Forschungsprojekt gegründet wurde. Die 'Akademie der Arbeit' an der Universität Frankfurt am Main (AdA) übernahm die Verwaltung und Abrechnung; hier war vor allem Hans-Joachim Zinkeisen verantwortlich.
Das Institut für Sozialforschung (IfS) übernahm im November 1950 durch Theodor Wiesengrund Adorno die wissenschaftliche Beratung und löste damit den Mannheimer Volkswirtschaftler Hans-Georg Schachtschabel als Leiter ab. An Adornos Seite stand Max Rolfes, Leiter des Instituts für landwirtschaftliche Betriebslehre der Justus Liebig-Hochschule Gießen. Sie konzentrierten sich vor allem auf die Datenauswertungen und die Herausgabe der Monographien.
Die Darmstädter Gemeindestudie wird als erster großer 'Community Survey' in der Nachkriegsgeschichte der Bundesrepublik angesehen (Alexia Arnold, 2010, siehe unten). Aus den Monographien (siehe unten) wird die Themenvielfalt ersichtlich: Das Verhältnis von Stadt und Land, Schule, Jugend, Familie, Verwaltung und Industrie.
Bestandsbildner ist vor diesem Hintergrund das IfS mit seinen wissenschaftlichen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen und der Verwaltung.
Initiiert wurde die Studie durch Nels Anderson vom 'Office of Military Gouvernement (OMGUS)' im Rahmen ihres 'Reeducation Program'. Sie wurde von der Nachfolgeinstitution 'United States High Commission for Germany (HICOG)' übernommen und in ihr 'Reorientation Program' integriert; hier war die Darmstädter Gemeindestudie angesiedelt. Finanziert wurde sie aus Mitteln für Programme der 'Reeducation' der amerikanischen Militärregierung sowie HICOG.
An Durchführung, Auswertung und Publikation waren deutsche und amerikanische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beteiligt. Auf deutscher Seite waren dies neben Theodor Wiesengrund Adorno: Gerhard Baumert, Karl-Guenther Grüneisen, Peter Kalinke, Giselheid Köpnick, Irma Kuhr, Klaus Lindemann, Anneliese Mausloff und Gerhard Teiwes. Max Horkheimer vertrat Theodor Wiesengrund Adorno während seiner Abwesenheit und Friedrich Pollock betreute die Publikationen. Auf amerikanischer Seite arbeiteten neben Nels Anderson folgende Wissenschaftler mit: Shaw Earl Grigsby, Herbert Ashley Weeks und Henry Joseph Meyer.
Dr. Christa Sonnenfeld (Archiv des Instituts für Sozialforschung) und Oliver Kleppel (Archivzentrum der Universitätsbibliothek Frankfurt) bearbeiteten die Unterlagen von März 2013 bis Juni 2013.
Der Bestand ist in einem guten Zustand. Die Akten wurden nach Aktenzeichen und Betreffen gebildet. Das Schriftgut wurde von den Sekretärinnen chronologisch nach folgenden Kategorien geordnet: Vorarbeiten, Vorversuche, Erhebungsmaterial, quantitative und qualitative Auswertung, Ergebnisse, 'Responses' (Reaktionen auf die Studie und weitere Arbeiten mit der Studie). Über die vorherige Ordnung ist nichts bekannt.
Insgesamt wurden 13 Einheiten verzeichnet, die sich über einen Meter erstrecken. Die Vorordnung, in die die Sekretärinnen des IfS das Schriftgut gebracht haben, wurde beibehalten. Vor der Erschließung in 'HADIS' (Hessisches Archiv-, Dokumentations- und Infor-mationssystem) wurden die Unterlagen durch die Bearbeiterin in einer Übersicht aufgelistet und die einzelnen Studien wurden auf Karteikarten aufgeschlüsselt. Auf diesen Karteikarten befinden. sich - neben den Angaben zu den Inhalten der einzelnen Ordner - Informationen zum Titel, zur Laufzeit, zu den beteiligten Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen, zu den Auftraggebern und zu den jeweiligen Publikationen. Die Übersicht und die Karteikarten befinden sich im Archiv. Bei der Verzeichnung wurden diese Findhilfsmittel berücksichtigt. Die Einheiten wurden folgenden Klassifikationspunkten zugeteilt:
Einleitung
Korrespondenz und Memoranden
Untersuchungsplanung
Datenerhebung
Materialien zum Endbericht
Die Bestandssignatur lautet 'F 5'. Grundlage für die Verzeichnung in 'HADIS' waren die Verzeichnungsrichtlinien der Hessischen Staatsarchive. Es wurden keine Restaurierungsarbeiten vorgenommen.
Vor der Bearbeitung war das Schriftgut in Archivboxen verpackt. Während der Bearbeitung wurden die Unterlagen enteist, in säurefreie Mappen eingeschlagen und in säurefreie Kartons umgepackt.
In der Regel unterliegt das Schriftgut keinen archivischen Schutzfristen mehr. Einzelfälle können eine Prüfung aber erforderlich machen. Für die Bestellung der Archivalien und die Zitierweise in Veröffentlichungen gilt die Quellenangabe: F 5, Signatur X, Archiv des Instituts für Sozialforschung.
Ergänzende oder parallele Bestände können sich auch im Schriftgut einzelner Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen befinden, aber auch sowohl im Archivzentrum der Universitätsbibliothek (in den Vor- und Nachlässen von Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen) als auch im Archiv der Universität Frankfurt (Verwaltungsschriftgut). Es ist anzunehmen, dass sich weitere Materialien in einem der Hessischen Staatsarchive befinden.
Die Forschungsergebnisse wurden in folgenden Monographien publiziert:
(1) Kötter, Herbert, Strukturen und Funktion von Landgemeinden im Einflussbereich einer deutschen Mittelstadt, 1952
(2) Grüneisen, Karl-Guenther, Landbevölkerung im Kraftfeld der Stadt, 1952
(3) Teiwes, Gerhard, Der Nebenerwerbslandwirt und seine Familie im Schnittpunkt ländlicher und städtischer Lebensform, 1952
(4) Baumert, Gerhard, Jugend und Nachkriegszeit. Lebensverhältnisse und Reaktionsweisen, 1952
(5) Baumert, Gerhard, Deutsche Familien nach dem Kriege. Struktur, Typen und Verhalten, 1954
(6) und (7) Kuhr, Irma, Schule und Jugend in einer ausgebombten Stadt, und Köpnick, Giselheid, Mädchen einer Oberprima, 1952
(8) Lindemann, Klaus, Behörde und Bürger. Das Verhältnis zwischen Verwaltung und Be- völkerung in einer deutschen Mittelstadt, 1972
(9) Mausloff, Anneliese, Gewerkschaft und Betriebsrat im Urteil der Arbeitnehmer, 1952
(10) Allwood, Martin, Die Freizeit der arbeitenden Bevölkerung in einer ausgebombten Stadt (in der Verlagsankündigung heißt es dazu: 'im Druck')
Im Bestand befinden sich die Monographien 1, 2, 3, 5, 6 und 8.
Sämtliche Monographien wurden im Eduard Roether Verlag in Darmstadt veröffentlicht
Das Institut für Sozialforschung (IfS) übernahm im November 1950 durch Theodor Wiesengrund Adorno die wissenschaftliche Beratung und löste damit den Mannheimer Volkswirtschaftler Hans-Georg Schachtschabel als Leiter ab. An Adornos Seite stand Max Rolfes, Leiter des Instituts für landwirtschaftliche Betriebslehre der Justus Liebig-Hochschule Gießen. Sie konzentrierten sich vor allem auf die Datenauswertungen und die Herausgabe der Monographien.
Die Darmstädter Gemeindestudie wird als erster großer 'Community Survey' in der Nachkriegsgeschichte der Bundesrepublik angesehen (Alexia Arnold, 2010, siehe unten). Aus den Monographien (siehe unten) wird die Themenvielfalt ersichtlich: Das Verhältnis von Stadt und Land, Schule, Jugend, Familie, Verwaltung und Industrie.
Bestandsbildner ist vor diesem Hintergrund das IfS mit seinen wissenschaftlichen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen und der Verwaltung.
Initiiert wurde die Studie durch Nels Anderson vom 'Office of Military Gouvernement (OMGUS)' im Rahmen ihres 'Reeducation Program'. Sie wurde von der Nachfolgeinstitution 'United States High Commission for Germany (HICOG)' übernommen und in ihr 'Reorientation Program' integriert; hier war die Darmstädter Gemeindestudie angesiedelt. Finanziert wurde sie aus Mitteln für Programme der 'Reeducation' der amerikanischen Militärregierung sowie HICOG.
An Durchführung, Auswertung und Publikation waren deutsche und amerikanische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beteiligt. Auf deutscher Seite waren dies neben Theodor Wiesengrund Adorno: Gerhard Baumert, Karl-Guenther Grüneisen, Peter Kalinke, Giselheid Köpnick, Irma Kuhr, Klaus Lindemann, Anneliese Mausloff und Gerhard Teiwes. Max Horkheimer vertrat Theodor Wiesengrund Adorno während seiner Abwesenheit und Friedrich Pollock betreute die Publikationen. Auf amerikanischer Seite arbeiteten neben Nels Anderson folgende Wissenschaftler mit: Shaw Earl Grigsby, Herbert Ashley Weeks und Henry Joseph Meyer.
Dr. Christa Sonnenfeld (Archiv des Instituts für Sozialforschung) und Oliver Kleppel (Archivzentrum der Universitätsbibliothek Frankfurt) bearbeiteten die Unterlagen von März 2013 bis Juni 2013.
Der Bestand ist in einem guten Zustand. Die Akten wurden nach Aktenzeichen und Betreffen gebildet. Das Schriftgut wurde von den Sekretärinnen chronologisch nach folgenden Kategorien geordnet: Vorarbeiten, Vorversuche, Erhebungsmaterial, quantitative und qualitative Auswertung, Ergebnisse, 'Responses' (Reaktionen auf die Studie und weitere Arbeiten mit der Studie). Über die vorherige Ordnung ist nichts bekannt.
Insgesamt wurden 13 Einheiten verzeichnet, die sich über einen Meter erstrecken. Die Vorordnung, in die die Sekretärinnen des IfS das Schriftgut gebracht haben, wurde beibehalten. Vor der Erschließung in 'HADIS' (Hessisches Archiv-, Dokumentations- und Infor-mationssystem) wurden die Unterlagen durch die Bearbeiterin in einer Übersicht aufgelistet und die einzelnen Studien wurden auf Karteikarten aufgeschlüsselt. Auf diesen Karteikarten befinden. sich - neben den Angaben zu den Inhalten der einzelnen Ordner - Informationen zum Titel, zur Laufzeit, zu den beteiligten Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen, zu den Auftraggebern und zu den jeweiligen Publikationen. Die Übersicht und die Karteikarten befinden sich im Archiv. Bei der Verzeichnung wurden diese Findhilfsmittel berücksichtigt. Die Einheiten wurden folgenden Klassifikationspunkten zugeteilt:
Einleitung
Korrespondenz und Memoranden
Untersuchungsplanung
Datenerhebung
Materialien zum Endbericht
Die Bestandssignatur lautet 'F 5'. Grundlage für die Verzeichnung in 'HADIS' waren die Verzeichnungsrichtlinien der Hessischen Staatsarchive. Es wurden keine Restaurierungsarbeiten vorgenommen.
Vor der Bearbeitung war das Schriftgut in Archivboxen verpackt. Während der Bearbeitung wurden die Unterlagen enteist, in säurefreie Mappen eingeschlagen und in säurefreie Kartons umgepackt.
In der Regel unterliegt das Schriftgut keinen archivischen Schutzfristen mehr. Einzelfälle können eine Prüfung aber erforderlich machen. Für die Bestellung der Archivalien und die Zitierweise in Veröffentlichungen gilt die Quellenangabe: F 5, Signatur X, Archiv des Instituts für Sozialforschung.
Ergänzende oder parallele Bestände können sich auch im Schriftgut einzelner Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen befinden, aber auch sowohl im Archivzentrum der Universitätsbibliothek (in den Vor- und Nachlässen von Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen) als auch im Archiv der Universität Frankfurt (Verwaltungsschriftgut). Es ist anzunehmen, dass sich weitere Materialien in einem der Hessischen Staatsarchive befinden.
Die Forschungsergebnisse wurden in folgenden Monographien publiziert:
(1) Kötter, Herbert, Strukturen und Funktion von Landgemeinden im Einflussbereich einer deutschen Mittelstadt, 1952
(2) Grüneisen, Karl-Guenther, Landbevölkerung im Kraftfeld der Stadt, 1952
(3) Teiwes, Gerhard, Der Nebenerwerbslandwirt und seine Familie im Schnittpunkt ländlicher und städtischer Lebensform, 1952
(4) Baumert, Gerhard, Jugend und Nachkriegszeit. Lebensverhältnisse und Reaktionsweisen, 1952
(5) Baumert, Gerhard, Deutsche Familien nach dem Kriege. Struktur, Typen und Verhalten, 1954
(6) und (7) Kuhr, Irma, Schule und Jugend in einer ausgebombten Stadt, und Köpnick, Giselheid, Mädchen einer Oberprima, 1952
(8) Lindemann, Klaus, Behörde und Bürger. Das Verhältnis zwischen Verwaltung und Be- völkerung in einer deutschen Mittelstadt, 1972
(9) Mausloff, Anneliese, Gewerkschaft und Betriebsrat im Urteil der Arbeitnehmer, 1952
(10) Allwood, Martin, Die Freizeit der arbeitenden Bevölkerung in einer ausgebombten Stadt (in der Verlagsankündigung heißt es dazu: 'im Druck')
Im Bestand befinden sich die Monographien 1, 2, 3, 5, 6 und 8.
Sämtliche Monographien wurden im Eduard Roether Verlag in Darmstadt veröffentlicht