A 216
Vollständige Signatur
AdJb, A 216
Bestand
Identifikation (kurz)
Titel
Titel
DJO - Deutsche Jugend in Europa (Lagerung im Außenmagazin Neustadt bei Marburg)
Siehe
Korrespondierende Archivalien
Korrespondierende Archivalien
"Deutsche Jugend in Europa - Landesverband Hessen": Bestand 2015/3 im Hessischen Hauptstaatsarchiv Wiesbaden (Zugang 68/2016).
Bestandsdaten
Aufsatz
Aufsatz
Gegründet in der Nachkriegszeit, war die Deutsche Jugend des Ostens (DJO) die Jugendorganisation der vertriebenen Kinder und Jugendlichen. Daher ist für die Jugendarbeit des Verbandes die Beschäftigung mit dem Thema Heimat und Identität mitbestimmend.
In der Anfangszeit war die Hilfe bei der Integration äußerst wichtig, weil die vertriebenen Kinder und Jugendlichen große Schwierigkeiten hatten sich in Westdeutschland zurecht zu finden. Viele waren durch die Kriegs- und Vertreibungserlebnisse tief verunsichert und traumatisiert. Der Jugendverband war auch eine Gemeinschaft von Gleichgesinnten und Menschen die ein ähnliches Schicksal erfahren hatten. Dort fühlte man sich verstanden und konnte die traumatischen Erfahrungen aufarbeiten.
In den 1960er Jahren vollzog sich ein starker Wandel in der Mitgliederstruktur des Verbandes. Diejenigen, die selbst noch eine Vertreibungserfahrung gemacht haben, waren zunehmend der Jugendarbeit entwachsen. Neue Mitglieder aus Westdeutschland definierten die Frage nach ihrer Heimat anders als die vertriebenen Jugendlichen. Ein innerer Konflikt brach dann in den 1970er Jahren in der DJO aus, inspiriert durch die gesellschaftliche Diskussion um die neue Ostpolitik der damaligen Bundesregierung. Während die Generation der betroffenen Heimatvertriebenen sich mehrheitlich dafür aussprach gegen die neue Ostpolitik vorzugehen, war die Generation der Nachgeborenen mehrheitlich für einen grundsätzlichen Ausgleich mit den östlichen Nach barn. Letztere setzten sich schließlich in der DJO durch, sodass es zu einer Entfremdung zum Bund der Vertriebenen kam.
Ausdruck der Neuausrichtung war die Namensänderung von Deutsche Jugend des Ostens (DJO) in DJODeutsche Jugend in Europa. Die DJO verstand sich als Brücke zwischen West- und Osteuropa und sah in den Staaten Ost- und Ostmitteleuropas Partner für eine gemeinsame Völkerverständigung und dauerhafte Friedenslösung.
In der Anfangszeit war die Hilfe bei der Integration äußerst wichtig, weil die vertriebenen Kinder und Jugendlichen große Schwierigkeiten hatten sich in Westdeutschland zurecht zu finden. Viele waren durch die Kriegs- und Vertreibungserlebnisse tief verunsichert und traumatisiert. Der Jugendverband war auch eine Gemeinschaft von Gleichgesinnten und Menschen die ein ähnliches Schicksal erfahren hatten. Dort fühlte man sich verstanden und konnte die traumatischen Erfahrungen aufarbeiten.
In den 1960er Jahren vollzog sich ein starker Wandel in der Mitgliederstruktur des Verbandes. Diejenigen, die selbst noch eine Vertreibungserfahrung gemacht haben, waren zunehmend der Jugendarbeit entwachsen. Neue Mitglieder aus Westdeutschland definierten die Frage nach ihrer Heimat anders als die vertriebenen Jugendlichen. Ein innerer Konflikt brach dann in den 1970er Jahren in der DJO aus, inspiriert durch die gesellschaftliche Diskussion um die neue Ostpolitik der damaligen Bundesregierung. Während die Generation der betroffenen Heimatvertriebenen sich mehrheitlich dafür aussprach gegen die neue Ostpolitik vorzugehen, war die Generation der Nachgeborenen mehrheitlich für einen grundsätzlichen Ausgleich mit den östlichen Nach barn. Letztere setzten sich schließlich in der DJO durch, sodass es zu einer Entfremdung zum Bund der Vertriebenen kam.
Ausdruck der Neuausrichtung war die Namensänderung von Deutsche Jugend des Ostens (DJO) in DJODeutsche Jugend in Europa. Die DJO verstand sich als Brücke zwischen West- und Osteuropa und sah in den Staaten Ost- und Ostmitteleuropas Partner für eine gemeinsame Völkerverständigung und dauerhafte Friedenslösung.
Bestandsgeschichte
Bestandsgeschichte
Zugang 18/2011.
Im Juni 2007 wurde eine erste Bestandssichtung durch die Leitung des Archivs der deutschen Jugendbewegung vorgenommen. In einem Kellerraum der Jugendbildungsstätte Wasserkuppe (in Hessen) war eine Vielzahl von Unterlagen der djo-Deutsche Jugend in Europa aus verschiedenen Standorten zusammengetragen worden. Hierbei handelt es sich vor allem um Material, das beim Umzug der djo-Bundesgeschäftsstelle von Bonn nach Berlin gesichert und in der Jugendbildungsstätte zwischengelagert wurde. Ein anderer Teil stammte aus Nachlässen von Personen welche verantwortliche Positionen im djo-Bundesverband inne gehabt hatten.
Es wurde vereinbart, dass der Bestand zeitnah durch eine geeignete Archivkraft aufgearbeitet und dann dem Archiv der deutschen Jugendbewegung auf der Burg Ludwigstein übergeben werden solle.
Anfang September 2008 wurden die Dokumente zur Erschließung durch die Historikerin Gesine Hacker in das Hauptstaatsarchiv Weimar gebracht. Aus den Akten wurden 791 Akteneinheiten gebildet.
Die Masse der Akten (Laufzeit: 1952 - 2001) war in einem Aktenverzeichnis erfasst. Die Provenienz der Akten liegt beim Bundesvorstand bzw. bei der Bundesführung.
Weiterhin wurde ein Teilbestand "Bibliothek der DJO" mit 196 Einheiten gebildet und verzeichnet.
Zudem wurden 18 Kisten mit Kassationsgut und juristischen Reihenwerken (Sozialgesetzbuch etc.) aussortiert.
Weiterhin fanden sich bei der Umlagerung der Akten 16 Videofilme, 15 Disketten sowie 3 Kisten mit einzelnen Fotografien und Negativen. Die Film- und Fotobestände wurden gesichtet, klassifiziert und verzeichnet, z.T. unter Mitarbeit von Zeitzeugen.
Im Juni 2007 wurde eine erste Bestandssichtung durch die Leitung des Archivs der deutschen Jugendbewegung vorgenommen. In einem Kellerraum der Jugendbildungsstätte Wasserkuppe (in Hessen) war eine Vielzahl von Unterlagen der djo-Deutsche Jugend in Europa aus verschiedenen Standorten zusammengetragen worden. Hierbei handelt es sich vor allem um Material, das beim Umzug der djo-Bundesgeschäftsstelle von Bonn nach Berlin gesichert und in der Jugendbildungsstätte zwischengelagert wurde. Ein anderer Teil stammte aus Nachlässen von Personen welche verantwortliche Positionen im djo-Bundesverband inne gehabt hatten.
Es wurde vereinbart, dass der Bestand zeitnah durch eine geeignete Archivkraft aufgearbeitet und dann dem Archiv der deutschen Jugendbewegung auf der Burg Ludwigstein übergeben werden solle.
Anfang September 2008 wurden die Dokumente zur Erschließung durch die Historikerin Gesine Hacker in das Hauptstaatsarchiv Weimar gebracht. Aus den Akten wurden 791 Akteneinheiten gebildet.
Die Masse der Akten (Laufzeit: 1952 - 2001) war in einem Aktenverzeichnis erfasst. Die Provenienz der Akten liegt beim Bundesvorstand bzw. bei der Bundesführung.
Weiterhin wurde ein Teilbestand "Bibliothek der DJO" mit 196 Einheiten gebildet und verzeichnet.
Zudem wurden 18 Kisten mit Kassationsgut und juristischen Reihenwerken (Sozialgesetzbuch etc.) aussortiert.
Weiterhin fanden sich bei der Umlagerung der Akten 16 Videofilme, 15 Disketten sowie 3 Kisten mit einzelnen Fotografien und Negativen. Die Film- und Fotobestände wurden gesichtet, klassifiziert und verzeichnet, z.T. unter Mitarbeit von Zeitzeugen.
Geschichte des Bestandsbildners
Geschichte des Bestandsbildners
Im Februar 1951 beschlossen in Göttingen die Verbände der heimatvertriebenen Jugend die Zusammenfassung der "Ostdeutschen Jugend", des "Jugendrings der Vereinigten Ostdeutschen Landsmannschaften" und des "Deutschen Jugendbundes" in Bayern zur Gesamtorganisation mit dem Namen "Deutsche Jugend des Ostens" (DJO).
Die offizielle Gründung des Verbandes erfolgte am 8. April 1951 auf der Burg Ludwigstein.
1974 erfolgte die Umbenennung des Verbandes in DJO-Deutsche Jugend in Europa.
Durch die Öffnung der Grenzen zu Osteuropa wurde ein Austausch zwischen verschiedenen Volksgruppen und Völkern ermöglicht, wobei die DJO diesen Jugendaustausch förderte.
Zur Jahrtausendwende hat sich der Schriftzug der DJO gewandelt. Es werden nur noch die Kleinbuchstaben durch den Bundesverband verwendet (djo). Dies soll betonen, dass es sich bei dem Schriftzug nicht mehr um den Namen des Verbandes in Form eines Kürzels handelt, sondern um ein Symbol welches die Geschichte des Verbandes betont. Der Name ist Deutsche Jugend in Europa.
Am 21. März 2010 wurde in Berlin ein neues Grundsatzpapier der djo-Deutsche Jugend in Europa verabschiedet, welches als djo-Leitfaden bezeichnet wird.
Die DJO-Bundesgruppen gliedern sich in die Provinzen Berlin Mark-Brandenburg, Buchenlanddeutsche, Danzig, Mecklenburg, Oberschlesien, Ostpreußen, Pommern, Siebenbürger Sachsen, Sudeten, Schlesien, Thüringen, Weichsel-Warthe, Westpreußen, Banater Schwaben, Bessarabiendeutsche, Karpatendeutsche, Russlanddeutsche und Ungarndeutsche.
Die DJO-Landesverbände gliedern sich in die Regionen Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Bremen, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfa1z, Saar und Schleswig Holstein. Das oberste Gremium stellt der Bundesjugendtag, Vertreter der Landesverbände und Bundesgruppen, gefolgt vom Bundesbeirat, Vorsitzende der Bundesgruppen und Landesverbände. Unterhalb der Bundesebene existieren DJO-Kreis- und Bezirksverbände und örtliche DJO-Jugendgruppen.
Die offizielle Gründung des Verbandes erfolgte am 8. April 1951 auf der Burg Ludwigstein.
1974 erfolgte die Umbenennung des Verbandes in DJO-Deutsche Jugend in Europa.
Durch die Öffnung der Grenzen zu Osteuropa wurde ein Austausch zwischen verschiedenen Volksgruppen und Völkern ermöglicht, wobei die DJO diesen Jugendaustausch förderte.
Zur Jahrtausendwende hat sich der Schriftzug der DJO gewandelt. Es werden nur noch die Kleinbuchstaben durch den Bundesverband verwendet (djo). Dies soll betonen, dass es sich bei dem Schriftzug nicht mehr um den Namen des Verbandes in Form eines Kürzels handelt, sondern um ein Symbol welches die Geschichte des Verbandes betont. Der Name ist Deutsche Jugend in Europa.
Am 21. März 2010 wurde in Berlin ein neues Grundsatzpapier der djo-Deutsche Jugend in Europa verabschiedet, welches als djo-Leitfaden bezeichnet wird.
Die DJO-Bundesgruppen gliedern sich in die Provinzen Berlin Mark-Brandenburg, Buchenlanddeutsche, Danzig, Mecklenburg, Oberschlesien, Ostpreußen, Pommern, Siebenbürger Sachsen, Sudeten, Schlesien, Thüringen, Weichsel-Warthe, Westpreußen, Banater Schwaben, Bessarabiendeutsche, Karpatendeutsche, Russlanddeutsche und Ungarndeutsche.
Die DJO-Landesverbände gliedern sich in die Regionen Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Bremen, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfa1z, Saar und Schleswig Holstein. Das oberste Gremium stellt der Bundesjugendtag, Vertreter der Landesverbände und Bundesgruppen, gefolgt vom Bundesbeirat, Vorsitzende der Bundesgruppen und Landesverbände. Unterhalb der Bundesebene existieren DJO-Kreis- und Bezirksverbände und örtliche DJO-Jugendgruppen.
Literatur
Literatur
"Ludwigsteiner Blätter", Nr. 58/1961
Findmittel
Findmittel
Online-Datenbank ArcInSys (in Bearbeitung)
Weitere Angaben (Bestand)
Umfang
Umfang
235 Archivkartons erschlossen
ca. 85 Archivkartons nicht erschlossen (19 AK Videos)
52 Stehordner nicht erschlossen
ca. 85 Archivkartons nicht erschlossen (19 AK Videos)
52 Stehordner nicht erschlossen
Informationen / Notizen
Zusatzinformationen
Zusatzinformationen
Depositum (Verwahrungsvertrag v. 18.7.2014).