308/19
Vollständige Signatur
UniA Marburg, 308/19
Bestand
Identifikation (kurz)
Titel
Titel
Institut für Leibesübungen
Laufzeit
Laufzeit
1924-1999
Bestandsdaten
Bestandsgeschichte
Bestandsgeschichte
Der Bestand wurde 2008 vom Institut für Sportwissenschaft und Motologie an das Archiv abgegeben.
Geschichte des Bestandsbildners
Geschichte des Bestandsbildners
Das Institut für Leibesübungen an der Philipps-Universität Marburg wurde als erstes preußisches Universitätsinstitut für Leibesübungen am 20. März 1924 gegründet. Die Anfänge waren eher bescheiden - es gab nur eine veraltete Universitätsturnhalle, das Vorzimmer des Dekans der philosophischen Fakultät diente als Geschäftszimmer. Immerhin wurde Anfang der 20iger Jahre unter Mitwirkung der Studenten ein Universitätssportplatz angelegt. Erst im Rahmen der Vorbereitungen für das Deutsche Akademische Olympia, das im Juli 1924 in Marburg gefeiert wurde, konnte der Universitätssportplatz weiter ausgebaut werden; im Jahr 1926 wurde das Gelände erweitert.
Im Zuge der Gründung des Instituts gelang es auch, eine Universitätsschwimmanstalt aufzubauen. Im Frühjahr 1924 wurde das ehemalige Florabad am Wehrdaer Weg angekauft und das zugehörige Ufergelände auf zehn Jahre gepachtet. Im Herbst 1925 erfolgte der Ankauf des gesamten Ufergeländes beiderseits der Lahn, so dass die Bauanlagen erweitert werden konnten. 1926 wurde eine Schwimmanstalt für Studentinnen angefügt. Oberhalb der Schwimmanstalt entstand 1925 das Universitätsbootshaus als Stützpunkt der neu gegründeten akademischen Ruderabteilung und eine zweite Bootshalle.
Das Universitätsfechtinstitut, das in den 20iger Jahren bereits seit über 100 Jahren unter der Leitung der Fechtlehrerfamilie Harms stand, wurde dem Institut für Leibesübungen angegliedert. Neben dem studentischen Fechten unterrichtete man dort das sportliche Fechten auf Florett und leichtem Säbel.
Der seit 1914 ruhende akademische Reitsport wurde 1925 wieder aktiviert. Zunächst ließ die Universität die alte Reithalle in der Haspelstraße wieder herstellen, übernahm aber 1926 das ehemalige Gut des Deutschen Orden am Ortenberg. Das neue Marburger Reitinstitut wurde mit Reitbahnen, Sprunggarten und Stallungen vorbildlich ausgestattet.
Das Institutshauptgebäude am Barfüßer Tor, die die anstelle der ehemaligen Kirche des Barfüßerklosters 1731 errichtete kurfürstliche Reithalle, die zuletzt als Gesellschaftshaus von der Stadt Marburg genutzt worden war, wurde seit 1924 für die Zwecke des Sportinstituts umgestaltet; eingerichtet wurden zwei Turnhallen, zwei Gymnastiksäle und ein Winterruderbecken. Hinzu kamen Räumlichkeiten für die sportärztliche Überwachung, Hörsaal, Bibliothek und Lesesaal.
Zu den Hauptaufgaben des Sportinstituts gehörte die Ausbildung von Sportlehrerinnen und -lehrern. In Kursen des Sportinstituts wurden Turn- und Sportlehrer, Schwimmlehrer, Ruderlehrer und Lehrer in den vorbeugenden und ausgleichenden Leibesübungen ausgebildet. Bereits im SS 1928 zählten die Kurse 283 Teilnehmer, damit bildete die Philipps-Universität nach Berlin die meisten Turnlehrer aus. Das Sportinstitut widmete sich auch der Flugausbildung und bot in den Semesterferien Wanderungen und Turnfahrten an. Seit 1934 führte es im Auftrag des Reichs- und Preußischen Ministeriums für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung Fortbildungslehrgänge für die Lehrer aller Schularten in der Provinz Hessen-Nassau durch und war somit nicht nur Universitäts- sondern auch Landesinstitut der Provinz. Hinzu kam die Ausbildung von Sportlehrerinnen in Lehrgängen der Reichsjugendführung des BDM. Außerdem wurde alljährlich in Marburg das Prüfungslager aller Turnstudentinnen in Deutschland abgehalten, um diesen das Ablegen der praktischen Prüfung zu ermöglichen. Daneben wurden auch Schwimmmeisterprüfungen angeboten, die für die Anstellung als Schwimmmeister in allen Schwimm- und Badeanstalten Voraussetzung war.
Im Zuge der Gründung des Instituts gelang es auch, eine Universitätsschwimmanstalt aufzubauen. Im Frühjahr 1924 wurde das ehemalige Florabad am Wehrdaer Weg angekauft und das zugehörige Ufergelände auf zehn Jahre gepachtet. Im Herbst 1925 erfolgte der Ankauf des gesamten Ufergeländes beiderseits der Lahn, so dass die Bauanlagen erweitert werden konnten. 1926 wurde eine Schwimmanstalt für Studentinnen angefügt. Oberhalb der Schwimmanstalt entstand 1925 das Universitätsbootshaus als Stützpunkt der neu gegründeten akademischen Ruderabteilung und eine zweite Bootshalle.
Das Universitätsfechtinstitut, das in den 20iger Jahren bereits seit über 100 Jahren unter der Leitung der Fechtlehrerfamilie Harms stand, wurde dem Institut für Leibesübungen angegliedert. Neben dem studentischen Fechten unterrichtete man dort das sportliche Fechten auf Florett und leichtem Säbel.
Der seit 1914 ruhende akademische Reitsport wurde 1925 wieder aktiviert. Zunächst ließ die Universität die alte Reithalle in der Haspelstraße wieder herstellen, übernahm aber 1926 das ehemalige Gut des Deutschen Orden am Ortenberg. Das neue Marburger Reitinstitut wurde mit Reitbahnen, Sprunggarten und Stallungen vorbildlich ausgestattet.
Das Institutshauptgebäude am Barfüßer Tor, die die anstelle der ehemaligen Kirche des Barfüßerklosters 1731 errichtete kurfürstliche Reithalle, die zuletzt als Gesellschaftshaus von der Stadt Marburg genutzt worden war, wurde seit 1924 für die Zwecke des Sportinstituts umgestaltet; eingerichtet wurden zwei Turnhallen, zwei Gymnastiksäle und ein Winterruderbecken. Hinzu kamen Räumlichkeiten für die sportärztliche Überwachung, Hörsaal, Bibliothek und Lesesaal.
Zu den Hauptaufgaben des Sportinstituts gehörte die Ausbildung von Sportlehrerinnen und -lehrern. In Kursen des Sportinstituts wurden Turn- und Sportlehrer, Schwimmlehrer, Ruderlehrer und Lehrer in den vorbeugenden und ausgleichenden Leibesübungen ausgebildet. Bereits im SS 1928 zählten die Kurse 283 Teilnehmer, damit bildete die Philipps-Universität nach Berlin die meisten Turnlehrer aus. Das Sportinstitut widmete sich auch der Flugausbildung und bot in den Semesterferien Wanderungen und Turnfahrten an. Seit 1934 führte es im Auftrag des Reichs- und Preußischen Ministeriums für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung Fortbildungslehrgänge für die Lehrer aller Schularten in der Provinz Hessen-Nassau durch und war somit nicht nur Universitäts- sondern auch Landesinstitut der Provinz. Hinzu kam die Ausbildung von Sportlehrerinnen in Lehrgängen der Reichsjugendführung des BDM. Außerdem wurde alljährlich in Marburg das Prüfungslager aller Turnstudentinnen in Deutschland abgehalten, um diesen das Ablegen der praktischen Prüfung zu ermöglichen. Daneben wurden auch Schwimmmeisterprüfungen angeboten, die für die Anstellung als Schwimmmeister in allen Schwimm- und Badeanstalten Voraussetzung war.
Enthält
Enthält
Der Bestand umfasst u. a. die Überlieferung für die Zeit zwischen der Gründung des Instituts für Leibesübungen 1924 und 1945. Damit ist nicht nur die Gründung dokumentiert, sondern auch die Einbindung in die nationalsozialistische Sportpolitik. So gehören auch zahlreiche studentische Abschlussarbeiten aus den 30iger Jahren mit entsprechenden Themenstellungen zum Bestand. Ebenfalls dokumentiert ist die umfangreiche Tätigkeit des IfL bei der Ausbildung der Sportstudenten und bei der Gestaltung des außeruniversitären Sportangebots. Ein Schwerpunkt der Überlieferung nach 1945 liegt in der zahlreichen Änderungen in Bezug auf Struktur und Angebot des Sportinstituts im Rahmen der Universitätsreformen.
Literatur
Literatur
Das Institut für Leibesübungen an der Philippsuniversität. Festgabe zur 400-Jahrfeier der Universität, Marburg 1927 (in: 308/19 Nr. 74)
Walter Bernsdorff, Siebzig Jahre Turn- und Sportlehrerausbildung in Marburg, Gladenbach 1977
Findmittel
Findmittel
Archivdatenbank HADIS
Weitere Angaben (Bestand)
Umfang
Umfang
10 lfd. m
Bearbeiter
Bearbeiter
Arndt 2008