Vollständige Signatur

AdJb, N 59

Bestand


Identifikation (kurz)


Titel Titel
Barth, Herbert (1910-1998)

Bestandsdaten


Bestandsgeschichte Bestandsgeschichte
Der Bestand kam ab 1991 als Vorlass sukzessiv ins Archiv der deutschen Jugendbewegung. Er war vermutlich von Herbert Barth vorsortiert und dabei auch nachträglich an vielen Stellen von ihm kommentiert worden. 2024 wurde der Bestand erschlossen. Dabei wurde auch eine Nachkassation vorgenommen.
Der Nachlass besteht provenienztechnisch aus zwei Teilen. Ein kleiner Teil des Materials geht auf Hanna Barth zurück. Hierin befinden sich hauptsächlich persönliche Schriftstücke, Korrespondenzen und Tagebücher.
Der wesentlich größere Teil des Nachlasses ist Herbert Barth zu zuordnen. Inhaltlich finden sich hierin sehr unterschiedliche Dokumente. Der Großteil entspringt dabei seiner persönlichen Lebensspähre. Hervorstechend sind dabei seine Materialsammlungen für eine Biografie. Außerdem finden sich viele Manuskripte seiner schriftstellerischen Tätigkeit im Nachlass. Die vorhandenen Korrespondenzen wurden häufig mit Materialsammlungen zu den betreffenden Personen angereichert.
Daneben existieren auch einige Akten zu seiner Tätigkeit als Pressesprecher der Bayreuther Festspiele. So existieren darin mehrere Mappen mit Druckexemplaren von publizierten Material der Bayreuther Festspiele, die wahrscheinlich als Muster dienten.
Einen großen Platz im Nachlass nehmen auch die Unterlagen als Leiter des Internationalen Jugend-Festspieltreffens und als Vorsitzender des Internationalen Kulturzentrums ein. Wobei der Fokus hierbei weniger auf den Geschäftsunterlagen liegt, sondern auf die Dokumentation und Außenwahrnehmung durch die Presse. Interne Dokumente kommen dabei kaum vor.
Geschichte des Bestandsbildners Geschichte des Bestandsbildners
Herbert Barth wurde am 18.01.1910 als Sohn des Lehrers und Organisten Selmar Barth (1880-1968) und seiner Frau Frida geb. Pölitz (+1968) in Erfurt als das Mittlere von drei Kindern geboren. Sein Bruder Gerhard (1908-1978) wurde später Pastor und seine Schwester Irmgard (1913-1980) Opernsängerin.
Nach dem Verlassen der Schule gründete Herbert Barth 1928 das Mitteldeutsche Konzertbüro. Von 1931 bis 1933 organisierte er auf der Burg Lauenstein Musikkrongresse mit dem Ziel einer Reform des Konzertwesens. 1934 heiratete Herbert Barth die Malerin Hanna Teichler (1911-1961) und zog mit ihr nach Schweden. 1935 kehrte das Paar zurück nach Deutschland wo auch der Sohn Henrik geboren wurde. Herbert Barth arbeitete anschließend im Verlagswesen. 1943 wurde er zum Kriegsdienst eingezogen und nach Frankreich abkommandiert. 1945 geriet er in französische Kriegsgefangenschaft aus der 1946 entlassen wurde. Anschließend kehrte er zu seiner Familie in Bayreuth zurück, die inzwischen im "Colmdorfer Schlößchen" lebte. In den ersten Nachkriegsjahren organisierte Herbert Barth Konzertreisen von verschiedenen Chören und Orchestern in Nordbayern. Gleichzeitig förderte er das kulturelle Leben in Bayreuth mit Privatauftritten und Konzertreihen, welche er unter dem Namen "Abendstunden im Colmdorfer Schlößchen" veranstaltete.
Durch seine hervorragende Vernetzung lernte er viele Größen der Musikwelt kennen. So regte er die Gründung des "Instituts für Neue Musik" 1947 an und organisierte anschließende Tagungen im Colmdorfer Schloß. 1950 rief er das erste Internationale Musikstudententreffen ins Leben und gründete die deutsche Sektion der "Jeunesses Musicales" in Bayreuth, die sich später unter der "Musikalische Jugend Deutschlands e.V." konstituierte. 1952 wurde er Pressesprecher der Bayreuther Festspiele, das inzwischen auch die Schirmherrschaft über das Internationale Musikstudententreffen (ab 1956 Internationales Jugend-Festspieltreffen) übernommen hatte und blieb in dieser Funktion bis 1976. Während dieser Zeit pflegte er regelmäßig Kontakt zu vielen international angesehenen Künstlern, mit denen er teilweise auch privaten Kontakt pflegte.
1961 starb seine Frau Hanna Barth. Einige Jahre später heiratete er die Konzertpianistin und Musikpädagogin Grete Roth (1921-1984), die zukünftig die künstlerische Organisation des Jugend-Festspieltreffens übernahm. Um den Erwartungen an das inzwischen etablierte und immer größer werdene Internationale Jugend-Festspieltreffen gerecht zu werden, bemühte sich Herbert Barth um einen ständigen Ort und Sitz des Treffens. 1974 gründete er den Verein "Internationales Jugendkulturzentrum", der den Bau eines Kulturzentrums voran treiben sollte. 1982 wurde das "Internationale Jugendkulturzentrum eingeweiht.
Für seine Bemühungen um die Internationalen Vernetzung der musikalischen Jugend erhielt er u.a. 1965 die Richard-Wagner Medaille und 1980 das Bundesverdienstkreuz.
Am 1.1.1998 starb Herbert Barth in Bayreuth.
Findmittel Findmittel
Arcinsys

Weitere Angaben (Bestand)


Umfang Umfang
41 Archivkartons
Bearbeiter Bearbeiter
Mario Aschoff