251 Ziegenhain

Vollständige Signatur

HStAM, 251 Ziegenhain

Bestand


Identifikation (kurz)


Titel Titel
Strafvollzugsbehörde Ziegenhain
Laufzeit Laufzeit
1843-1871, 1936-1976 (1979-1990)

Siehe


Korrespondierende Archivalien Korrespondierende Archivalien
Bestand 284 Schwalmstadt (Überlieferung ab 1977)

Bestandsdaten


Bestandsgeschichte Bestandsgeschichte
Die ältere Überlieferung der Ziegenhainer Anstalten ist recht dürftig. Sie entstammt einer Abgabe des Regierungspräsidiums in Kassel aus dem Jahre 1878. Wegen großer Verluste, die vermutlich im Frühjahr 1945 von den Amerikanern verursacht worden waren, setzen die Verwaltungsakten ebenso wie die Gefangenenpersonalakten erst um 1936 wieder ein. Die Gefangenenakten des Frauenzuchthauses in Ziegenhain, die 1954 nach Frankfurt-Preungesheim abgeliefert worden waren, gelangten im Jahre 1989 über das Hauptstaatsarchiv in Wiesbaden nach Marburg. Sie umfassen den Zeitraum von 1933-1945. Weitere Nachzügler aus dem selben Zeitraum, die in der JVA Frankfurt III lagerten, gelangten erst im Jahr 2016 über das Hessische Hauptstaatsarchiv in das Staatsarchiv Marburg.
Die Gefangenenpersonalakten der Nachkriegszeit wurden regelmäßig zur Übernahme angeboten und in kleiner Auswahl zur Archivierung übernommen, vgl. Acc. 1984/18, Acc. 2000/22 KS, 2005/22. Die Gefangenenpersonalkartei sowie die Belegungs- und Gefangenenbücher ab 1943 konnten nicht gesichert werden. Einzelne Personalakten der überwiegend im Aufsichtsdienst Beschäftigten aus der frühen Nachkriegszeit wurden im Jahr 2013 archiviert. Einige wenige Gefangenenpersonalakten stammen aus der Acc. 2016/85.
Geschichte des Bestandsbildners Geschichte des Bestandsbildners
Die noch bis heute im Schloss Ziegenhain untergebrachte Strafanstalt beherbergte bis in die 1830er Jahre Eisensträflinge 1. Klasse in ihren Mauern, bis diese nach Marburg überführt wurden. Nach längeren Verhandlungen wurde dieser Verlust für die Stadt kompensiert durch die Einrichtung eines Zwangsarbeitshauses, das im Jahre 1843 seinen Betrieb aufnahm.
Nach der Annektierung Kurhessens durch Preußen fanden Überlegungen zur Einrichtung einer separaten Anstalt für Frauen statt, die durch den Ausbau des am Wilhelmstor gelegenen sog. Fruchthauses verwirklicht wurden. Am 1.1.1883 fand die Eröffnung unter Überführung aller Frauen aus der Kasseler 'Weiberstrafanstalt' nach Ziegenhain statt. Die Anstalt bestand bis zu ihrer Zusammenlegung mit der Frauenstrafanstalt Frankfurt-Preungesheim im Jahre 1954. Am 1.1.1936 wurde zusätzlich die Ziegenhainer Sicherungsanstalt eröffnet.
Enthält Enthält
Verwaltungsakten, Gefangenenpersonalakten, einzelne Bedienstetenpersonalakten
Literatur Literatur
Kolling, Hubert: Die ehemalige Frauenstrafanstalt Ziegenhain, in: Schwälmer Jahrbuch 1993, S. 69-81
Findmittel Findmittel
Arcinsys-Datenbank
Findbuchausdruck '251 Alte Strafanstalten', Seite 50 (retrokonvertiert nach HADIS, 2012)
Findbuch über die Verwaltungsakten der Sicherungsanstalt und des Frauenzuchthauses (1936-1945) (retrokonvertiert nach HADIS, 2012)
1 masch. Findbuch über die Personalakten der männlichen Gefangenen (1936-1952), wobei die Zeit vor 1945 schwach dokumentiert ist (retrokonvertiert nach HADIS, 2012)
1 masch. Findbuch über die Personalakten der weiblichen Gefangenen (1933-1945) (retrokonvertiert nach HADIS, 2012)

Weitere Angaben (Bestand)


Umfang Umfang
16,83 MM

Informationen / Notizen


Zusatzinformationen Zusatzinformationen
Letzte Aktualisierung: 08.08.2023
Der Bestand (lfd. Nrn. 1-3173) wurde 2023 im Rahmen eines durch Drittmittel finanzierten Projektes (BKM-Sondermittel) durch einen Dienstleiter massenentsäuert.