Vollständige Signatur

HHStAW, 128/2

Bestand


Identifikation (kurz)


Titel Titel
Akten

Bestandsdaten


Bestandsgeschichte Bestandsgeschichte
Die Überlieferung des Hausarchives der Freiherren von Greiffenclau zu Vollrads bzw. später der Grafen von Matuschka-Greiffenclau reicht zurück bis ins 15. Jahrhundert. Die Adelsfamilie war eng verbunden mit dem Erzbistum Mainz und hat für dieses unterschiedliche Dienste geleistet. 1664 erfolgte die kaiserliche Erhebung in den Freiherrenstand. Durch die Pontifikate der beiden Würzburger Fürstbischöfe Johann Philipp (1699-1719) und Karl Philipp von Greiffenclau (1749-1754) gehören zahlreiche Unterlagen zum Erwerb und der Verwaltung der fränkischen Besitzungen zum Bestand.
Als die Familie Greiffenclau im 19. Jahrhundert im Mannesstamm ausstarb, wurde der Besitz und die Linie durch die Ehe zwischen Sophie Gräfin Greiffenclau (1824-1909) mit Hugo Graf von Matuschka, Freiherr von Toppolczan und Spaetgen (1822-1898), fortgeführt. Im Zuge der Vereinigung von Namen und Wappen beider Ehepartner betitelten sich die folgenden Familienmitglieder nun als Grafen und Gräfinnen von Matuschka-Greiffenclau.
Das Familienarchiv erstreckt sich bis in die 1990er Jahre und versiegt mit dem Tod des letzten Weingutsbesitzers, Erwein Graf Matuschka-Greiffenclau (1938-1997). Darin sind z.B. Ehe- und Erbregelungen sowie persönliche, familiäre Korrespondenzen überliefert. Aber auch die Übernahme von Ämtern und Aufgaben bzw. das berufliche Wirken sowie das Engagement in zahlreichen Vereinen und Verbänden spiegeln sich in diesem Quellenfundus wider.
Angereichert wird der Bestand durch umfängliche thematische Sammlungs- und Nachlassbestände Clara Gräfin Matuschka-Greiffenclaus (1870-1959) oder Richard Graf Matuschka-Greiffenclaus (1893-1975). Diese Nachlässe von Clara und Richard bieten einen authentischen Einblick in die zeitgenössischen Themen, wie die Besetzung des Ruhrgebietes, Auflösung der Zentrumspartei oder Politik der Nationalsozialisten.
Seit dem Hochmittelalter waren die von Greiffenclau im Weinbau tätig und hielten diese Tradition bis zum Ende des 20. Jahrhunderts aufrecht. Die Überlieferung des Wirtschaftsarchivs dokumentiert so etwa Grundstücksbesitz, die Instandhaltung der Gebäude, die Bestellung der Weinberge und die Organisation der Weinlese. Auch die Personalwirtschaft und die die ökonomischen Verhältnisse in Form von Jahresabschlüssen und Steuererklärungen werden abgebildet. Der Weinverkauf wird u.a. durch Preislisten, Korrespondenzen und Aufträgen in- und ausländischer Vertriebe und Kunden dokumentiert.
Nach dem Freitod Erwein Graf Matuschka-Greiffenclaus 1997 übernahm die Nassauische Sparkasse Wiesbaden als größte Gläubigerin das Weingut und den Schlosskomplex. Die Gräflich Matuschka-Greiffenclau´sche Gutsverwaltung wurde nach der Phase der Insolvenz 1999 in drei Betriebe untergliedert: der Weingutsverwaltung Schloss Vollrads KG für das Weingut, Schloss Vollrads GmbH & Co Besitz KG für die Liegenschaft, die Gebäude und Veranstaltungen sowie die GIS Gastronomie im Schloss GmbH für den Restaurantbetrieb. Aus diesen drei betrieblichen Quellen wird das Wirtschaftsarchiv bis in die Gegenwart bestückt.
Findmittel Findmittel
Online-Datenbank (Arcinsys)

Weitere Angaben (Bestand)


Bearbeiter Bearbeiter
Ina Herge, Nadine Rudolph und Saskia David-Gaubatz