1223
Vollständige Signatur
HHStAW, 1223
Bestand
Identifikation (kurz)
Titel
Titel
Alfred Erich Sistig
Laufzeit
Laufzeit
1926-1977
Bestandsdaten
Bestandsgeschichte
Bestandsgeschichte
Der Nachlass Sistig gelangte 1994 an das Hauptstaatsarchiv (Zugang 47/1994). Er wurde von dessen Schwägerin der Gesellschaft der Freunde des Staatstheaters Wiesbaden übergeben. Die Schriftführerin, Frau Dr. Munzel, leitete ihn an das Hauptstaatsarchiv weiter. Er umfasst die Nummern 1-193 (47 Kartons) und wurde von Praktikanten in Zusammenarbeit mit der zuständigen Sachbearbeiterin Elke Hack 1999 verzeichnet.
Geschichte des Bestandsbildners
Geschichte des Bestandsbildners
Der Theaterleiter Alfred Erich Sistig wurde am 19. Oktober 1909 in Hagen/Westfalen geboren. Seine künstlerische Arbeit ist geprägt durch seine Erfahrungen in den Bereichen Rundfunk, Film und Theater, was auch durch die Akten des vorliegenden Bestandes dokumentiert wird. Am Staatstheater Berlin wurde er ausgebildet. Er absolvierte ein privates Studium der Theatergeschichte, der modernen szenischen Mittel und der Literatur über praktische Fragen der Regie. 1928 bis 1933 betätigte er sich beim Westdeutschen Rundfunk in Köln als Bibliothekar, Programmredakteur, Dramaturg und schließlich als Spielleiter für Hörspiele, Opern und Operetten. 1931/32 war er Kölner Theaterberichterstatter für die 'Rheinischen Heimatblätter'. 1935/36 wurde er wiederholt als Gastspielleiter vom Reichssender Stuttgart verpflichtet. Außerdem führte Sistig 1936/37 Gastregie im Kurzwellensender Berlin. 1933 bis 1935 fungierte Sistig als Opernspielleiter am Stadttheater Hagen und bei den Städtischen Bühnen Frankfurt a. M. 1936 wurde er Regievolontär am Staatstheater Berlin bei Gustav Gründgens, später am Schillertheater bei Heinrich George. Anschließend war er bei der Ufa Filmregisseur. 1940 wurde Sistig zur Wehrmacht einberufen. 1945 kam er dann als Chefdramaturg zum Staatstheater München. 1946 wechselte er zu den Kammerspielen München als Stellvertreter des Generalintendanten Erich Engel und als Regisseur. 1952 bis 1954 war er Chefdramaturg, Regisseur und Intendantenvertreter in Hannover. 1954 bis 1960 Schauspieldirektor und Chefdramaturg der Münchner Kammerspiele. Die Städtischen Bühnen Münster leitete er seit 1960 acht Jahre lang als Intendant. 1968 bis 1975 war er Intendant des Staatstheaters Wiesbaden ('Ära Sistig'). Alfred Erich Sistig förderte das moderne Theater, pflegte aber gleichzeitig das traditionelle Theater. Er nannte es 'Pluralistisches Theater'. Als Neuerungen nahm er während der Internationalen Maifestspiele neben den Gala-Vorstellungen auch Jazz- und Chansonabende auf. Außerdem führte er den 'Jungen Mai' und den 'Jüngsten Mai' ein. Am 8. September 1980 verstarb Alfred Erich Sistig im Alter von siebzig Jahren in Duisburg. Begraben wurde er in Wiesbaden.
Enthält
Enthält
Manuskripte zu Rundfunk und Fernsehen, Inszenierungen und dramaturgische Bearbeitungen, Text- und Regiebücher, Korrespondenzen und persönliche Unterlagen. Der Bestand dokumentiert insbesondere die dramaturgische Tätigkeit Alfred Erich Sistigs.
Audiovisuelles Archivgut: Tonbänder und Digitalisat des Films "Die Rückseite des Mondes" [Original-Filmrolle im Filmmuseum München].
Literatur
Literatur
Otto Renkhoff, Nassauische Biographie, 2. Aufl. Wiesbaden 1992, Nr. 4145.
Findmittel
Findmittel
Online-Datenbank (Arcinsys)
Weitere Angaben (Bestand)
Umfang
Umfang
6,50 lfm (193 Nummern)
Bearbeiter
Bearbeiter
Elke Hack, 1999
Alexander Abdo, 2021
Benutzung
Benutzung
Nutzung nach dem Hessischen Archivgesetz