1001
Vollständige Signatur
HHStAW, 1001
Bestand
Identifikation (kurz)
Titel
Titel
Christian Daniel Vogel
Laufzeit
Laufzeit
(486-14. Jahrhundert), um 1400-1846, (1864)
Bestandsdaten
Bestandsgeschichte
Bestandsgeschichte
Erwerb und Verzeichnung des Nachlasses 1853:
Im Jahr 1853 erwarb das Herzogliche Staatsministerium für das Zentralarchiv zu Idstein den wissenschaftlichen Nachlass des evangelischen Pfarrers und Landesgeschichtsforschers Christian Daniel Vogel. Vogel hatte für seine Forschungsvorhaben eine ungeheure Fülle an Material angesammelt. Neben eigenen Ausarbeitungen befanden sich Aufsätze anderer bekannter Forscher, wie z. B. Johannes von Arnoldi, aber auch Archivalien aus dem Zentralarchiv und den Filialarchiven darunter. So verwundert es nicht, dass man von Seiten der Archivverwaltung besonders bemüht war, den Nachlass Vogel zu erwerben. ['Der rubricierte Nachlass musste die Aufmerksamkeit der hiesigen Stelle in mehrfacher Beziehung erregen. Zuerst wusste man mit Bestimmtheit, dass mehrere in früherer Zeit aus den verschiedenen Staatsarchiven entkommenen Acten und Urkunden von dem Verstorbenen aus dem Nachlasse anderer und auf sonstige Weise erworben worden waren. Diese Stücke alle zurück zu erhalten und die vorhandenen Lücken auszufüllen, gehört zu den hiesigen Pflichten und ist bei verschiedenen Fällen stets geschehen'; Abt. 404, Nr. 546]. Am 22. April 1853 kam schließlich der Kaufvertrag zwischen dem Schwiegersohn Vogels, Ludwig Wilhelm Eibach, und dem Direktor des Nassauischen Zentralarchivs Idstein, Dr. Friedrich Traugott Friedemann, zustande. Für 1000 Gulden wechselten die Unterlagen den Besitzer [geboten hatte das Archiv zunächst nur 500 Gulden. Mittels einer Schätzung veranschlagten die Archivare schließlich den Wert auf 1272 Gulden; Abt. 404, Nr. 546]. Der Privatsekretär des 1852 verstorbenen Pfarrers, Johann August Georg Heinrich Nebe, hatte zuvor noch ein Verzeichnis aller Manuskripte und Drucksachen vorgelegt, das sehr wahrscheinlich dem Direktor Friedemann als Vorlage für sein aufgestelltes provisorisches Verzeichnis diente. Nach dem Tode Friedemanns im Mai 1853 wurde der Archivkanzlist Ernst mit der Bearbeitung eines Verzeichnisses beauftragt. Dazu reiste er nach Wiesbaden und nahm in der dortigen Wohnung der Witwe Vogel die Ordnung und Verzeichnung des Bestandes vor. Hierbei dürfte sich Ernst an dem Friedemann´schen Verzeichnis orientiert haben, es eventuell sogar in ganzen Teilen übernommen haben. In einem Schreiben an den Amtssekretär Dünkel-berg rechtfertigt Ernst sich für das Repertorium des Nachlasses. So führt er an: 'Ich habe niemals gesagt, dass dasselbe ein Musterverzeichnis sei', und weiter '... aber Herr Friedemann war ein Schulmann und kein Archivbeamter und, als er wegen anderweiter Unverwendbarkeit wie noch andere an das Archiv kam, viel zu alt, eigensinnig und auf sein Wissen eingebildet, um es noch werden zu können, und so muß man die Arbeit hinnehmen wie sie ist.' [Abt. 1001, Nr. 481] Im Jahr 1854 ersuchte der Nassauische Verein für Altertumskunde das Herzoglich Nassauische Staatsministerium, als die den Archiven übergeordnete Behörde, um die Herausgabe von sechs Pfeilspitzen, die Christian Daniel Vogel in verschiedenen Burgen aufgefunden hatte und die bislang in seinem Nachlass verwahrt wurden. Die Pfeilspitzen wurden dem Verein für das Museum Wiesbaden zugesprochen [Abt. 404, Nr. 546].
Neuverzeichnung 2004:
Im April bis Juni und im Oktober 2004 wurde der Bestand Abt. 1001 durch die Inspektoranwärterin Ina Herge neu geordnet und verzeichnet. Die Unterlagen waren bisher in stark säurehaltige Umschläge und Kartons verpackt und erfuhren bei der Neuverzeichnung eine Umverpackung und Umbettung. In die Umschläge nachgetragen wurde die jeweilige Sicherungsverfilmungsnummer, da der Bestand in den Jahren 1984 bis 1985 bereits verfilmt worden war. Die bestehende Verzeichnung von 1853 musste als unzulänglich aufgegeben werden. Oftmals war der Titel einer Akte nur abgeschrieben, ohne auf den tatsächlichen Inhalt des Stückes zu achten. Auch befanden sich zu viele vage und ungenaue Verzeichnungstitel darunter. Das existierende Findmittel selbst war in einem chaotischen Zustand. In Folge von Umordnungen der vergangenen Jahrzehnte waren Archivalien aus dem Nachlass in andere Bestände überführt worden. Die Verzeichnungen dieser Unterlagen wurden einfachheitshalber durchgestrichen und/oder am Rand ein Vermerk mit der aktuellen Bestandszuweisung angebracht. Mehrere im Ursprungsverzeichnis enthaltene Stücke wurden im Findbuch als fehlend deklariert. Auch bei einer Durch-sicht der Sicherungsfilme konnten diese Archivalien nicht aufgefunden werden. Sie waren also schon vor dem Jahr 1984 nicht mehr in dem Bestand vorhanden. Nach dem Numerus-currens-Verfahren erfolgte nun die Neuverzeichnung. Bei der Ordnung des Bestandes wurde von der Orientierung am Bestehenden abgesehen und das Funktionsprinzip adaptiert. Die Unterlagen wurden so nach Thematik und Provenienz gegliedert. Die Abteilung 1001 hat nach der Bearbeitung nunmehr einen Gesamtumfang von 12,125 laufenden Metern mit vergebenen Signaturen 1 bis 784.
Im Jahr 1853 erwarb das Herzogliche Staatsministerium für das Zentralarchiv zu Idstein den wissenschaftlichen Nachlass des evangelischen Pfarrers und Landesgeschichtsforschers Christian Daniel Vogel. Vogel hatte für seine Forschungsvorhaben eine ungeheure Fülle an Material angesammelt. Neben eigenen Ausarbeitungen befanden sich Aufsätze anderer bekannter Forscher, wie z. B. Johannes von Arnoldi, aber auch Archivalien aus dem Zentralarchiv und den Filialarchiven darunter. So verwundert es nicht, dass man von Seiten der Archivverwaltung besonders bemüht war, den Nachlass Vogel zu erwerben. ['Der rubricierte Nachlass musste die Aufmerksamkeit der hiesigen Stelle in mehrfacher Beziehung erregen. Zuerst wusste man mit Bestimmtheit, dass mehrere in früherer Zeit aus den verschiedenen Staatsarchiven entkommenen Acten und Urkunden von dem Verstorbenen aus dem Nachlasse anderer und auf sonstige Weise erworben worden waren. Diese Stücke alle zurück zu erhalten und die vorhandenen Lücken auszufüllen, gehört zu den hiesigen Pflichten und ist bei verschiedenen Fällen stets geschehen'; Abt. 404, Nr. 546]. Am 22. April 1853 kam schließlich der Kaufvertrag zwischen dem Schwiegersohn Vogels, Ludwig Wilhelm Eibach, und dem Direktor des Nassauischen Zentralarchivs Idstein, Dr. Friedrich Traugott Friedemann, zustande. Für 1000 Gulden wechselten die Unterlagen den Besitzer [geboten hatte das Archiv zunächst nur 500 Gulden. Mittels einer Schätzung veranschlagten die Archivare schließlich den Wert auf 1272 Gulden; Abt. 404, Nr. 546]. Der Privatsekretär des 1852 verstorbenen Pfarrers, Johann August Georg Heinrich Nebe, hatte zuvor noch ein Verzeichnis aller Manuskripte und Drucksachen vorgelegt, das sehr wahrscheinlich dem Direktor Friedemann als Vorlage für sein aufgestelltes provisorisches Verzeichnis diente. Nach dem Tode Friedemanns im Mai 1853 wurde der Archivkanzlist Ernst mit der Bearbeitung eines Verzeichnisses beauftragt. Dazu reiste er nach Wiesbaden und nahm in der dortigen Wohnung der Witwe Vogel die Ordnung und Verzeichnung des Bestandes vor. Hierbei dürfte sich Ernst an dem Friedemann´schen Verzeichnis orientiert haben, es eventuell sogar in ganzen Teilen übernommen haben. In einem Schreiben an den Amtssekretär Dünkel-berg rechtfertigt Ernst sich für das Repertorium des Nachlasses. So führt er an: 'Ich habe niemals gesagt, dass dasselbe ein Musterverzeichnis sei', und weiter '... aber Herr Friedemann war ein Schulmann und kein Archivbeamter und, als er wegen anderweiter Unverwendbarkeit wie noch andere an das Archiv kam, viel zu alt, eigensinnig und auf sein Wissen eingebildet, um es noch werden zu können, und so muß man die Arbeit hinnehmen wie sie ist.' [Abt. 1001, Nr. 481] Im Jahr 1854 ersuchte der Nassauische Verein für Altertumskunde das Herzoglich Nassauische Staatsministerium, als die den Archiven übergeordnete Behörde, um die Herausgabe von sechs Pfeilspitzen, die Christian Daniel Vogel in verschiedenen Burgen aufgefunden hatte und die bislang in seinem Nachlass verwahrt wurden. Die Pfeilspitzen wurden dem Verein für das Museum Wiesbaden zugesprochen [Abt. 404, Nr. 546].
Neuverzeichnung 2004:
Im April bis Juni und im Oktober 2004 wurde der Bestand Abt. 1001 durch die Inspektoranwärterin Ina Herge neu geordnet und verzeichnet. Die Unterlagen waren bisher in stark säurehaltige Umschläge und Kartons verpackt und erfuhren bei der Neuverzeichnung eine Umverpackung und Umbettung. In die Umschläge nachgetragen wurde die jeweilige Sicherungsverfilmungsnummer, da der Bestand in den Jahren 1984 bis 1985 bereits verfilmt worden war. Die bestehende Verzeichnung von 1853 musste als unzulänglich aufgegeben werden. Oftmals war der Titel einer Akte nur abgeschrieben, ohne auf den tatsächlichen Inhalt des Stückes zu achten. Auch befanden sich zu viele vage und ungenaue Verzeichnungstitel darunter. Das existierende Findmittel selbst war in einem chaotischen Zustand. In Folge von Umordnungen der vergangenen Jahrzehnte waren Archivalien aus dem Nachlass in andere Bestände überführt worden. Die Verzeichnungen dieser Unterlagen wurden einfachheitshalber durchgestrichen und/oder am Rand ein Vermerk mit der aktuellen Bestandszuweisung angebracht. Mehrere im Ursprungsverzeichnis enthaltene Stücke wurden im Findbuch als fehlend deklariert. Auch bei einer Durch-sicht der Sicherungsfilme konnten diese Archivalien nicht aufgefunden werden. Sie waren also schon vor dem Jahr 1984 nicht mehr in dem Bestand vorhanden. Nach dem Numerus-currens-Verfahren erfolgte nun die Neuverzeichnung. Bei der Ordnung des Bestandes wurde von der Orientierung am Bestehenden abgesehen und das Funktionsprinzip adaptiert. Die Unterlagen wurden so nach Thematik und Provenienz gegliedert. Die Abteilung 1001 hat nach der Bearbeitung nunmehr einen Gesamtumfang von 12,125 laufenden Metern mit vergebenen Signaturen 1 bis 784.
Geschichte des Bestandsbildners
Geschichte des Bestandsbildners
Christian Daniel Vogel wurde am 20. Januar 1789 als Sohn des Amtsjägers Ludwig Heinrich Vogel und der Margarethe Elisbeth Nassauer im Forsthaus zu Neuhütte im Fürstentum Nassau-Dillenburg geboren. Er besuchte die Dorfschule zu Neuhütte und erhielt daneben Privatunterricht bei dem Pfarrer zu Bergebersbach, Johann Heinrich Christian Dapping. 1801 wechselte er auf die Lateinschule nach Dillenburg und studierte von 1807 bis 1809 und 1812 Theologie an der Hohen Schule zu Herborn. Beeinflusst haben ihn in dieser Phase sicherlich die Bekannt- und Freundschaften zu Johannes von Arnoldi, Dietrich Wilhelm Hegmann, Karl Hartwig Gregor Freiherr von Meusebach sowie Johann Friedrich Fuchs und Jakob Wilhelm Grimm. Sein Vikariat verbrachte der junge Mann in der Pfarrei Ballersbach. Von 1813 bis 1815 war Vogel Pfarrer in Liebenscheid im Oberwesterwaldkreis. In dieser Zeit heiratete er die Pfarrerstochter Johanette Wilhelmine Schnabelius. Aus der Ehe gingen neun Kinder hervor. Von 1815 bis 1822 unterstand ihm die Leitung der Pfarrgeschäfte in Marienberg, bis er 1823 nach Schönbach wechselte und dort die Stelle des Pfarrers und Schulinspektors ausübte. Von dem Nassauischen Staatsministerium erhielt er den Auftrag, an dem Projekt der Erstellung einer Nassauischen Landesgeschichte mitzuarbeiten. Autor sollte der Publizist und Landesbibliothekar Johannes Weitzel sein. Vogel fiel dabei die Quellensichtung und -exzerpierung im Zentralarchiv Idstein zu. Das Projekt scheiterte jedoch. 1843 veröffentlichte Vogel auf eigene Faust sein Hauptwerk die 'Beschreibung des Herzogtums Nassau'. In diesem Werk war die 'Topographie des Herzogtums Nassaus' aufgegangen, die er bereits 1836 erarbeitet hatte. Seine Ernennung zum Dekan erfolgte 1838, die zum Schulinspektor für das Kirchspiel Kirberg und das Amt Limburg 1842 bzw. 1849. Mit seinem Schwiegersohn, dem Wiesbadener Pfarrer Ludwig Wilhelm Eibach, gründete er noch 1850 den Verein für die evangelische Kirche im Herzogtum Nassau. Am 29. Juli 1852 verstarb Christian Daniel Vogel im Alter von 63 Jahren in Kirberg.
Enthält
Enthält
Forschungen und Materialsammlung zur nassauischen Geschichte.
Literatur
Literatur
Otto Renkhoff, Nassauische Biographie, 2. Aufl. Wiesbaden 1992, Nr. 4535.
Findmittel
Findmittel
Findbuch von Ina Herge, 2004
Online-Datenbank (Arcinsys)
Weitere Angaben (Bestand)
Umfang
Umfang
12,50 lfm (782 Nummern)
Bearbeiter
Bearbeiter
Ina Herge, 2004
Benutzung
Benutzung
Nutzung nach dem Hessischen Archivgesetz