N 12
Vollständige Signatur
HStAD, N 12
Bestand
Identifikation (kurz)
Titel
Titel
Rotary Club Darmstadt
Laufzeit
Laufzeit
1948-1998
Bestandsdaten
Bestandsgeschichte
Bestandsgeschichte
An der Arbeit des Rotary Clubs sind unter dem von den Mitgliedern für jeweils ein Amtsjahr (1.Juli-30.Juni des Folgejahres) gewählten Präsidenten und den ebenfalls jährlich gewählten oder bestätigten Vorstandsmitgliedern (insbes. Sekretär, Schatzmeister) eine Reihe von Ausschüssen (u.a. für Mitgliedschaft, Gemeindienst, internationale Beziehungen) beteiligt. Die zumeist von den einzelnen Amtsträgern ohne festen Aktenplan geführten schriftlichen Unterlagen wurden zum Teil beim Sekretariat des Clubs zusammengeführt. Ausgangspunkt für die Bilder eines „Club-Archivs“ war die Übergabe der vom Gründungs-Präsidenten Dr. Karl Merck (1886-1968) Ende 1956 zunächst in der Hessischen Landes- und Hochschulbibliothek Darmstadt hinterlegten Unterlagen für die Nachkriegsjahr 1949-1956 an das Hessische Staatsarchiv im Frühjahr 1972. Nach ersten Abgaben von Berichtsserien wurde am 31. August 1972 ein formeller Depositalvertrag zur Hinterlegung des Club-Schriftguts im Staatsarchiv abgeschlossen.
Die ersten vorläufigen Abgabelisten für die u.a. 1972/75 und 1981/83 ans Staatsarchiv abgegebenen Unterlagen wurde nach erneuten Einwerbe-Aktionen in den Jahren 1992 und 2001 durch ein vom Unterzeichneten in Zusammenarbeit mit der Diplomarchivarin Eva Haberkorn erstelltes vorläufiges Findbuch ersetzt, das auch in Informationssystem HADIS übernommen wurde. Der durch systematische Einwerbung in den Folgejahren erheblich angewachsene Bestand wurde mit der Neuformierung der aus den konventionellen Ordnern (unter Ausscheidung von Metall- und Kunststoff-Teilen) in archivgerechten Umbett-Mappen in einem einheitlichen Klassifikations-Schema zusammengeführt, das neben den Serien für Wochenberichte, Vorstandssitzungen und Drucksachen-Reihen Sachakten für bestimmte Tätigkeitsbereiche wie Sozialarbeit oder internationale Beziehungen, aber auch Handakten der einzelnen Präsidenten und Sekretäre enthält. Bei der Neuformierung der Akten wurden die Gliederung vereinheitlicht und Mehrfach-Überlieferungen weitgehend ausgeschaltet.
Die ersten vorläufigen Abgabelisten für die u.a. 1972/75 und 1981/83 ans Staatsarchiv abgegebenen Unterlagen wurde nach erneuten Einwerbe-Aktionen in den Jahren 1992 und 2001 durch ein vom Unterzeichneten in Zusammenarbeit mit der Diplomarchivarin Eva Haberkorn erstelltes vorläufiges Findbuch ersetzt, das auch in Informationssystem HADIS übernommen wurde. Der durch systematische Einwerbung in den Folgejahren erheblich angewachsene Bestand wurde mit der Neuformierung der aus den konventionellen Ordnern (unter Ausscheidung von Metall- und Kunststoff-Teilen) in archivgerechten Umbett-Mappen in einem einheitlichen Klassifikations-Schema zusammengeführt, das neben den Serien für Wochenberichte, Vorstandssitzungen und Drucksachen-Reihen Sachakten für bestimmte Tätigkeitsbereiche wie Sozialarbeit oder internationale Beziehungen, aber auch Handakten der einzelnen Präsidenten und Sekretäre enthält. Bei der Neuformierung der Akten wurden die Gliederung vereinheitlicht und Mehrfach-Überlieferungen weitgehend ausgeschaltet.
Geschichte des Bestandsbildners
Geschichte des Bestandsbildners
Am Beginn der heute weltweiten Organisation von „Rotary International“ steht die Gründung des ersten Rotary Clubs in Chicago durch Paul Harris im Jahre 1905. Nach weiteren Gründungen in Nordamerika wurde die Club-Idee 1911 zunächst nach Großbritannien, nach dem Ersten Weltkrieg dann auch in die nicht anglophonen Länder des europäischen Kontinents übertragen. Die ersten deutschen Rotary Clubs wurden 1927/28 in Hamburg und Frankfurt gechartert. Unter der Patenschaft des benachbarten Frankfurter Clubs wurde im Mai 1931 in der damaligen Hauptstadt des Volksstaats Hessen mit zunächst 18 Mitgliedern der „Rotary Club Darmstadt“ begründet. Die Nummer 3473 der am 26. August 1931 erteilten Charter belegt die Verbreitung des internationalen Verbandes, deren Zentrale bis heute im amerikanischen Evanston/Illinois arbeitet.
Nach der „Machtergreifung“ der NSDAP, die schon im Frühjahr 1933 die Unvereinbarkeit der Mitgliedschaft in Partei und Rotary Clubs propagierte, wurde die Arbeit des Darmstädter Clubs im April 1933 suspendiert, konnte aber sechs Monate später wieder aufgenommen werden, allerdings ohne die ausgeschiedenen jüdischen Mitglieder. Im Herbst 1937 unter erneutem Druck die vorerst endgültige Auflösung aller deutschen Clubs, die bis dahin auch ihre internationalen Kontakte fortgeführt hatten. Die Akten der aufgelösten Clubs wurden von der Gestapo beschlagnahmt, nach Berlin verbracht und von dort im Krieg nach Schlesien ausgelagert, wo sie nach Kriegsende von der Sowjet-Armee beschlagnahmt und nach Moskau transportiert wurden. !957 wurden die Papiere mit anderen „Beuteakten“ an die Staatliche Archivverwaltung der damaligen DDR zurückgegeben und in deren Außen-Depot Merseburg untergebracht. Für die nach der Wende in den 1990er Jahren ins Geheime Staatsarchivs Preußischer Kulturbesitz in Berlin verbrachten Unterlagen schloss der Deutsche Governor-Rat 1995 einen Depositalvertrag, wonach die Akten als „Rep. 228 Rotary International“ in Berlin verbleiben und dort benutzbar sind (vgl. die bei einem Berlin-Besuch 203 erstellte Übersicht der Darmstadt-Betreffe im Anhang, S. 21f).
Die verbliebenen Mitglieder des Darmstädter Clubs hielten ihr letzten offizielles Treffen am 7. Okt. 1937, kamen aber bis zur Zerstörung Darmstadt durch den Bombenanriff im Herbst 1944 weiterhin in Stammtisch-Form zusammen. Nach Kriegsende wurden die Donnerstags-Zusammenkünfte wieder aufgenommen- Im „Club der Freunde von 1931“, der auch eine Reihe neuer „Freunde“ aufnahm, erhielten sie 1947 einen vorläufigen institutionellen Rahmen mit regelmäßigen Vortrags-Treffen an zwei Donnerstagen pro Monat. Nachdem man im Juni 1949 in Frankfurt für den dortigen und einige weitere deutsche Clubs die ersten erneuerten Charter-Urkunden übergeben hatte, beschlossen am 5. Januar. 1950 auch die Darmstädter „Freunde“ die formelle Neugründung, die von Rotary International mit der offiziellen Wiederaufnahme in den Verband 2m 7. Juni bestätigt wurde. Am 24. September 1950 folgte in der Abteikirche in Amorbach mit Teilnehmern aus insgesamt 16 Clubs die Übergabe der erneuerten Charter des Clubs, der 1953 mit dem Wiederaufbau des Hotels „zur Traube“ in Darmstadt auch sein altes Stammquartier wieder beziehen konnte. Den nachfolgenden Ausbau der Clubarbeit, die vom Darmstädter Club getragenen Neugründungen weiterer Clubs in der Region wie die Sozialprojekte, aber auch die neubelebten internationalen Kontakte und Partnerschaften dokumentiert der zum 75jährigen Bestehen des 2006 publizierte Jubiläumsschrift. Der Club zählt derzeit 73 Mitglieder. [Stand: Herbst 2013]
Nach der „Machtergreifung“ der NSDAP, die schon im Frühjahr 1933 die Unvereinbarkeit der Mitgliedschaft in Partei und Rotary Clubs propagierte, wurde die Arbeit des Darmstädter Clubs im April 1933 suspendiert, konnte aber sechs Monate später wieder aufgenommen werden, allerdings ohne die ausgeschiedenen jüdischen Mitglieder. Im Herbst 1937 unter erneutem Druck die vorerst endgültige Auflösung aller deutschen Clubs, die bis dahin auch ihre internationalen Kontakte fortgeführt hatten. Die Akten der aufgelösten Clubs wurden von der Gestapo beschlagnahmt, nach Berlin verbracht und von dort im Krieg nach Schlesien ausgelagert, wo sie nach Kriegsende von der Sowjet-Armee beschlagnahmt und nach Moskau transportiert wurden. !957 wurden die Papiere mit anderen „Beuteakten“ an die Staatliche Archivverwaltung der damaligen DDR zurückgegeben und in deren Außen-Depot Merseburg untergebracht. Für die nach der Wende in den 1990er Jahren ins Geheime Staatsarchivs Preußischer Kulturbesitz in Berlin verbrachten Unterlagen schloss der Deutsche Governor-Rat 1995 einen Depositalvertrag, wonach die Akten als „Rep. 228 Rotary International“ in Berlin verbleiben und dort benutzbar sind (vgl. die bei einem Berlin-Besuch 203 erstellte Übersicht der Darmstadt-Betreffe im Anhang, S. 21f).
Die verbliebenen Mitglieder des Darmstädter Clubs hielten ihr letzten offizielles Treffen am 7. Okt. 1937, kamen aber bis zur Zerstörung Darmstadt durch den Bombenanriff im Herbst 1944 weiterhin in Stammtisch-Form zusammen. Nach Kriegsende wurden die Donnerstags-Zusammenkünfte wieder aufgenommen- Im „Club der Freunde von 1931“, der auch eine Reihe neuer „Freunde“ aufnahm, erhielten sie 1947 einen vorläufigen institutionellen Rahmen mit regelmäßigen Vortrags-Treffen an zwei Donnerstagen pro Monat. Nachdem man im Juni 1949 in Frankfurt für den dortigen und einige weitere deutsche Clubs die ersten erneuerten Charter-Urkunden übergeben hatte, beschlossen am 5. Januar. 1950 auch die Darmstädter „Freunde“ die formelle Neugründung, die von Rotary International mit der offiziellen Wiederaufnahme in den Verband 2m 7. Juni bestätigt wurde. Am 24. September 1950 folgte in der Abteikirche in Amorbach mit Teilnehmern aus insgesamt 16 Clubs die Übergabe der erneuerten Charter des Clubs, der 1953 mit dem Wiederaufbau des Hotels „zur Traube“ in Darmstadt auch sein altes Stammquartier wieder beziehen konnte. Den nachfolgenden Ausbau der Clubarbeit, die vom Darmstädter Club getragenen Neugründungen weiterer Clubs in der Region wie die Sozialprojekte, aber auch die neubelebten internationalen Kontakte und Partnerschaften dokumentiert der zum 75jährigen Bestehen des 2006 publizierte Jubiläumsschrift. Der Club zählt derzeit 73 Mitglieder. [Stand: Herbst 2013]
Enthält
Enthält
Protokolle, Berichte und Vorstandsakten des RC Darmstadt (1948-1992); gedruckte Mitgliederverzeichnisse und Monatsschrift 'Der Rotarier' (1951-1998)
Findmittel
Findmittel
unverzeichnet: 3m
Weitere Angaben (Bestand)
Umfang
Umfang
15,5 m
Benutzung
Benutzung
Der Bestand ist nach dem 1972 abgeschlossenen Vertrag für nicht zum Rotary Club gehörende Benutzer vorläufig nur mit der Genehmigung des RC Darmstadt benutzbar.