W1-81
Vollständige Signatur
ISG FFM, W1-81
Bestand
Identifikation (kurz)
Titel
Titel
Druckerei Franz Jos. Henrich
Laufzeit
Laufzeit
1901-2001
Siehe
Korrespondierende Archivalien
Korrespondierende Archivalien
Firmenakte HWA (HWA, 3, 7149)
Bestandsdaten
Bestandsgeschichte
Bestandsgeschichte
Der Bestand wurde dem Institut für Stadtgeschichte von der Verlegerin Cristina Henrich-Kalveram, der Urenkelin des Firmengründers, und von ihrer Mutter Ursula Henrich geschenkt.
Zugang: III/2024-13
Zugang: III/2024-13
Geschichte des Bestandsbildners
Geschichte des Bestandsbildners
Der Gründer Franz Josef Henrich (geb. 1877, gest. 28.04.1944) war Sohn eines Schmiedes mit einer kleinen Landwirtschaft. Seine Lehrzeit verbrachte er in der Frankfurter Druckerei Weisbrod, später wurde er Geselle in weiteren Betrieben.
Henrich mietete 1900 das Kolonialwarengeschäft Quirin und führte es ebenso weiter – mit einigem Erfolg, was ihm erlaubte, sich als Drucker selbständig zu machen. Die ersten Kunden für Druckaufträge waren Lieferanten und Kunden des Ladens; 1902 wurde für die rasch wachsende Druckerei ein Anbau angesetzt, ein weiterer folgte 1906. Henrich gründete 1903 die Schwanheimer Zeitung, die er 1908 verkaufte. 1909 erwarb er ein neues Grundstück an der Schwanheimer Waldbahn (Hegarstr. 49). 1911 erfolgte die Eintragung als GmbH. Noch zwei Erweiterungen folgten 1914 und 1938. 1925 wurde er Herausgeber der Zeitschrift Hof und Garten, ab 1930 besorgte er den Druck der von der Frankfurter Stadtverwaltung herausgegebenen Frankfurter Wochenschau.
Die Druckerei war ein Mehrgenerationen-Familienbetrieb. Franz Josefs jüngerer Bruder Jakob war 1921 eingetreten und auch seine Kinder arbeiteten mit.
Nach dem I. Weltkrieg war die Situation für die Druckerei zunächst schwierig, denn man war, da Schwanheim in einer anderen Besatzungszone als Frankfurt lag, vom primären Absatzmarkt abgeschnitten, und musste die Druckwaren über die Grenze schmuggeln. 1927 war ein weiterer Schritt mit dem Ankauf einer Setzmaschine erreicht. Gleichzeitig wurde die GmbH aufgelöst. 1937 wurde ein Wohnheim für Beschäftigte, das Haus Gutenberg, in der Hegarstraße eröffnet. Die Belegschaft zählte vor dem II. Weltkrieg ca. 100 Mitarbeiter.
Das Jahr 1944 brachte die Beschädigung der Druckerei durch eine Luftmine; der Schaden konnte aber durch die Belegschaft repariert werden. Einschneidender war der Tod des Seniorchefs. Franz Josef Henrich war bis zur Eingemeindung Schwanheims dort Gemeindevorsteher gewesen, danach Stadtverordneter, außerdem seit 1934 Vorstandsvorsitzender und später ab 1942 im Aufsichtsrat der lokalen Vereinsbank.
Nach dem Tod des Gründers übernahm der technische Leiter Jacob Schlaudt für 2 Jahre die Geschäftsführung, bis 1946 Josef Henrich, der älteste Sohn des Gründers, aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft zurückkehrte. Dieser führte das Unternehmen als KG und Einzelunternehmung (Josef Henrich KG), übertrug aber 1967 seinen Kindern Stephan und Ursula KG-Anteile und blieb alleiniger Gesellschafter der Josef Henrich GmbH als Komplementär.
Mit dem Tod von Josef Henrich 1976 übernahm sein Sohn Stephan die Geschäftsführung, schied aber bald aus gesundheitlichen Gründen aus der Geschäftsführung aus. In dieser Zeit führte Frau Ruth Hentschel die Geschäfte weiter.
1979 übernahm Ursula Henrich die Geschäftsführung, zahlte ihren Bruder 1988 aus und wandelte die Firma in die Druckerei Henrich GmbH mit ihr als alleiniger Gesellschafterin um.
Von 1989-1990 entstand im Mainfeld in der Schwanheimer Straße 110 in Niederrad ein neues Druckereigebäude. Anfang der 2000er Jahre in Henrich Druck + Medien GmbH umbenannt.
Cristina Henrich-Kalveram, die Tochter von Ursula Henrich, stieg 2011 in das Familienunternehmen ein. Sie führte das Unternehmen (bis 2015 gemeinsam mit Ursula Henrich) bis zu seiner Schließung 2021 und gründete 2012 den Regionalverlag Henrich Editionen, der die familiäre Tradition in anderer Form fortsetzt.
Geschäftsführung:
Franz Josef Henrich: 1901-1944
Jacob Schlaudt: 1944-1946
Josef Henrich: 1946-1974
Stephan Henrich: 1976
Ruth Hentschel: 1976-1979
Ursula Henrich: 1979-2015
Cristina Henrich-Kalveram: 2011-2021
Henrich mietete 1900 das Kolonialwarengeschäft Quirin und führte es ebenso weiter – mit einigem Erfolg, was ihm erlaubte, sich als Drucker selbständig zu machen. Die ersten Kunden für Druckaufträge waren Lieferanten und Kunden des Ladens; 1902 wurde für die rasch wachsende Druckerei ein Anbau angesetzt, ein weiterer folgte 1906. Henrich gründete 1903 die Schwanheimer Zeitung, die er 1908 verkaufte. 1909 erwarb er ein neues Grundstück an der Schwanheimer Waldbahn (Hegarstr. 49). 1911 erfolgte die Eintragung als GmbH. Noch zwei Erweiterungen folgten 1914 und 1938. 1925 wurde er Herausgeber der Zeitschrift Hof und Garten, ab 1930 besorgte er den Druck der von der Frankfurter Stadtverwaltung herausgegebenen Frankfurter Wochenschau.
Die Druckerei war ein Mehrgenerationen-Familienbetrieb. Franz Josefs jüngerer Bruder Jakob war 1921 eingetreten und auch seine Kinder arbeiteten mit.
Nach dem I. Weltkrieg war die Situation für die Druckerei zunächst schwierig, denn man war, da Schwanheim in einer anderen Besatzungszone als Frankfurt lag, vom primären Absatzmarkt abgeschnitten, und musste die Druckwaren über die Grenze schmuggeln. 1927 war ein weiterer Schritt mit dem Ankauf einer Setzmaschine erreicht. Gleichzeitig wurde die GmbH aufgelöst. 1937 wurde ein Wohnheim für Beschäftigte, das Haus Gutenberg, in der Hegarstraße eröffnet. Die Belegschaft zählte vor dem II. Weltkrieg ca. 100 Mitarbeiter.
Das Jahr 1944 brachte die Beschädigung der Druckerei durch eine Luftmine; der Schaden konnte aber durch die Belegschaft repariert werden. Einschneidender war der Tod des Seniorchefs. Franz Josef Henrich war bis zur Eingemeindung Schwanheims dort Gemeindevorsteher gewesen, danach Stadtverordneter, außerdem seit 1934 Vorstandsvorsitzender und später ab 1942 im Aufsichtsrat der lokalen Vereinsbank.
Nach dem Tod des Gründers übernahm der technische Leiter Jacob Schlaudt für 2 Jahre die Geschäftsführung, bis 1946 Josef Henrich, der älteste Sohn des Gründers, aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft zurückkehrte. Dieser führte das Unternehmen als KG und Einzelunternehmung (Josef Henrich KG), übertrug aber 1967 seinen Kindern Stephan und Ursula KG-Anteile und blieb alleiniger Gesellschafter der Josef Henrich GmbH als Komplementär.
Mit dem Tod von Josef Henrich 1976 übernahm sein Sohn Stephan die Geschäftsführung, schied aber bald aus gesundheitlichen Gründen aus der Geschäftsführung aus. In dieser Zeit führte Frau Ruth Hentschel die Geschäfte weiter.
1979 übernahm Ursula Henrich die Geschäftsführung, zahlte ihren Bruder 1988 aus und wandelte die Firma in die Druckerei Henrich GmbH mit ihr als alleiniger Gesellschafterin um.
Von 1989-1990 entstand im Mainfeld in der Schwanheimer Straße 110 in Niederrad ein neues Druckereigebäude. Anfang der 2000er Jahre in Henrich Druck + Medien GmbH umbenannt.
Cristina Henrich-Kalveram, die Tochter von Ursula Henrich, stieg 2011 in das Familienunternehmen ein. Sie führte das Unternehmen (bis 2015 gemeinsam mit Ursula Henrich) bis zu seiner Schließung 2021 und gründete 2012 den Regionalverlag Henrich Editionen, der die familiäre Tradition in anderer Form fortsetzt.
Geschäftsführung:
Franz Josef Henrich: 1901-1944
Jacob Schlaudt: 1944-1946
Josef Henrich: 1946-1974
Stephan Henrich: 1976
Ruth Hentschel: 1976-1979
Ursula Henrich: 1979-2015
Cristina Henrich-Kalveram: 2011-2021
Enthält
Enthält
Bilanzbücher, Lohnbücher, Ausbildungsgenehmigung, Lithographie der Gründungsurkunde
Fotos, Werbematerial
Literatur
Literatur
Gräser, August, Biering, Wilhelm, 50 Jahre Druckerei Franz Jos. Henrich, Frankfurt/M.-Schwanheiminfo, Frankfurt am Main 1951
Druckerei Franz Jos. Henrich, Unserem verehrten Seniorchef Franz Josef Henrich zum Gedächtnis, Frankfurt-Schwanheim 1944
Weitere Angaben (Bestand)
Umfang
Umfang
ca. 1 lfm. (2024)
Benutzung
Benutzung
Lagerort: BO