C 118

Complete identifier

StadtA KS, C 118

Fonds


Identification (short)


Title Title
Nachlass Ursula Rumpf
Life span Life span
1935 - 1946

Fonds data


Essay Essay
Der Nachlass Ursula Rumpfs (geboren in Kassel am 15.03.1921 als Ursula Glebe, gestorben am 29.08.2005 in Heringsdorf) enthält diverse persönliche Unterlagen aus der Zeit zwischen 1935 und 1946, welche das Leben im nationalsozialistischen Deutschland dokumentieren. Neben offiziellen Unterlagen wie ihrer Kennkarte oder einem Gesundheitszeugnis geben insbesondere ihr Tagebuch von 1944 bis 1945 sowie die Korrespondenz mit ihrem späteren Ehemann Hermann Rumpf von 1941 bis 1946 Einblick in ihren Alltag.
Der Austausch zwischen Glebe und Rumpf beginnt im Dezember 1941 während seines Lazarettaufenthaltes in der Wittich-Kaserne in Kassel. Nach einem Dankesbrief an Glebe für eine Bücherspende lernen sie sich bei einem Besuch im Lazarett kennen, führen ihren Briefwechsel weiter und gehen eine Beziehung ein. Während der weiteren Funkerausbildung Rumpfs in Dresden ab Juli 1942, seiner Versetzung nach Chemnitz im September 1942, seinem zweiten Fronteinsatz in Russland vom Februar 1943 bis Spätsommer 1944 sowie des Aufenthaltes in Ostpreußen im Dezember 1944 wurde die Korrespondenz weitergeführt.
Trotz Erhalt vieler Briefe und Postkarten, welche in regelmäßigem Abstand mehrmals die Woche geschrieben wurden, sind insbesondere in den Jahren 1944 und 1945 große Überlieferungslücken zu verzeichnen. Dieser Umstand könnte auf den eigenen Umgang Rumpfs und Glebes mit ihrer Korrespondenz zurückzuführen sein: Im letzten Brief Glebes vom Juni 1946 findet Erwähnung, dass nur die "wertvollsten" Briefe aufgehoben, die übrigen vernichtet werden sollen. Unklar bleibt, ob tatsächlich eine aktive Entsorgung von Briefen und Postkarten ursächlich für die Überlieferungslücken ist und welche Informationen in diesem Fall verloren gingen.

Für die Erschließung dieses Nachlasses wurden die einzelnen Dokumente entsprechend ihrer Klassifikation getrennt voneinander verpackt, entmetallisiert sowie die Briefe und Postkarten innerhalb ihrer Kategorie soweit ersichtlich nach Datum sortiert. Ein Brief (C 118, Nr. 52) befindet sich zurzeit in Restauration und ist daher bis auf Weiteres nicht einsehbar. Der Großteil der Briefe und Postkarten ist in einem guten Zustand erhalten und zeigt nur geringe Alterungsspuren durch saures Papier, Knicke, kleine Risse oder Stockflecken. Gegliedert ist der Gesamtbestand in vier Unterkategorien. Unter den Klassifikationspunkten „Briefe“, „Postkarten“ und „Privatdokumente“ wurden die originalen Unterlagen Ursula und Hermann Rumpfs verzeichnet. Die Briefe und Postkarten wurden jeweils nochmal nach dem Verfasser (Glebe oder Rumpf) unterteilt. Unter dem Klassifikationspunkt „Ergänzende Materialien“ finden sich weitere Informationen zur Biografie des Ehepaares, zusammengestellt von dessen Tochter, ein Transkript sowie die Druckausgabe des Kriegstagebuchs.
Custodial history Custodial history
Im Oktober 2023 bot die Tochter Ursula Rumpfs, Dr. Mechthild Rumpf, dem Stadtarchiv zunächst eine eigens angefertigte Broschüre zum Kriegstagebuch ihrer Mutter an. Anschließend wurden dem Stadtarchiv auch das originale Buch, die Korrespondenz ihrer Eltern sowie weitere Privatdokumente Ursula Rumpfs abzugeben, um den Bestand zu ergänzen.
Includes Includes
- Arbeitsausweis von Ursula Glebe für ihre Anstellung bei Wegmann & Co.
- Bescheinigung für Lehrgang des Reichsluftschutzbund, Ortsgruppe Kassel
- Aufenthaltsbescheinigung für den weiblichen Arbeitsdienst Hannover
- Briefe von Willy Demmler/ Femmler an Ursula Glebe
- Ahnenpass von Ursula Glebe
- Konfirmationsurkunde von Ursula Glebe (1935)
- Arbeitsbuch für Ursula Glebe (1936)
- Zeugnisbuch der Gewerbeschule zu Göttingen (1936-1939)
- Fotoalbum „Mein Arbeitsdienst“ (1939)
- Leumundszeugnis zur Aufnahme in das Rote Kreuz (1939)
- Bewerbung für Aufnahme im Roten Kreuz (1939)
- Gesundheitszeugnis von Ursula Glebe im Original und in Abschrift (1939)
- Mitgliedsbuch „Die Deutsche Arbeitsfront“ von Ursula Glebe (1940)
- Mitgliedskarte für das Deutsche Frauenwerk (1940)
- Eiserne Sparerklärung von Ursula Glebe (1941)
- Polizeiliche Verfügung zum Selbstschutz (1941)
- Briefe von Ursula Glebe an Hermann Rumpf (1941-1946), Anmerkung: Die Briefe sind in Sütterlin verfasst.
- Postkarten von Ursula Glebe an Hermann Rumpf (1941-1946), Anmerkung: Die Postkarten sind in Sütterlin verfasst.
- Briefe von Hermann Rumpf an Ursula Glebe (1941-1946)
- Postkarten von Hermann Rumpf an Ursula Glebe (1941-1944)
- Kennkarte von Ursula Glebe (1942)
- Aufzeichnungen zu Weihnachten in Chemnitz (1942)
- Einladung zu den Bayreuther Festspielen (1944)
- Kriegstagebuch von Ursula Glebe (1944-1945), Anmerkung: Das Tagebuch ist in Sütterlin verfasst.
- Transkription des Kriegstagebuchs von Ursula Glebe, angefertigt von Eta Seifert (Schwägerin der Nachlassgeberin)
- Dauer-Beschäftigungs-Nachweis für Ursula Rumpf, geb. Glebe (1946)