144
Vollständige Signatur
HWA, 144
Bestand
Identifikation (kurz)
Titel
Titel
Kremp & Co., Christian, Wetzlar
Bestandsdaten
Bestandsgeschichte
Bestandsgeschichte
Der Bestand, 0,4 lfd. m, gelangt 1996 als Schenkung von Herrn Kremp in das Hessische Wirtschaftsarchiv. Da 1996 keine vertragliche Vereinbarungen getroffen wurden, wurde 2009 nachträglich ein Deopisitalvertrag abgeschlossen.
Geschichte des Bestandsbildners
Geschichte des Bestandsbildners
Christian Kremp (geb. 1.2.1843 in Ennerich bei Runkel; gest. 21.1.1920 in Wetzlar) war der Sohn des Ober-Steigers Johannes Kremp und seiner Frau Elisabeth geb. Böhm.
Da Kremp keine Lehrstelle als Uhrmacher fand, absolvierte er eine Schreinerlehre bei Konrad Kreiner in Braunfels, der auch serienmäßig Klavierersatzteile herstellte. Als Kreiner 1867 nach Amerika auswanderte, übernahm Kremp den Betrieb und begann zusätzlich zu der Teilefertigung auch mit Reparatur und dem Bau von Holz- und Saiteninstrumenten, darunter Zithern mit einem besonderen Griffbrett, das er patentieren ließ.
1873 verlegte Kremp seinen Betrieb nach Wetzlar. Mit einer wohl in Zusammenarbeit mit Moritz Hensoldt, dem Gründer von "Hensoldt & Söhne" entwickelten und gefertigten neuartigen Zahnstange mit Schrägzahnantrieb zur Fokussierung an Mikroskopen gelang Kremp der Einstieg als Zulieferer für die optische Industrie. Auch die zur Herstellung erforderlichen Maschinen und Vorrichtungen konstruierte Kremp selbst.
Das Unternehmen gedieh und belieferte schon bald auch Kunden im Ausland. Am 15. Juni 1909 wurde das Unternehmen "Christian Kremp" in das Handelsregister eingetragen. Das Unternehmen begann nun mit der Entwicklung und Fertigung vollständiger optischer Instrumente.
1913 übernahm Christian Kremps Sohn Georg die Geschäftsführung des Unternehmens, der den Betrieb vergrößerte und die Produktpalette erweiterte.
Während des Ersten Weltkriegs arbeitete das Unternehmen auch für Militärstellen. Nach Ende des Krieges zwang die schlechte wirtschaftliche Situation das Unternehmen vorübergehend, die auch weiterhin betriebene mechanische Fertigung durch die Herstellung einfacher Möbel zu ergänzen.
Als Christian Kremp 1920 starb, wurde das Unternehmen geteilt: Es entstanden "Georg Kremp Söhne Hermann und Heinrich Kremp, Spezialfabrik für Verzahnungen oHG", während "Christian Kremp, Werkstätte für Präzisionsmechanik und Optik" von Georg Kremp weitergeführt wurde. Zur Erhöhung des Geschäftskapitals 1924 erfolgte die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft, die als "Aktiengesellschaft für Optik und Mechanik, vormals Christian Kremp" firmierte. Die Geschäfte entwickelten sich zufrieden stellend, so dass 1930 das 10.000. Mikroskop gefertigt werden konnte. 1941 firmierte das Unternehmen in "Georg Kremp, Optik und Mechanik Wetzlar" um.
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurden die Fabrikanlagen, die durch Fliegerangriffe beschädigt worden waren, wieder hergestellt und erweitert, so dass die Produktion allmählich wieder aufgenommen werden konnte so dass schließlich 150 Mitarbeiter bis zu 500 Instrumente monatlich produzierten. Dem Aufkommen der asiatischen Konkurrenzunternehmen in den 1960er Jahren begegnete das Unternehmen mit Qualitätssteigerungen, Neuentwicklungen und schließlich auch Rationalisierungsmaßnahmen. Zum 31. Juli 1979 musste die Produktion jedoch schließlich aufgegeben werden.
Das Schwesterunternehmen "Georg Kremp Söhne Hermann und Heinrich Kremp, Spezialfabrik für Verzahnungen oHG" hatte in den 1950er Jahren seine Produktpalette den Erfordernissen des Markts angepasst und den Maschinenpark erneuert. Am 21.4.1967 starb der kaufmännische Leiter Hermann Kremp, so dass sein Bruder, der bisherige technische Leiter Heinrich Kremp, nun die alleinige Geschäftsführung übernahm. Seine Söhne Heinz Christian und Hans Georg traten später ebenfalls in das Unternehmen ein.
Bis heute stellt "Christian Kremp GmbH Co. KG" in Wetzlar Präzisionszahnräder her.
Da Kremp keine Lehrstelle als Uhrmacher fand, absolvierte er eine Schreinerlehre bei Konrad Kreiner in Braunfels, der auch serienmäßig Klavierersatzteile herstellte. Als Kreiner 1867 nach Amerika auswanderte, übernahm Kremp den Betrieb und begann zusätzlich zu der Teilefertigung auch mit Reparatur und dem Bau von Holz- und Saiteninstrumenten, darunter Zithern mit einem besonderen Griffbrett, das er patentieren ließ.
1873 verlegte Kremp seinen Betrieb nach Wetzlar. Mit einer wohl in Zusammenarbeit mit Moritz Hensoldt, dem Gründer von "Hensoldt & Söhne" entwickelten und gefertigten neuartigen Zahnstange mit Schrägzahnantrieb zur Fokussierung an Mikroskopen gelang Kremp der Einstieg als Zulieferer für die optische Industrie. Auch die zur Herstellung erforderlichen Maschinen und Vorrichtungen konstruierte Kremp selbst.
Das Unternehmen gedieh und belieferte schon bald auch Kunden im Ausland. Am 15. Juni 1909 wurde das Unternehmen "Christian Kremp" in das Handelsregister eingetragen. Das Unternehmen begann nun mit der Entwicklung und Fertigung vollständiger optischer Instrumente.
1913 übernahm Christian Kremps Sohn Georg die Geschäftsführung des Unternehmens, der den Betrieb vergrößerte und die Produktpalette erweiterte.
Während des Ersten Weltkriegs arbeitete das Unternehmen auch für Militärstellen. Nach Ende des Krieges zwang die schlechte wirtschaftliche Situation das Unternehmen vorübergehend, die auch weiterhin betriebene mechanische Fertigung durch die Herstellung einfacher Möbel zu ergänzen.
Als Christian Kremp 1920 starb, wurde das Unternehmen geteilt: Es entstanden "Georg Kremp Söhne Hermann und Heinrich Kremp, Spezialfabrik für Verzahnungen oHG", während "Christian Kremp, Werkstätte für Präzisionsmechanik und Optik" von Georg Kremp weitergeführt wurde. Zur Erhöhung des Geschäftskapitals 1924 erfolgte die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft, die als "Aktiengesellschaft für Optik und Mechanik, vormals Christian Kremp" firmierte. Die Geschäfte entwickelten sich zufrieden stellend, so dass 1930 das 10.000. Mikroskop gefertigt werden konnte. 1941 firmierte das Unternehmen in "Georg Kremp, Optik und Mechanik Wetzlar" um.
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurden die Fabrikanlagen, die durch Fliegerangriffe beschädigt worden waren, wieder hergestellt und erweitert, so dass die Produktion allmählich wieder aufgenommen werden konnte so dass schließlich 150 Mitarbeiter bis zu 500 Instrumente monatlich produzierten. Dem Aufkommen der asiatischen Konkurrenzunternehmen in den 1960er Jahren begegnete das Unternehmen mit Qualitätssteigerungen, Neuentwicklungen und schließlich auch Rationalisierungsmaßnahmen. Zum 31. Juli 1979 musste die Produktion jedoch schließlich aufgegeben werden.
Das Schwesterunternehmen "Georg Kremp Söhne Hermann und Heinrich Kremp, Spezialfabrik für Verzahnungen oHG" hatte in den 1950er Jahren seine Produktpalette den Erfordernissen des Markts angepasst und den Maschinenpark erneuert. Am 21.4.1967 starb der kaufmännische Leiter Hermann Kremp, so dass sein Bruder, der bisherige technische Leiter Heinrich Kremp, nun die alleinige Geschäftsführung übernahm. Seine Söhne Heinz Christian und Hans Georg traten später ebenfalls in das Unternehmen ein.
Bis heute stellt "Christian Kremp GmbH Co. KG" in Wetzlar Präzisionszahnräder her.
Literatur
Literatur
Christian Kremp, Geschichte der Firma und Familie Kremp aus Saxenhausen bei Wellmich/St. Goar, Wetzlar 1983 (masch. Manuskript).