123
Complete identifier
HWA, 123
Fonds
Identification (short)
Title
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Klimsch & Co., Frankfurt a.M.
Fonds data
Custodial history
Custodial history
Der Bestand gelangte 1995 als Schenkung in das Hessische Wirtschaftsarchiv.
Er wurde seit 2006 von Annegret Marx und Martina Nützmann sowie Ute Mayer verzeichnet.
Er wurde seit 2006 von Annegret Marx und Martina Nützmann sowie Ute Mayer verzeichnet.
History of creator
History of creator
Im Jahre 1858 gründete Ferdinand Carl Klimsch in Frankfurt eine lithographische Anstalt, die u. a. auch Kunstblätter nach eigenen Entwürfen herstellte. Seit 1864 übernahm der Sohn Karl Klimsch die Leitung des Unternehmens. Nachdem 1969 ein Teilhaber aufgenommen worden war, firmierte das Unternehmen Klimsch & Co. und wurde um eine Druckerei und einen Kunst- und Fachverlag erweitert.
1874 gründete Klimsch den "Allgemeinen Anzeiger für Druckereien", der fast ausschließlich Stellen- und Verkaufsanzeigen, Kaufgesuche und Patentberichte enthielt und damit zu einem wichtigen Kommunikationsmittel der expandierenden Druckbranche wurde. Seit 1876 erschien ein Adressbuch für graphische Betriebe im deutschsprachigen Raum.
Nachdem 1877 die Druckerei ausgegliedert und der Teilhaber ausgeschieden war, führte Klimsch das Unternehmen als alleiniger Eigentümer fort. 1893 trat sein Sohn Eugen Klimsch ein, auf dessen Initiative das Lieferprogramm um Materialien und Einrichtungen für chemigraphische Verfahren erweitert wurde. 1896 wurde ein hauseigenes Fotoatelier eingerichtet, aus dem eine technische Lehr- und Versuchsanstalt für fotomechanische Verfahren entstand, die zahlreiche Repro-Fachleute ausbildete.
1899 schied Karl Klimsch aus dem Unternehmen aus. Sein Schwager Dr. Peter Schumacher war für den Bereich Präparateherstellung und Verfahrenstechnik zuständig und baute die Herstellung von Reproduktionsgeräten aus.
Der erste Weltkrieg bedeutete auch für Klimsch einen massiven Einbruch. Trotzdem konnte das Geschäftshaus 1922 durch einen Anbau erweitert werden. Die Gerätefabrikation wurde nach Leipzig in das 1926 erworbene Kamerawerk "Falz & Werner" verlagert. In den folgenden Jahren konnten sich Klimschgeräte in moderner Ganzmetallkonstruktion auch international durchsetzen, insbesondere die von Karl Schumacher 1931/1932 konstruierte "Autovertikal" als erste automatisch scharfstellende Reproduktionskamera der Welt.
1945 wurde mit dem Wiederaufbau des das 1944 durch Fliegerangriffe weitgehend zerstörten Werks in der Alten Mainzer Gasse begonnen. Nachdem 1948 der Verlag als selbständiges Unternehmen ausgegliedert worden war, konnte 1949 wieder mit der Gerätefertigung begonnen werden. Das Unternehmen wurde in dieser Zeit zu einem modernen Maschinenbau und einem rationell organisierten Fachgroßhandel umstrukturiert.
1953 konnten die neu erbauten Werkshallen in der Schmittstraße in Betrieb genommen werden. Im Januar 1957 war der Umzug der Verwaltung in das Werk in der Schmittstraße abgeschlossen. Daneben verfügte das Unternehmen über Werke in Frankfurt-Hausen für die mechanische Fertigung sowie in Oberursel für die Rasterfertigung. Zur Feier des hundertjährigen Bestehens im Jahr 1958 war die Zahl der Beschäftigten auf 750 angewachsen und stieg bis 1974 auf 930. Im gleichen Jahr erreichte der Umsatz 100 Mio. DM.
Das Einsetzen der wirtschaftlichen Rezession in den folgenden Jahren führte auch bei Klimsch zu einem Rückgang der Nachfrage nach Spezialkameras. Das Unternehmen reagierte auf diese Entwicklung mit der Produktion einfacherer Kameras und Rationalisierungsmaßnahmen in der Fertigung. 1976 betrug der mit nur noch 800 Mitarbeitern erwirtschaftete Umsatz 160 Mio. DM.
Der Strukturwandel in der Branche von den optischen Geräten hin zu digitalen Systemen stürzte das Unternehmen in eine Krise, da die Entwicklung eigener Scanner nur langsam realisiert werden konnte. Die Gewinne gingen drastisch zurück, so dass 1983 weitere 147, 1987/88 dann erneut 398 Mitarbeiter entlassen werden mussten.
1989 wurde die Produktion eingestellt. Der Konkurs konnte durch den Verkauf des gesamten Grundbesitzes noch verhindert werden. Nach einer stillen Liquidation wurde das Unternehmen 1996 aus dem Handelregister gelöscht.
Teilhaber bzw. Inhaber:
1858-1864 Ferdinand Carl Klimsch
1864-1899 Karl Klimsch
1899-1937 Eugen Klimsch
1899-1939 Dr. Peter Schumacher
1934-1973 Karl Schumacher
1935-1977 Ernst Schumacher
1974- 1996 Helmut Holz
1874 gründete Klimsch den "Allgemeinen Anzeiger für Druckereien", der fast ausschließlich Stellen- und Verkaufsanzeigen, Kaufgesuche und Patentberichte enthielt und damit zu einem wichtigen Kommunikationsmittel der expandierenden Druckbranche wurde. Seit 1876 erschien ein Adressbuch für graphische Betriebe im deutschsprachigen Raum.
Nachdem 1877 die Druckerei ausgegliedert und der Teilhaber ausgeschieden war, führte Klimsch das Unternehmen als alleiniger Eigentümer fort. 1893 trat sein Sohn Eugen Klimsch ein, auf dessen Initiative das Lieferprogramm um Materialien und Einrichtungen für chemigraphische Verfahren erweitert wurde. 1896 wurde ein hauseigenes Fotoatelier eingerichtet, aus dem eine technische Lehr- und Versuchsanstalt für fotomechanische Verfahren entstand, die zahlreiche Repro-Fachleute ausbildete.
1899 schied Karl Klimsch aus dem Unternehmen aus. Sein Schwager Dr. Peter Schumacher war für den Bereich Präparateherstellung und Verfahrenstechnik zuständig und baute die Herstellung von Reproduktionsgeräten aus.
Der erste Weltkrieg bedeutete auch für Klimsch einen massiven Einbruch. Trotzdem konnte das Geschäftshaus 1922 durch einen Anbau erweitert werden. Die Gerätefabrikation wurde nach Leipzig in das 1926 erworbene Kamerawerk "Falz & Werner" verlagert. In den folgenden Jahren konnten sich Klimschgeräte in moderner Ganzmetallkonstruktion auch international durchsetzen, insbesondere die von Karl Schumacher 1931/1932 konstruierte "Autovertikal" als erste automatisch scharfstellende Reproduktionskamera der Welt.
1945 wurde mit dem Wiederaufbau des das 1944 durch Fliegerangriffe weitgehend zerstörten Werks in der Alten Mainzer Gasse begonnen. Nachdem 1948 der Verlag als selbständiges Unternehmen ausgegliedert worden war, konnte 1949 wieder mit der Gerätefertigung begonnen werden. Das Unternehmen wurde in dieser Zeit zu einem modernen Maschinenbau und einem rationell organisierten Fachgroßhandel umstrukturiert.
1953 konnten die neu erbauten Werkshallen in der Schmittstraße in Betrieb genommen werden. Im Januar 1957 war der Umzug der Verwaltung in das Werk in der Schmittstraße abgeschlossen. Daneben verfügte das Unternehmen über Werke in Frankfurt-Hausen für die mechanische Fertigung sowie in Oberursel für die Rasterfertigung. Zur Feier des hundertjährigen Bestehens im Jahr 1958 war die Zahl der Beschäftigten auf 750 angewachsen und stieg bis 1974 auf 930. Im gleichen Jahr erreichte der Umsatz 100 Mio. DM.
Das Einsetzen der wirtschaftlichen Rezession in den folgenden Jahren führte auch bei Klimsch zu einem Rückgang der Nachfrage nach Spezialkameras. Das Unternehmen reagierte auf diese Entwicklung mit der Produktion einfacherer Kameras und Rationalisierungsmaßnahmen in der Fertigung. 1976 betrug der mit nur noch 800 Mitarbeitern erwirtschaftete Umsatz 160 Mio. DM.
Der Strukturwandel in der Branche von den optischen Geräten hin zu digitalen Systemen stürzte das Unternehmen in eine Krise, da die Entwicklung eigener Scanner nur langsam realisiert werden konnte. Die Gewinne gingen drastisch zurück, so dass 1983 weitere 147, 1987/88 dann erneut 398 Mitarbeiter entlassen werden mussten.
1989 wurde die Produktion eingestellt. Der Konkurs konnte durch den Verkauf des gesamten Grundbesitzes noch verhindert werden. Nach einer stillen Liquidation wurde das Unternehmen 1996 aus dem Handelregister gelöscht.
Teilhaber bzw. Inhaber:
1858-1864 Ferdinand Carl Klimsch
1864-1899 Karl Klimsch
1899-1937 Eugen Klimsch
1899-1939 Dr. Peter Schumacher
1934-1973 Karl Schumacher
1935-1977 Ernst Schumacher
1974- 1996 Helmut Holz
Literature
Literature
100 Jahre Klimsch. 1858-1958. (Klimsch-Mitteilungen Nr. 43) 1958.
Klimsch & Co. Frankfurt a.M 1864-1914.
Klimsch & Co. Frankfurt a.M 1864-1914.