WA 10
Vollständige Signatur
StadtA WI, WA 10
Bestand
Identifikation (kurz)
Titel
Titel
Erste deutsche Harfenbauanstalt Löffler
Laufzeit
Laufzeit
1875-1995
Bestandsdaten
Bestandsgeschichte
Bestandsgeschichte
Zugang:
Abgabe 2017 von Henriette Löffler, wohnhaft in Krefeld, über deren Großneffen Cornelius Lehmann Unterlagen, die die direkten Vorfahren des Großneffen betreffen, u. a. das Familienbuch der Familie Löffler, wurden in dessen eigenes Familienarchiv aufgenommen. Unterlagen von und über die Wiesbadener Harfenbauanstalt Löffler wurden an das Stadtarchiv Wiesbaden abgegeben.
Ein kleiner Teil des Bestandes wurde 2018 durch Andreas Knüttel vorsortiert und die Signaturen WA 10 Nr. 1-13 vorläufig auf Karteikarten verzeichnet. Im Juli 2023 erfolgte die Einarbeitung in Arcinsys sowie im Rahmen der Verfassung einer Geschichte des Bestandsbildners mit genealogischer Aufstellungen eine ausführlichere Verzeichnung dieser Archivalien durch die Dipl. Archivarin (FH) Anja Schuhn.
Die Praktikantin Annika Volckmann ordnete den kompletten Bestand vor, verzeichnete von Juli bis September 2023 die Signaturen WA 10 Nr. 14-396 in Arcinsys und erstellte die Klassifikation des Bestandes. Aufgrund der Anfrage eines Symphonieorchestermitgliedes zur Beantragung einer CITES-"Musikinstrumentenbescheinigung" (MIC) für die Ausfuhr von Harfen mit verarbeiteten Elfenbein und/oder geschützten Hölzern aus der Europäischen Union anlässlich einer Konzertreise erarbeitete sie eine Tabelle mit allen aus den Unterlagen ermittelbaren Löffler-Harfen, ihren Besitzern sowie Anmerkungen zu geschützten Materialien soweit vorhanden. Die Tabelle ist im Bestand unter der Signatur WA 10 Nr. 398 beigefügt.
Abgabe 2017 von Henriette Löffler, wohnhaft in Krefeld, über deren Großneffen Cornelius Lehmann Unterlagen, die die direkten Vorfahren des Großneffen betreffen, u. a. das Familienbuch der Familie Löffler, wurden in dessen eigenes Familienarchiv aufgenommen. Unterlagen von und über die Wiesbadener Harfenbauanstalt Löffler wurden an das Stadtarchiv Wiesbaden abgegeben.
Ein kleiner Teil des Bestandes wurde 2018 durch Andreas Knüttel vorsortiert und die Signaturen WA 10 Nr. 1-13 vorläufig auf Karteikarten verzeichnet. Im Juli 2023 erfolgte die Einarbeitung in Arcinsys sowie im Rahmen der Verfassung einer Geschichte des Bestandsbildners mit genealogischer Aufstellungen eine ausführlichere Verzeichnung dieser Archivalien durch die Dipl. Archivarin (FH) Anja Schuhn.
Die Praktikantin Annika Volckmann ordnete den kompletten Bestand vor, verzeichnete von Juli bis September 2023 die Signaturen WA 10 Nr. 14-396 in Arcinsys und erstellte die Klassifikation des Bestandes. Aufgrund der Anfrage eines Symphonieorchestermitgliedes zur Beantragung einer CITES-"Musikinstrumentenbescheinigung" (MIC) für die Ausfuhr von Harfen mit verarbeiteten Elfenbein und/oder geschützten Hölzern aus der Europäischen Union anlässlich einer Konzertreise erarbeitete sie eine Tabelle mit allen aus den Unterlagen ermittelbaren Löffler-Harfen, ihren Besitzern sowie Anmerkungen zu geschützten Materialien soweit vorhanden. Die Tabelle ist im Bestand unter der Signatur WA 10 Nr. 398 beigefügt.
Geschichte des Bestandsbildners
Geschichte des Bestandsbildners
GESCHICHTE DER ERSTEN DEUTSCHEN HARFENBAUANSTALT LÖFFLER
1919: Gründung der "Ersten deutschen Harfenbauanstalt" durch Josef Löffler;
aufgrund der Arbeit bei Lyon & Healy Leipzig auch autorisierter Reparaturbetrieb für Harfen aus dem Haus Lyon & Healy, USA, Boston
[1921]-1926: „Erste deutsche Harfenbauanstalt Josef Löffler“ in Berlin SO, Reichenberger Str. 142
1922: Goldene Medaille III. Musikfachausstellung
1927: Staatspreis des Deutschen Reiches und Gold-Medaille IV. Internationale Musikfachausstellung Frankfurt am Main
1927-1928 „Erste deutsche Harfen-Fabrik Josef Löffler“
Dezember 1928 aufgrund eines Urteils im Rechtstreit des Josef Obermayer, Harfenbauanstalt München, gegen Josef Löffler, Berlin, wegen unlauteren Wettbewerbs wird dem Harfenbaubetrieb Löffler die Bezeichnung „einziger“ fachmännischer deutscher Harfenbaubetrieb und Harfenbau-„Fabrik“ im geschäftlichen Verkehr einschl. Inseraten untersagt.
1929-1943: „Erste deutsche Harfenbauanstalt Josef Löffler“
1932: Übergabe der alleinigen betriebstechnischen und kaufmännischen Führung von Josef Löffler an seinen Sohn Ernst Löffler
1943: Zerstörung der Betriebsstätte durch einen Luftangriff und Verlagerung der Betriebsstätte als Ausweichwerkstatt nach Gablonzk an der Neiße / Jablonec nad Nisou, ul. Brandlu 1
Dezember 1945 Ausweisung der Deutschen und Rückkehr nach Berlin
1946: Rückkehr des Sohnes Ernst Löffler aus der Kriegsgefangenschaft sowie Wiederaufbau und Wiedereröffnung der Harfenbauanstalt in Berlin W 30, Geisbergstr. 29, und Umbenennung in „Erste deutsche Harfenbauanstalt Josef Löffler & Sohn“
1951: Gründung einer Zweigwerkstatt durch Ernst Löffler in Wiesbaden-Dotzheim, Karl-von-Linde-Straße 10, während sein Vater Josef Löffler die Werkstatt in Berlin weiterführt
15.01.1951: Gewerbebeginn der Wiesbadener Harfenbauanstalt
1951-1955: „Erste deutsche Harfenbauanstalt Josef Löffler & Sohn, Berlin, Wiesbaden“
1955: Tod von Josef Löffler in Berlin, Umbenennung der Firma in „Erste deutsche Harfenbauanstalt Josef Löffler & Sohn Wiesbaden“, Ende der Harfenbauanstalt in Berlin
02.11.1976: Nach dem Tod von Ernst Löffler wird die Firma durch seine Frau Henriette Löffler geb. Gerth übernommen, die das Unternehmens im Bereich Verwaltung und Bürotätigkeiten führt, während der Harfenbau-Tischler Gottfried Gscheidle (* 21.02.1933 in Wiesbaden) für das Handwerk, die Harfenfertigung und die Reparaturen verantwortlich ist.
1976-1992: Die Harfenbauanstalt fokussiert sich mehr auf Reparaturen von Harfen als auf den eigenen Harfenbau – in dieser Zeit entstehen kaum Löffler-Harfen. Als Korrespondenzadresse wird nun teilweise die Wohn- und Firmenverwaltungsanschrift von Henriette Löffler geb. Gerth ("Josef Löffler & Sohn, Carl-Bosch-Ring 2, 6710 Frankenthal/Pfalz") verwendet.
1989/1990: Der Ulmer Harfenbauer Rainer Michael Thurau (* 1951 in Hamburg) verlegt sein Studio
nach Wiesbaden, und betreibt mit seinem Mitarbeiter Martin Steinhauser die „Erste Deutsche Harfenbauanstalt Josef Löffler & Sohn“ weiter
1992: Thurau stellt die erste Löffler-Thurau-Harfe fertig, die 1993 von den Wiener Symphonikern erworben wurde
Mitte des 20. Jahrhunderts existierten weltweit neben der Harfenbauanstalt Löffler nur wenige weitere Harfenbau-Firmen. Dazu zählten Lyon & Healy, Erard, Salvi und Horngacher/Obermayer. Zu dieser Zeit stellten in der Bundesrepublik Deutschland lediglich die Firmen Horngacher/Josef Obermayer, München und Kufstein, sowie die Harfenbauanstalt Löffler Harfen her.
In den 1960er Jahren versuchte „Lyon & Healy“ vergebens die Harfenbauanstalt Löffler aufzukaufen.
Quellen: WA 10 Nr. 12
GENEALOGISCHE DATEN ZUR INHABERFAMILIE
JOSEF LÖFFLER
römisch-katholisch; Instrumentenmacher, Harfenbauer
Firmengründer der Ersten Deutschen Harfenbauanstalt Löffler Leipzig, Berlin, Wiesbaden
* 29.06.1875 in Graslitz / Kraslice, Böhmen, Tschechien
Eltern: Holzinstrumentenmacher Wendelin Löffler und Veronika geb. Müller
1884-1892: Musikschule für Musikinstrumenten-Erzeuger in Graslitz
1889-1893: Lehre im Holzinstrumentenbau in der Musikinstrumenten-Fabrik „V. Kohlert´s Söhne“
1893-1898: Gesellenjahre in Graslitz und Stuttgart
1898-1919: Gesellenjahre in Leipzig, St. Petersburg und Moskau
oo 07.08.1900 in Graslitz: Theresia Rödig (* 1873/74 in Graslitz; Tochter des Kanzleibediensteten Erwin Rödig und Anna geb. Rohlert, beide wohnhaft in Graslitz)
1900: wohnhaft in Leipzig, Beschäftigung bei der amerikanischen Harfenbaufirma Lyon & Healy, Filiale Leipzig „Musikhaus Zimmermann“
oo 14.04.1908: Franziska geb. Wodrada (* 28.4.1882 in Graslitz; Tochter des Schlossers Johann Wodrada in Pribram und Elisabeth geb. Wohlrab)
1919: Gründung der eigenen Harfenbauanstalt, da nach dem ersten Weltkrieg die Einfuhr von Harfen und Harfenbauteilen aus den USA versiegte
1919-1921: selbstständig in Leipzig
16.03.1921: Zuzug nach Berlin
1921-1955: selbstständig in Berlin, Gründer der „Erste deutsche Harfenbauanstalt“ in Berlin
[1945]: Wohnung in Berlin SO 36, Wiener Str. 49
† 18.07.1955 in Berlin
ERNST* WENZEL LÖFFLER
römisch-katholisch; Harfenbaumeister
* 18.07.1909 in Leipzig-Reudnitz
Eltern: Harfenbauer Josef Löffler und Franziska geb. Wodrada
Besuch der Volksschule in Leipzig
1921: Umzug nach Berlin
1924: Eintritt in den väterlichen Betrieb mit 14 Jahren
1924-1928: 4 ½ Jahre Lehre als Harfenbauer, danach Geselle in der Harfenbauanstalt
1932: Übergabe der alleinigen betriebstechnischen und kaufmännischen Führung der "Ersten Deutschen Harfenbauanstalt" von seinem Vater Josef Löffler an seinen Sohn Ernst Löffler
Ab 1943: Inhaber der nun umbenannten „Ersten Deutschen Harfenbauanstalt Josef Löffler & Sohn“
1940-1945: wohnhaft in Berlin SO 36, Wiener Str. 49
08.05.1940: Einberufung als Schütze in die Wehrmacht
oo 11.07.1940 in Berlin: Erna* Charlotte OLSCHNER (* 20.11.1908 in Sulau/Sulow, Schlesien, Kr. Militsch/Milicz; + 26.5.1975 in Wiesbaden; Kontoristin, Stenographin und Typistin; Eltern: Paul Aschner/Olschner und Meta Irrgang geb. Radoy)
Mai bis Nov. 1945: Kriegsgefangenschaft in Österreich
24.11.1945-12.05.1946: Lager Groß Lessen
03.06.1946-17.06.1946: Quarantäneaufenthalt im Umsiedlerlager Pinnow, Kreis Angermünde
20.06.1946: Zuzug nach Berlin SW 29, Willibald-Alexis-Str. 13 (zu Eltern und Ehefrau)
Dez. 1947 bis Mai 1950: Berlin W 30, Geisbergstr. 29 [Wohnung und Betriebsstätte der "Ersten deutschen Harfenbauanstalt Josef und Sohn"]
03.07.1947: Meisterprüfung in Berlin
Harfenstudium bei Prof. Max Saal und Studium der Schwingungstechnik
1948-1949: Mitgliedschaft im Bezirkssportamt Köpenick, Sportart: Kanu
25.05.1950: Zuzug nach Wiesbaden, Bleichstraße 34, zu seinem Schwager Willi Nink und seiner Schwängerin Margarete [gen. Gretl] Nink geb. Olschner
10.07.1950: Zuzug seiner Ehefrau Erna Löffler geb. Olschner nach Wiesbaden
15.01.1951: Gewerbebeginn der "Ersten deutschen Harfenbauanstalt Josef Löffler & Sohn, Berlin, Wiesbaden" als Zweigniederlassung (Betriebsstätte: Wiesbaden-Dotzheim, Karl-von-Lindestr. 10)
01.11.1954: Umzug mit der Wohnung nach Wiesbaden, Karl-von-Linde-Str. 10
09.06.1956: Umzug der Betriebsstätte und Wohnung nach Wiesbaden, Helenenstr. 10
26.05.1975: Tod seiner Frau Erna Löffler
oo 12.10.1976 in Mannheim: Henriette* Ottilie Margareta Gerth (* 01.11.1920 in Kaltennordheim/Eisenach; Fremdsprachenkorrespondentin und Chefsekretärin bei BSAF in Ludwigshafen; Tochter eines Möbelfabrikanten; 1976 wohnhaft in Frankenthal/Pfalz, Carl-Bosch Ring 2)
† 02.11.1976 in Mannheim
AHNENTAFEL ZU ERNST LÖFFLER (* 18.07.1909)
1. Ernst* Wenzel LÖFFLER
Harfenbaumeister; römisch-katholisch
* 18.7.1909 in Leipzig
† 2.11.1976 in Mannheim (2648/1976)
1. oo 11.7.1940 in Berlin: Erna Charlotte OLSCHNER (Kontoristin, Stenographin und Typistin; evangelisch; * 20.11.1908 in Sulau/Sułow, Schlesien, Kr. Militsch/Milicz; † 26.5.975 in Wiesbaden)
2. oo 12.10.1976 in Mannheim: Henriette Ottilie Margareta GERTH (* 1.11.1920 in Kaltennordheim/Eisenach)
Eltern:
2. Josef LÖFFLER
1908 Instrumentenmacher; Harfenbauer; römisch-katholisch
* 29.6.1875 in Graslitz / Kraslice, Böhmen, Tschechien
† 18.07.1955 in Berlin
1. oo 7.8.1900 in Graslitz: Theresia RÖDIG (katholisch; * 1873/74 in Graslitz [1900: 26 J. alt]; Tv
Kanzleibediensteter Erwin RÖDIG in Graslitz (* in Rothau) und Anna geb. ROHLERT aus Graslitz
2. oo 14.4.1908 in Leipzig: Franziska WODRADA (= 3.)
Kinder von Josef Löffler und Franziska geb. Wodrada:
a) Ernst LÖFFLER (= 1.)
b) Johann Wedelin* LÖFFLER (römisch-katholisch; kaufm. Angestellter; 1943 Obergefreiter;
* 23.12.1912 in Leipzig-Schönefeld; † 3.1.1943 gefallen bei Nowospassowka, Ostfront)
3. Franziska geb. WODRADA
römisch-katholisch
* 28.4.1882 in Graslitz / Kraslice, Böhmen, Tschechien
† 6.12.1953 inBerlin
Großeltern:
4. Wendelin LÖFFLER
1875 Holzinstrumentenmacher in Graslitz
* 28.11.1847 in Graslitz; römisch-katholisch
oo 12.10.1874:
5. Veronika geb. MÜLLER
* 15.6.1852 in Graslitz; römisch-katholisch
† 20.7.1908 in Graslitz
6. Johann* Nepomuk WODRADA
1875 Schlosser in Poln. Ostrau
* 8.5.1856 in Přibram; römisch-katholisch
7. Elisabeth geb. WOHLRAB
* 7.12.1856 in Graslitz; römisch-katholisch
Ur-Großeltern:
8. Johann* B. Josef Florian LÖFFLER
1847, 1875 Baumwollspinner in Graslitz
* 28.12.1811 in Graslitz
9. M. Theresia geb. LANGHAMMER
* 5.11.1808 in Grünberg; verst. vor 1875
10. Johann Wenzel* MÜLLER
* 21.1.1811 in Graslitz
1875 Weber in Graslitz
11. Elisabeth STEINL
* 27.1.1812 in Graslitz; † vor 1875
12. Mathias WODRADA
1875 Bergmann in Přibram
13. Apollonia REINDL aus Brezova Hora
14. Johann Baptist WOHLRAB
1856 Tischlermeister in Graslitz; 1875 Tischler in Graslitz
* 30.7.1808 in Graslitz
15. Johanna* Franziska geb. KÖHLER
* 24.5.1815 Ruhstadt, Bez. Graslitz
Ur-Ur-Großeltern:
16. Florian Cajetan LÖFFLER
1811 Weber in Graslitz
* 8.7.1787 in Graslitz
Sv Valentin LÖFFLER, 1787 Bürger und Leinweber in Graslitz, und
Maria Rosalia geb. LANGHAMMER
17. Viktoria geb. HERGETH
in Graslitz
Tv Karl Jos. HERGETH und Barbara geb. HEINZL in Graslitz
18. Anton LANGHAMMER
1808 Musselinwirker in Grünberg; 1847 Hauswirt
19. M. Theresia geb. GRUNDL
* in Schwaderbach
Tv Christoph GRUNDL, † vor 1808, und M. Barbara geb. Sattler
20. Josef Ignaz MÜLLER
1811 Bürger und Musselinwirker in Graslitz
21. Apolonia geb. KÜHNL
Tv Josef KÜHNL, 1811 Bauer, und Dorothea geb. LUDWIG
22. Josef STEINL
1812 Bürger und Lohgerber in Graslitz
23. Rosalia geb. MEINL
aus Schönau
Tv Johannes MEINL und Franziska geb. KÖHLER, aus Schönau, Bez. Graslitz
24. Johann WODRADA
1856 Bergarbeiter in Přibram
25. Anna geb. KOCOUREK
1856 in Přibram
26. Franz REINDL
1856 Bergsteiger aus Hory
27. Barbara geb. Křizova
Tochter des Wagenmeisters aus Lazec
28. Wenzel WOHLRAB
1808 Bürger und Tischlermeister in Graslitz
29. Maria Anna geb. ERNSTBERGER
aus Graslitz
Tv Sigismund ERNSTBERGER und Regina geb. GLÄSER aus Graslitz
30. Johann Georg KÖHLER
31. Johanna geb. KOHLERT
aus Graslitz
Tv Bürger Josef KOHLERT und Theresia geb. WECK in Graslitz
Quellen: WA 10 Nr. 3
1919: Gründung der "Ersten deutschen Harfenbauanstalt" durch Josef Löffler;
aufgrund der Arbeit bei Lyon & Healy Leipzig auch autorisierter Reparaturbetrieb für Harfen aus dem Haus Lyon & Healy, USA, Boston
[1921]-1926: „Erste deutsche Harfenbauanstalt Josef Löffler“ in Berlin SO, Reichenberger Str. 142
1922: Goldene Medaille III. Musikfachausstellung
1927: Staatspreis des Deutschen Reiches und Gold-Medaille IV. Internationale Musikfachausstellung Frankfurt am Main
1927-1928 „Erste deutsche Harfen-Fabrik Josef Löffler“
Dezember 1928 aufgrund eines Urteils im Rechtstreit des Josef Obermayer, Harfenbauanstalt München, gegen Josef Löffler, Berlin, wegen unlauteren Wettbewerbs wird dem Harfenbaubetrieb Löffler die Bezeichnung „einziger“ fachmännischer deutscher Harfenbaubetrieb und Harfenbau-„Fabrik“ im geschäftlichen Verkehr einschl. Inseraten untersagt.
1929-1943: „Erste deutsche Harfenbauanstalt Josef Löffler“
1932: Übergabe der alleinigen betriebstechnischen und kaufmännischen Führung von Josef Löffler an seinen Sohn Ernst Löffler
1943: Zerstörung der Betriebsstätte durch einen Luftangriff und Verlagerung der Betriebsstätte als Ausweichwerkstatt nach Gablonzk an der Neiße / Jablonec nad Nisou, ul. Brandlu 1
Dezember 1945 Ausweisung der Deutschen und Rückkehr nach Berlin
1946: Rückkehr des Sohnes Ernst Löffler aus der Kriegsgefangenschaft sowie Wiederaufbau und Wiedereröffnung der Harfenbauanstalt in Berlin W 30, Geisbergstr. 29, und Umbenennung in „Erste deutsche Harfenbauanstalt Josef Löffler & Sohn“
1951: Gründung einer Zweigwerkstatt durch Ernst Löffler in Wiesbaden-Dotzheim, Karl-von-Linde-Straße 10, während sein Vater Josef Löffler die Werkstatt in Berlin weiterführt
15.01.1951: Gewerbebeginn der Wiesbadener Harfenbauanstalt
1951-1955: „Erste deutsche Harfenbauanstalt Josef Löffler & Sohn, Berlin, Wiesbaden“
1955: Tod von Josef Löffler in Berlin, Umbenennung der Firma in „Erste deutsche Harfenbauanstalt Josef Löffler & Sohn Wiesbaden“, Ende der Harfenbauanstalt in Berlin
02.11.1976: Nach dem Tod von Ernst Löffler wird die Firma durch seine Frau Henriette Löffler geb. Gerth übernommen, die das Unternehmens im Bereich Verwaltung und Bürotätigkeiten führt, während der Harfenbau-Tischler Gottfried Gscheidle (* 21.02.1933 in Wiesbaden) für das Handwerk, die Harfenfertigung und die Reparaturen verantwortlich ist.
1976-1992: Die Harfenbauanstalt fokussiert sich mehr auf Reparaturen von Harfen als auf den eigenen Harfenbau – in dieser Zeit entstehen kaum Löffler-Harfen. Als Korrespondenzadresse wird nun teilweise die Wohn- und Firmenverwaltungsanschrift von Henriette Löffler geb. Gerth ("Josef Löffler & Sohn, Carl-Bosch-Ring 2, 6710 Frankenthal/Pfalz") verwendet.
1989/1990: Der Ulmer Harfenbauer Rainer Michael Thurau (* 1951 in Hamburg) verlegt sein Studio
nach Wiesbaden, und betreibt mit seinem Mitarbeiter Martin Steinhauser die „Erste Deutsche Harfenbauanstalt Josef Löffler & Sohn“ weiter
1992: Thurau stellt die erste Löffler-Thurau-Harfe fertig, die 1993 von den Wiener Symphonikern erworben wurde
Mitte des 20. Jahrhunderts existierten weltweit neben der Harfenbauanstalt Löffler nur wenige weitere Harfenbau-Firmen. Dazu zählten Lyon & Healy, Erard, Salvi und Horngacher/Obermayer. Zu dieser Zeit stellten in der Bundesrepublik Deutschland lediglich die Firmen Horngacher/Josef Obermayer, München und Kufstein, sowie die Harfenbauanstalt Löffler Harfen her.
In den 1960er Jahren versuchte „Lyon & Healy“ vergebens die Harfenbauanstalt Löffler aufzukaufen.
Quellen: WA 10 Nr. 12
GENEALOGISCHE DATEN ZUR INHABERFAMILIE
JOSEF LÖFFLER
römisch-katholisch; Instrumentenmacher, Harfenbauer
Firmengründer der Ersten Deutschen Harfenbauanstalt Löffler Leipzig, Berlin, Wiesbaden
* 29.06.1875 in Graslitz / Kraslice, Böhmen, Tschechien
Eltern: Holzinstrumentenmacher Wendelin Löffler und Veronika geb. Müller
1884-1892: Musikschule für Musikinstrumenten-Erzeuger in Graslitz
1889-1893: Lehre im Holzinstrumentenbau in der Musikinstrumenten-Fabrik „V. Kohlert´s Söhne“
1893-1898: Gesellenjahre in Graslitz und Stuttgart
1898-1919: Gesellenjahre in Leipzig, St. Petersburg und Moskau
oo 07.08.1900 in Graslitz: Theresia Rödig (* 1873/74 in Graslitz; Tochter des Kanzleibediensteten Erwin Rödig und Anna geb. Rohlert, beide wohnhaft in Graslitz)
1900: wohnhaft in Leipzig, Beschäftigung bei der amerikanischen Harfenbaufirma Lyon & Healy, Filiale Leipzig „Musikhaus Zimmermann“
oo 14.04.1908: Franziska geb. Wodrada (* 28.4.1882 in Graslitz; Tochter des Schlossers Johann Wodrada in Pribram und Elisabeth geb. Wohlrab)
1919: Gründung der eigenen Harfenbauanstalt, da nach dem ersten Weltkrieg die Einfuhr von Harfen und Harfenbauteilen aus den USA versiegte
1919-1921: selbstständig in Leipzig
16.03.1921: Zuzug nach Berlin
1921-1955: selbstständig in Berlin, Gründer der „Erste deutsche Harfenbauanstalt“ in Berlin
[1945]: Wohnung in Berlin SO 36, Wiener Str. 49
† 18.07.1955 in Berlin
ERNST* WENZEL LÖFFLER
römisch-katholisch; Harfenbaumeister
* 18.07.1909 in Leipzig-Reudnitz
Eltern: Harfenbauer Josef Löffler und Franziska geb. Wodrada
Besuch der Volksschule in Leipzig
1921: Umzug nach Berlin
1924: Eintritt in den väterlichen Betrieb mit 14 Jahren
1924-1928: 4 ½ Jahre Lehre als Harfenbauer, danach Geselle in der Harfenbauanstalt
1932: Übergabe der alleinigen betriebstechnischen und kaufmännischen Führung der "Ersten Deutschen Harfenbauanstalt" von seinem Vater Josef Löffler an seinen Sohn Ernst Löffler
Ab 1943: Inhaber der nun umbenannten „Ersten Deutschen Harfenbauanstalt Josef Löffler & Sohn“
1940-1945: wohnhaft in Berlin SO 36, Wiener Str. 49
08.05.1940: Einberufung als Schütze in die Wehrmacht
oo 11.07.1940 in Berlin: Erna* Charlotte OLSCHNER (* 20.11.1908 in Sulau/Sulow, Schlesien, Kr. Militsch/Milicz; + 26.5.1975 in Wiesbaden; Kontoristin, Stenographin und Typistin; Eltern: Paul Aschner/Olschner und Meta Irrgang geb. Radoy)
Mai bis Nov. 1945: Kriegsgefangenschaft in Österreich
24.11.1945-12.05.1946: Lager Groß Lessen
03.06.1946-17.06.1946: Quarantäneaufenthalt im Umsiedlerlager Pinnow, Kreis Angermünde
20.06.1946: Zuzug nach Berlin SW 29, Willibald-Alexis-Str. 13 (zu Eltern und Ehefrau)
Dez. 1947 bis Mai 1950: Berlin W 30, Geisbergstr. 29 [Wohnung und Betriebsstätte der "Ersten deutschen Harfenbauanstalt Josef und Sohn"]
03.07.1947: Meisterprüfung in Berlin
Harfenstudium bei Prof. Max Saal und Studium der Schwingungstechnik
1948-1949: Mitgliedschaft im Bezirkssportamt Köpenick, Sportart: Kanu
25.05.1950: Zuzug nach Wiesbaden, Bleichstraße 34, zu seinem Schwager Willi Nink und seiner Schwängerin Margarete [gen. Gretl] Nink geb. Olschner
10.07.1950: Zuzug seiner Ehefrau Erna Löffler geb. Olschner nach Wiesbaden
15.01.1951: Gewerbebeginn der "Ersten deutschen Harfenbauanstalt Josef Löffler & Sohn, Berlin, Wiesbaden" als Zweigniederlassung (Betriebsstätte: Wiesbaden-Dotzheim, Karl-von-Lindestr. 10)
01.11.1954: Umzug mit der Wohnung nach Wiesbaden, Karl-von-Linde-Str. 10
09.06.1956: Umzug der Betriebsstätte und Wohnung nach Wiesbaden, Helenenstr. 10
26.05.1975: Tod seiner Frau Erna Löffler
oo 12.10.1976 in Mannheim: Henriette* Ottilie Margareta Gerth (* 01.11.1920 in Kaltennordheim/Eisenach; Fremdsprachenkorrespondentin und Chefsekretärin bei BSAF in Ludwigshafen; Tochter eines Möbelfabrikanten; 1976 wohnhaft in Frankenthal/Pfalz, Carl-Bosch Ring 2)
† 02.11.1976 in Mannheim
AHNENTAFEL ZU ERNST LÖFFLER (* 18.07.1909)
1. Ernst* Wenzel LÖFFLER
Harfenbaumeister; römisch-katholisch
* 18.7.1909 in Leipzig
† 2.11.1976 in Mannheim (2648/1976)
1. oo 11.7.1940 in Berlin: Erna Charlotte OLSCHNER (Kontoristin, Stenographin und Typistin; evangelisch; * 20.11.1908 in Sulau/Sułow, Schlesien, Kr. Militsch/Milicz; † 26.5.975 in Wiesbaden)
2. oo 12.10.1976 in Mannheim: Henriette Ottilie Margareta GERTH (* 1.11.1920 in Kaltennordheim/Eisenach)
Eltern:
2. Josef LÖFFLER
1908 Instrumentenmacher; Harfenbauer; römisch-katholisch
* 29.6.1875 in Graslitz / Kraslice, Böhmen, Tschechien
† 18.07.1955 in Berlin
1. oo 7.8.1900 in Graslitz: Theresia RÖDIG (katholisch; * 1873/74 in Graslitz [1900: 26 J. alt]; Tv
Kanzleibediensteter Erwin RÖDIG in Graslitz (* in Rothau) und Anna geb. ROHLERT aus Graslitz
2. oo 14.4.1908 in Leipzig: Franziska WODRADA (= 3.)
Kinder von Josef Löffler und Franziska geb. Wodrada:
a) Ernst LÖFFLER (= 1.)
b) Johann Wedelin* LÖFFLER (römisch-katholisch; kaufm. Angestellter; 1943 Obergefreiter;
* 23.12.1912 in Leipzig-Schönefeld; † 3.1.1943 gefallen bei Nowospassowka, Ostfront)
3. Franziska geb. WODRADA
römisch-katholisch
* 28.4.1882 in Graslitz / Kraslice, Böhmen, Tschechien
† 6.12.1953 inBerlin
Großeltern:
4. Wendelin LÖFFLER
1875 Holzinstrumentenmacher in Graslitz
* 28.11.1847 in Graslitz; römisch-katholisch
oo 12.10.1874:
5. Veronika geb. MÜLLER
* 15.6.1852 in Graslitz; römisch-katholisch
† 20.7.1908 in Graslitz
6. Johann* Nepomuk WODRADA
1875 Schlosser in Poln. Ostrau
* 8.5.1856 in Přibram; römisch-katholisch
7. Elisabeth geb. WOHLRAB
* 7.12.1856 in Graslitz; römisch-katholisch
Ur-Großeltern:
8. Johann* B. Josef Florian LÖFFLER
1847, 1875 Baumwollspinner in Graslitz
* 28.12.1811 in Graslitz
9. M. Theresia geb. LANGHAMMER
* 5.11.1808 in Grünberg; verst. vor 1875
10. Johann Wenzel* MÜLLER
* 21.1.1811 in Graslitz
1875 Weber in Graslitz
11. Elisabeth STEINL
* 27.1.1812 in Graslitz; † vor 1875
12. Mathias WODRADA
1875 Bergmann in Přibram
13. Apollonia REINDL aus Brezova Hora
14. Johann Baptist WOHLRAB
1856 Tischlermeister in Graslitz; 1875 Tischler in Graslitz
* 30.7.1808 in Graslitz
15. Johanna* Franziska geb. KÖHLER
* 24.5.1815 Ruhstadt, Bez. Graslitz
Ur-Ur-Großeltern:
16. Florian Cajetan LÖFFLER
1811 Weber in Graslitz
* 8.7.1787 in Graslitz
Sv Valentin LÖFFLER, 1787 Bürger und Leinweber in Graslitz, und
Maria Rosalia geb. LANGHAMMER
17. Viktoria geb. HERGETH
in Graslitz
Tv Karl Jos. HERGETH und Barbara geb. HEINZL in Graslitz
18. Anton LANGHAMMER
1808 Musselinwirker in Grünberg; 1847 Hauswirt
19. M. Theresia geb. GRUNDL
* in Schwaderbach
Tv Christoph GRUNDL, † vor 1808, und M. Barbara geb. Sattler
20. Josef Ignaz MÜLLER
1811 Bürger und Musselinwirker in Graslitz
21. Apolonia geb. KÜHNL
Tv Josef KÜHNL, 1811 Bauer, und Dorothea geb. LUDWIG
22. Josef STEINL
1812 Bürger und Lohgerber in Graslitz
23. Rosalia geb. MEINL
aus Schönau
Tv Johannes MEINL und Franziska geb. KÖHLER, aus Schönau, Bez. Graslitz
24. Johann WODRADA
1856 Bergarbeiter in Přibram
25. Anna geb. KOCOUREK
1856 in Přibram
26. Franz REINDL
1856 Bergsteiger aus Hory
27. Barbara geb. Křizova
Tochter des Wagenmeisters aus Lazec
28. Wenzel WOHLRAB
1808 Bürger und Tischlermeister in Graslitz
29. Maria Anna geb. ERNSTBERGER
aus Graslitz
Tv Sigismund ERNSTBERGER und Regina geb. GLÄSER aus Graslitz
30. Johann Georg KÖHLER
31. Johanna geb. KOHLERT
aus Graslitz
Tv Bürger Josef KOHLERT und Theresia geb. WECK in Graslitz
Quellen: WA 10 Nr. 3
Literatur
Literatur
Cornelius Lehmann, Vorsicht Harfe. Unterlagen der Harfenbauanstalt Löffler im Stadtarchiv Wiesbaden, in: Archivnachrichten aus Hessen 17/1, 2017, S. 56-59.
Weitere Angaben (Bestand)
Umfang
Umfang
5,5 Regalmeter davon 0,5 Regalmeter verzeichnet
Bearbeiter
Bearbeiter
Andreas Knüttel, 2018
Annika Volckmann, 2023
Anja Schuhn, 2023
Deskriptoren
Deskriptoren
Erste deutsche Harfenbauanstalt Josef Löffler & Sohn Wiesbaden
Erste deutsche Harfenbauanstalt Josef Löffler Berlin
Erste deutsche Harfen-Fabrik Josef Löffler Berlin
Erste deutsche Harfenbauanstalt Josef Löffler & Sohn Berlin
Erste deutsche Harfenbauanstalt Josef Löffler Leipzig
Erste deutsche Harfenbauanstalt Josef Löffler Gablonzk an der Neiße / Jablonec nad Nisou