334/4
Vollständige Signatur
HStAM, 334/4
Bestand
Identifikation (kurz)
Titel
Titel
Architekturbüro Rumpf, Marburg
Laufzeit
Laufzeit
1906-1966
Siehe
Korrespondierende Archivalien
Korrespondierende Archivalien
M 74 Rumpf (volkskundl. Sammlung des Architekten Karl Rumpf)
Bestandsdaten
Bestandsgeschichte
Bestandsgeschichte
Die Unterlagen kamen im Jahr 1968 nach dem Tod des Architekten Karl Rumpf in das Staatsarchiv Marburg. Der Hauptteil der übernommenen Unterlagen (Akzessionsnummer 1968/150) bildete den Bestand M 74 zu Rumpfs volkskundlichen Arbeiten. Separat übernommen wurden Unterlagen, die im Zuge der Bauführung für die WASAG entstanden waren (Akzessionsnummer 1968/149). Diese bildeten den zunächst „334 Bauvorhaben WASAG, Allendorf“ genannten Bestand zu Rumpfs beruflicher Tätigkeit.
1989 wurde der Bestand in „334/4 Architekturbüro Rumpf“ umbenannt. Außerdem wurden weitere Unterlagen aus Rumpfs Berufstätigkeit, die mit der ersten Abgabe 1968 zum Bestand M 74 gekommen waren, separiert und in den Bestand 334/4 überführt. Hierbei handelte es sich um Bauzeichnungen sowie Akten zu verschiedenen Bauprojekten.
2020 konnte ein Großteil des Bestands im Rahmen einer Laufbahnprüfung für den gehobenen Archivdienst erschlossen werden.
1989 wurde der Bestand in „334/4 Architekturbüro Rumpf“ umbenannt. Außerdem wurden weitere Unterlagen aus Rumpfs Berufstätigkeit, die mit der ersten Abgabe 1968 zum Bestand M 74 gekommen waren, separiert und in den Bestand 334/4 überführt. Hierbei handelte es sich um Bauzeichnungen sowie Akten zu verschiedenen Bauprojekten.
2020 konnte ein Großteil des Bestands im Rahmen einer Laufbahnprüfung für den gehobenen Archivdienst erschlossen werden.
Geschichte des Bestandsbildners
Geschichte des Bestandsbildners
Karl Rumpf, geb. am 20.2.1885 in Marburg, besuchte dort das Königliche Gymnasium Philippinum, bevor er eine Zeichenlehre und eine Ausbildung als Maurer absolvierte. Anschließend studierte er Architektur in Kassel, Karlsruhe, Danzig und München. Nach Tätigkeiten in der Niederlausitz, Freiburg i.Br. und Kairo (Ägypten) kehrte er 1916 nach Marburg zurück.
1919 wurde Rumpf als Privatarchitekt Teilhaber im Architekturbüro von August Dauber in Marburg. Anfang 1927 trat er dort wieder aus und eröffnete sein eigenes Architekturbüro, mit dem er in erster Linie am Bau von privaten Wohn- und Geschäftsgebäuden in Marburg und Umgegend beteiligt war. Im Auftrag der hessischen Landeskirche baute und renovierte er zudem Kirchen und Pfarrhäuser. Zwischen 1939 und 1945 baute er für die Westfälisch-Anhaltische Sprengstoff-Actien-Gesellschaft (WASAG) neben den Sprengstoffwerken Allendorf und Herrenwald gelegene Wohnsiedlungen in Allendorf (heute Stadtallendorf) und Neustadt. Der Bau umfasste mehrere Wohnanlagen mit Verwaltungs- sowie Wirtschafts- und Sanitätsgebäuden.
Während des Zweiten Weltkriegs war Rumpf zudem für den Reichsluftschutzbund als Ortsgruppenbaubearbeiter mit dem Bau von Schutzräumen und Deckungsgräben befasst. Nach dem Krieg wurden ihm zahlreiche Aufträge für Wiederaufbauarbeiten übertragen. Zudem war er von 1944 bis 1947 als Bezirksarchitekt der Stadt Marburg für die Feststellung und Behebung von Fliegerschäden im Bezirk „Bahnhofsviertel“ zuständig. Gelegentlich führte er Schätzungen zum Wert einzelner Gebäude durch und war Sachverständiger für das Bauwesen der Stadt Marburg.
Mitarbeiter seines Büros waren verschiedene technische Angestellte und Bürohilfen. Die Bauleitung für die WASAG teilte er sich bis 1942 mit Dipl. Ing. Karl L. Groth. Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete er ohne Angestellte.
Rumpf führte mehrere Ehrenämter aus, etwa als Archivpfleger für den Landkreis Marburg/Lahn und Kirchbaupfleger für die Kirchenkreise Marburg-Land und Marburg-Stadt. Darüber hinaus war er Mitglied in verschiedenen Geschichtsvereinen. Neben seiner beruflichen Tätigkeit forschte und veröffentlichte Rumpf über hessische Volkskunst, Handwerkskunst und Bauernkunst (siehe Bestand M 74). 1955 wurde ihm die Ehrendoktorwürde der Philipps-Universität Marburg verliehen.
Rumpf übte seine Bautätigkeit bis wenige Jahre vor seinem Tod am 21.7.1968 aus.
1919 wurde Rumpf als Privatarchitekt Teilhaber im Architekturbüro von August Dauber in Marburg. Anfang 1927 trat er dort wieder aus und eröffnete sein eigenes Architekturbüro, mit dem er in erster Linie am Bau von privaten Wohn- und Geschäftsgebäuden in Marburg und Umgegend beteiligt war. Im Auftrag der hessischen Landeskirche baute und renovierte er zudem Kirchen und Pfarrhäuser. Zwischen 1939 und 1945 baute er für die Westfälisch-Anhaltische Sprengstoff-Actien-Gesellschaft (WASAG) neben den Sprengstoffwerken Allendorf und Herrenwald gelegene Wohnsiedlungen in Allendorf (heute Stadtallendorf) und Neustadt. Der Bau umfasste mehrere Wohnanlagen mit Verwaltungs- sowie Wirtschafts- und Sanitätsgebäuden.
Während des Zweiten Weltkriegs war Rumpf zudem für den Reichsluftschutzbund als Ortsgruppenbaubearbeiter mit dem Bau von Schutzräumen und Deckungsgräben befasst. Nach dem Krieg wurden ihm zahlreiche Aufträge für Wiederaufbauarbeiten übertragen. Zudem war er von 1944 bis 1947 als Bezirksarchitekt der Stadt Marburg für die Feststellung und Behebung von Fliegerschäden im Bezirk „Bahnhofsviertel“ zuständig. Gelegentlich führte er Schätzungen zum Wert einzelner Gebäude durch und war Sachverständiger für das Bauwesen der Stadt Marburg.
Mitarbeiter seines Büros waren verschiedene technische Angestellte und Bürohilfen. Die Bauleitung für die WASAG teilte er sich bis 1942 mit Dipl. Ing. Karl L. Groth. Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete er ohne Angestellte.
Rumpf führte mehrere Ehrenämter aus, etwa als Archivpfleger für den Landkreis Marburg/Lahn und Kirchbaupfleger für die Kirchenkreise Marburg-Land und Marburg-Stadt. Darüber hinaus war er Mitglied in verschiedenen Geschichtsvereinen. Neben seiner beruflichen Tätigkeit forschte und veröffentlichte Rumpf über hessische Volkskunst, Handwerkskunst und Bauernkunst (siehe Bestand M 74). 1955 wurde ihm die Ehrendoktorwürde der Philipps-Universität Marburg verliehen.
Rumpf übte seine Bautätigkeit bis wenige Jahre vor seinem Tod am 21.7.1968 aus.
Enthält
Enthält
Reste der Geschäftsregistratur des Marburger Architekturbüros Rumpf, insb. Sachakten zur Durchführung von Bauaufträgen, Schadens- und Wertschätzungen beschädigter Gebäude, Überprüfung und Ausführung baulicher Luftschutzmaßnahmen
Fotografien und Bauzeichnungen
Literatur
Literatur
Höck, Alfred: Dr. h.c. Karl Rumpf, in: Zeitschrift des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde (ZHG) 79, 1968, S. 9-15.
Höck, Alfred: Karl Rumpf (1885-1968), Architekt und Volkskundler, in: Ulf Leinweber (Hrsg.): Karl Rumpf (1885-1968). Alte Handwerkskunst in dokumentarischen Zeichnungen. Ausstellung der Staatlichen Kunstsammlungen Kassel, 1989, S. 11-56.
"Neustadt (Hessen), Lager Steimbel (Wohnsiedlung)", in: Topographie des Nationalsozialismus in Hessen, https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/nstopo/id/312 (letzter Aufruf 17.07.2020).
Findmittel
Findmittel
Arcinsys-Datenbank
1,58 MM unerschlossen
Weitere Angaben (Bestand)
Umfang
Umfang
8,08 MM
Benutzung
Benutzung
Depositum
Aufgrund der enthaltenen Pläne, Zeichnungen und Fotografien könnte es bei der Benutzung zu urheberrechtlich bedingten Einschränkungen kommen.
Aufgrund der enthaltenen Pläne, Zeichnungen und Fotografien könnte es bei der Benutzung zu urheberrechtlich bedingten Einschränkungen kommen.
Informationen / Notizen
Zusatzinformationen
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Letzte Aktualisierung: 03.09.2020