Vollständige Signatur

StadtA HG, E 004

Bestand


Identifikation (kurz)


Titel Titel
Nachlass Friedrich Ludwig Carl von Medem

Bestandsdaten


Bestandsgeschichte Bestandsgeschichte
Im August 1872 trat Friedrich Ludwig Carl von Medem an die Stadt Homburg vor der Höhe heran mit dem Angebot, seinen Nachlass der Stadt zum Aufbau einer Stadtbibliothek als Schenkung zu übergeben. Im Laufe der darauf folgenden Verhandlungen mit Bürgermeister Schleußner kamen immer umfangreichere Forderungen nach Gegenleistungen der Stadt für die "Schenkung" zutage, bis man sich schließlich über die Bereitstellung einer Wohnung auf Lebenszeit einigte. Die dadurch entstehenden Kosten wurden in den städtischen Rechnungsbüchern seit dem 4. Quartal 1872 verzeichnet.
Im Schenkungsvertrag vom 31. Januar 1874 werden folgende Bestandteile des Nachlasses genannt:
"I. eine Bibliothek bestehend aus:
1.) gedruckten Werken,
2.) Handschriften.
II. Originalurkunden
III. Landkarten und Ansichten von Ortschaften
IV. Architektonische Aufnahmen und Zeichnungen
V. Kunstblätter des Grabstichels und Steindrucks
VI. Siegelabdrücke
VII. Mineralien, die gewöhnlichen Gesteinsarten, Erzstufen und Versteinerungen"

Der Nachlass wurde auf die Stadtbibliothek, das Stadtarchiv und später auch auf das Museum verteilt, ohne dass die Verteilung dokumentiert wurde. Heute lassen sich die Dokumente nur noch mühsam und eher durch Zufall der ehemaligen Provenienz Nachlass von Medem zuordnen. Dabei ist das wichtigste Indiz die fehlende Verbindung einiger Dokumente aus den Beständen des Stadtarchivs mit der Geschichte Bad Homburgs. So ist z.B. anzunehmen, dass Urkunden, welche die Geschichte von Soest dokumentieren, einst Teil des Nachlasses gewesen sind.
Geschichte des Bestandsbildners Geschichte des Bestandsbildners
Geboren: 6. August 1799 in Schötmar (Fürstentum Lippe-Detmold)
Gestorben: 28. März 1885 in Bad Homburg vor der Höhe
Archivrat, Pensionär
Eltern: Harro Friedrich Georg Ludwig Eberhard von Medem, Königlich Preußischer Hauptmann beim Regiment von Brahmar und Sophie Charlotte von Michels aus Soest
1817 Eintritt in die militärische Laufbahn (2. Garde-Regiment zu Fuß)
1824 aus gesundheitlichen Gründen als Offizier entlassen
26.2.1825 Reifezeugnis der Königlichen Wissenschaftlichen Prüfungs-Commission zur Befähigung für den Universitätsbesuch
23.8.1827 Beendigung des Studiums an der Königlich Preußischen Universität zu Berlin (Rechtswissenschaft)
September 1827 Entsendung in das Pommersches Provinzialarchiv nach Stettin
1831 Übernahme der Leitung des Pommerschen Provinzialarchivs in Stettin
März 1843 Beauftragung von Medems mit "schließlicher Auseinandersetzung" des Reichskammergerichtsarchivs in Wetzlar
29.3.1843 Versetzung nach Wetzlar, Beurlaubung durch Königlich Preußische Regierung
20.6.1844 Ernennung zum Archiv-Rat
1845-1846 Preußischer Kommissar bei der Reichskammergerichts-Archiv-Kommission in Wetzlar, Engagement von Medems für die Einrichtung eines Reichsarchives in Wetzlar mit den Restakten des Reichskammergerichtes als Grundstock
18.7.1846 Rückreise nach Stettin
1847 Ausscheiden aus dem preußischen Archivdienst wegen eines Augenleidens
1872 Umzug nach Homburg, dort Mitarbeit am Aufbau einer Stadtbibliothek
Enthält v.a. Enthält v.a.
Der Bestand E 04 Nachlass von Medem wurde einst aus den Dokumenten von Medems gebildet, die sich nicht auf andere Archivbestände verteilen ließen, so v.a. aus dem Schriftgut zur persönlichen Entwicklung, den familiengeschichtlichen Dokumenten (z.B. einem Stammbaum) sowie der privaten und wissenschaftlichen Korrespondenz (Karton 1 und 2), aus Abschriften und Materialsammlungen für die historischen Forschungen (v.a. Westfalen und Pommern, aber auch Hessen und Süddeutschland) und dem Schriftverkehr über die Schenkung des Nachlasses an die Stadt Bad Homburg.
Findmittel Findmittel
www.stadtarchiv-bad-homburg.findbuch.net

Weitere Angaben (Bestand)


Umfang Umfang
7 Archivkartons

Informationen / Notizen


Zusatzinformationen Zusatzinformationen
Zitierweise: E 04 Nachlass Friedrich Ludwig Carl von Medem