Vollständige Signatur

StadtA HG, B 02

Bestand


Identifikation (kurz)


Titel Titel
Gonzenheim
Laufzeit Laufzeit
1629 bis 1936

Siehe


Korrespondierende Archivalien Korrespondierende Archivalien
Ein wichtiger Bestand zu Gonzenheim ist Teil des landgräflichen Verwaltungsarchivs und damit der Abteilung 310 des Hessischen Hauptstaatsarchivs in Wiesbaden. Die entsprechenden Seiten aus dem handschriftlichen Findbuch liegen im Stadtarchiv Bad Homburg als Word-Datei vor und sind in ausgedruckter Form Teil des Findbuches zum Bestand B 02 Gonzenheim.
Zur älteren Geschichte des "Kartäuserhofes" sei auf die Abteilung 61 Karthause St. Michaelsberg Mainz des Hessischen Hauptstaatsarchivs Wiesbaden verwiesen, darunter besonders auf Nr. 5 "Güterbuch zu dem Besitz und den Einkünften der Kartause Mainz rechts des Rheins" (um 1450, gelegentlich als "Gonzenheimer Urbar A" bezeichnet) und Nr. 3 "Zehntregister der Kartause Mainz zu Diedenbergen, Guntzenheim (Gonsenheim), Homburg, Mittelstedten, Kirdorf, Dornholzhausen, Marxheim, Harbach, Obereschbach, Weilbach, Wicker und Schwabsburg" (1591-1686). Zudem wären die Darmstädter Handschriften C I Handschriften A Nr. 103 "Kopiar der Kartause St. Michelsberg" (chronologische Kurzregesten, angelegt von Arthur Wyss 1881) und Nr. 104 "Status exterior universalis Cartus montis St. Michaelis prope Moguntiam" zu erwähnen. Auch aus den zahlreichen Urkunden der Kartause können Informationen zu Gonzenheim bezogen werden (bes. Stadtarchiv Mainz, Abteilung Kartause St. Michelsberg).
Die neuere Geschichte des Kartäuserhofes wird im Bestand D 01 Stiftungen Karton 1 "Gonzenheimer Christianen-Stiftung" dokumentiert (zu weiteren Quellen zur Stiftung siehe in der Beschreibung dieses Bestandes).
Bei den Nachlässen werden zudem die Unterlagen des Gonzenheimer Heimatforschers Jakob Lengfelder aufbewahrt (E 18).

Bestandsdaten


Geschichte des Bestandsbildners Geschichte des Bestandsbildners
Die Suche nach Quellen zur Geschichte Gonzenheims muss mit der Ermittlung der verschiedenen Herrschaften, die Rechte und Ländereien in dem Ort und seiner Gemarkung innehatten, anfangen. Im Mittelalter kannte man noch keinen Flächenstaat moderner Art, sondern Herrschaft wurde primär über einzelne Rechte ausgeübt. Dennoch kristallisiert sich in der Regel ein Grundherr heraus, der die wichtigsten Rechte in einem Dorf besaß.
In Gonzenheim waren diese frühen, durch Schriftquellen zu fassenden Lehnsherren vermutlich die Herren von Eppstein, doch dort ist die Erwähnung noch recht vage. Sehr viel konkreter wird der zuständige Lehnsherr in der Urkunde vom 10. Februar 1487, in der der Verkauft der lehnsherrlichen Rechte durch Gottfried IX. von Eppstein an Graf Philipp von Hanau besiegelt wird: In dieser Urkunde gehört Gonzenheim zusammen mit einigen anderen Amtsdörfern Homburgs (Seulberg, Niederstedten, Oberstedten, Dornholzhausen und Köppern) zur Verkaufsmasse. Die Geschichte Gonzenheims war damit, was die Landesherren betrifft, eng mit der Geschichte Homburgs verbunden, so dass hier auf die Beschreibung der Bestände A 01, A 02 und A 03 verwiesen werden kann.
Eine Besonderheit stellt indes der so genannte "Kartäuserhof" in Gonzenheim dar, ein Hof, der im Spätmittelalter und in der frühen Neuzeit der Karthause auf dem Michaelsberg bei Mainz gehörte, bis er im 17. Jahrhundert an die Landgrafen von Hessen-Homburg überging. 1757 vermachte Landgräfin Christiane Charlotte den Hof zusammen mit dem Brendel-Hattsteinischen Gut der evangelischen Kirche ("Christianen-Stiftung").
Als Teil der Landgrafschaft Hessen-Homburg wurde auch Gonzenheim 1866 in das Königreich Preußen eingegliedert, 1937 kam dann nach langjährigen Verhandlungen die Eingemeindung Gonzenheims nach Bad Homburg zustande.
Enthält v.a. Enthält v.a.
Der Bestand B 02 Gonzenheim umfasst die Unterlagen des ehemaligen Gemeindearchivs von seinen Anfängen bis zur Eingemeindung, wobei ein Schwerpunkt auf der Zeit zwischen 1866 und 1937 liegt. Aus früherer Zeit haben sich vor allem Amtsbücher erhalten, darunter das "Acker- und Steinbuch" von 1724-1726, mehrere Kontrakten- und Hypothekenbücher sowie die Bürgermeisterrechnungen von 1774 bis 1809 (unvollständig).
Das maschinenschriftliche Findbuch zum Bestand B 02 Gonzenheim geht auf den Stadtarchivar Ernst Georg Steinmetz († 1946) zurück und ist eher allgemein gehalten, die Erschließung ist recht flach und beschränkt sich auf Titel und Laufzeit.
Der Bestand ist in 15 Abteilungen gegliedert:
1. Geschichte, Politik
2. Statistik, Topographie, Bevölkerung
3. Grundbesitz, Inventar, Wald
4. Militär
5. Justiz, Feldgericht
6. Kirche und Schule
7. Gemeindeverwaltung, Beamte
8. Polizei
9. Gewerbe, Handel und Verkehr
10. Land- und Forstwirtschaft
11. Rechnungswesen
12. Steuern und Abgaben (darunter auch Gebäudemutterrolle und zweibändiges Flurbuch)
Hinzu kommen vier Archivkartons ungeordnete Akten.
Literatur Literatur
LOTZ, Friedrich: Geschichte der Stadt Bad Homburg vor der Höhe, Bd. 1: Begegnung mit Urkunden, Frankfurt am Main 1977, S. 275-304
Der Geschichtliche Arbeitskreis Gonzenheim gibt in Zusammenarbeit mit dem Magistrat der Stadt Bad Homburg regelmäßig Hefte zu ausgewählten Themen der Gonzenheimer Geschichte heraus, darunter bes. umfassend:
Gonzenheim. Vom Dorf zum Stadtteil, Bad Homburg v.d.Höhe 1988
Findmittel Findmittel
maschinenschriftliches Findbuch

Weitere Angaben (Bestand)


Umfang Umfang
26 Archivkartons verzeichnete Unterlagen = 3 laufende Meter (lfm)

Informationen / Notizen


Zusatzinformationen Zusatzinformationen
Zitierweise: [Bestandsnummer] [Bestandsname] [Gliederungsgruppe] [Nummer]
Beispiel: B 02 11 Nr. 3