NL 35
Vollständige Signatur
StadtA WI, NL 35
Bestand
Identifikation (kurz)
Titel
Titel
Buch, Georg (1903-1995)
Laufzeit
Laufzeit
1859-1860, 1903, 1916-2004
Siehe
Korrespondierende Archivalien
Korrespondierende Archivalien
Stadtarchiv Wiesbaden Bestand V 25 SAJ (weiterer Nachlassteil)
Stadtarchiv Wiesbaden Bestand WI/P Nr. 6197 (Personalakte Georg Buch)
Stadtarchiv Wiesbaden Bestand SCH 3 Nr. 3 (Aufnahme- und Entlassungsbuch Blücherschule)
Stadtarchiv Wiesbaden Bestand WI/2 Nr. 173 u. 899 (Gewerbeanmeldungen)
Stadtarchiv Wiesbaden Dienstregistratur (Nachlasserwerb Georg Buch)
Bestandsdaten
Bestandsgeschichte
Bestandsgeschichte
Über seinen schriftlichen Nachlass mochte Georg Buch lange Zeit keine Entscheidung treffen. Er meinte in einem Gespräch mit Axel Ulrich am 8. Januar 1991, "90 Prozent des Materials" seien doch ohnehin "völlig uninteressant". Dies korrespondiert mit seiner Antwort auf eine Anfrage des Archivs der sozialen Demokratie bei der Friedrich-Ebert-Stiftung im Jahr 1969, es träfe "nicht ganz" zu, dass er "Archivmaterial in (…) Händen habe. Die wenigen Stücke sind unbedeutend".
Eine sorgfältige Ablage hat Georg Buch nie geführt. Ein wohl um 1960 entstandener Entwurf einer Registraturordnung (jetzt in: Stadtarchiv 13-12) sah eine fünfteilige Gliederung vor: Amtliche Ablage (Magistrat, Stadtverordnetenversammlung, städtische Ämter, Allgemeines, Verschiedenes), Landtag (Einladungen, Tagesordnungen, Beschlüsse, Niederschriften, Unterlagen zu den Vorlagen, Eingänge, Ausgänge, Allgemeines, Verschiedenes), Partei (örtlich, Unterbezirk, Bezirk, Landesausschuss), Halbamtlich, Privat. Sie wurde in dieser Form nie realisiert, nur rudimentäre Spuren dieser Ordnungskriterien fanden sich im Nachlass vor.
Vielmehr stapelte er seine schriftlichen Unterlagen weitgehend ohne jede aktenmäßige Formierung zum größten Teil im Keller, zum anderen Teil in seinem Arbeitszimmer. Erst Mitte 1991 setzte er sich mit einigen Vertrauten daran, seine "Sachen aufzuräumen", nachdem er noch im Januar desselben Jahres dazu geäußert hatte, er wolle "damit nichts mehr zu schaffen haben".
Etwa gleichzeitig (im Juli 1991) entschloss er sich, die Unterlagen "von historischem Interesse" dem Stadtarchiv Wiesbaden zur Aufbewahrung zu übergeben. In der Folgezeit, bis zum Umzug von Georg Buch im das Simeon-Haus 1994, wurden in zahlreichen Transporten sowohl das von Buch und seinen Vertrauten als historisch wertvoll klassifizierte Schriftgut als auch die eigentlich zur Vernichtung vorgesehenen Materialien in das Stadtarchiv übernommen. Kleinere Reste gelangten nach dem Tode Buchs ins Archiv.
Hier wurde das gesamte Material durch Axel Ulrich, der zum Testamentsvollstrecker der am 24. Dezember 1992 errichteten letztwilligen Verfügung Georg Buchs ernannt worden war, gesichtet und grob vorstrukturiert. Im Testament wurde dem Stadtarchiv der schriftliche Nachlass im Wege des Vermächtnisses übertragen: "Die Landeshauptstadt Wiesbaden - Stadtarchiv - erhält sämtliche schriftlichen Unterlagen (…), die historisch bedeutsam sind, mit der Auflage, sie im Stadtarchiv zu ordnen und zu verzeichnen. Sie sollen entsprechend der Benutzungsordnung des Stadtarchivs und unter Wahrung meiner Persönlichkeitsschutzrechte der wissenschaftlichen Forschung zugänglich gemacht werden."
Bei der Verzeichnung fanden sich zunächst in etlichen Kartons und Kästchen diverse Familienpapiere und -briefe vor, die nach Möglichkeit zu Einheiten zusammengefasst und chronologisch geordnet wurden. Im zweiten Schritt wurden die in Stehordnern übergebenen Materialien und Schriftwechsel gesichtet und verzeichnet. Hier zeigte sich, dass Georg Buch in seinem Bestreben, seinen Nachlass möglichst in strukturierter Form dem Stadtarchiv zu übergeben, offensichtlich zuvor ungeordnetes Schriftgut "bewertet" hatte und entweder in diese Ordner einsortieren oder aber in Müllsäcke einpacken ließ, die er zwar ebenfalls an das Archiv ab-gab, dies allerdings mit der Erwartung, dass deren Inhalt zu vernichten sei. Alle diese zur Vernichtung vorgesehenen Materialien wurden auf ihren potentiellen Quellenwert hin untersucht und erst dann teilweise tatsächlich kassiert.
Wie von Georg Buch vorgesehen, wurden nur einige Serien von Glückwunschkarten- und -schreiben zu Geburtstagen und zum Jahreswechsel beispielhaft aufbewahrt, alle übrigen - bis auf einige herausragende Autographen (Einzelblattverzeichnung) - vernichtet. Kassiert wurden auch etliche Regalmeter völlig unsystematischer Zeitungsausschnitte, die das gesamte Interessengebiet des Nachlassgebers umfassten: Von Wirtschaftspolitik und -statistik über Vietnamkrieg hin zu Gesundheitsfragen, Reiseberichten aus aller Welt, Geschichte von Diktaturen und aktuelle Berichte über totalitäre Systeme, deutsche Geschichte, Prozesse gegen NS-Verbrecher, Fragen der Sexualethik, Philosophie, Weltraumerkundung und Vieles andere mehr.
Georg Buch hat darüber hinaus seit den 1970er Jahren Schriftgut, das er selbst für wichtig hielt, Dritten zu Forschungszwecken zukommen lassen. Im Stadtarchiv selbst ist hier der Bestand V 25 - Sozialistische Arbeiterjugend Wiesbaden - zu nennen, der in nicht geringem Umfang Buchscher Provenienz ist.
Wiesbaden, im August 2005
Zugänge:
Abgaben von 1991-1995;
1. 1991, 26.07.1991, Schenkung (ohne Vertrag): Georg Buch
Vollständig erschlossen. Die Erschließung des Bestandes erfolgte 2005 durch den wissenschaftlichen Mitarbeiter Axel Ulrich und Dipl. Archivar (FH) Jochen Dollwet.
(Stand 2005)
Eine sorgfältige Ablage hat Georg Buch nie geführt. Ein wohl um 1960 entstandener Entwurf einer Registraturordnung (jetzt in: Stadtarchiv 13-12) sah eine fünfteilige Gliederung vor: Amtliche Ablage (Magistrat, Stadtverordnetenversammlung, städtische Ämter, Allgemeines, Verschiedenes), Landtag (Einladungen, Tagesordnungen, Beschlüsse, Niederschriften, Unterlagen zu den Vorlagen, Eingänge, Ausgänge, Allgemeines, Verschiedenes), Partei (örtlich, Unterbezirk, Bezirk, Landesausschuss), Halbamtlich, Privat. Sie wurde in dieser Form nie realisiert, nur rudimentäre Spuren dieser Ordnungskriterien fanden sich im Nachlass vor.
Vielmehr stapelte er seine schriftlichen Unterlagen weitgehend ohne jede aktenmäßige Formierung zum größten Teil im Keller, zum anderen Teil in seinem Arbeitszimmer. Erst Mitte 1991 setzte er sich mit einigen Vertrauten daran, seine "Sachen aufzuräumen", nachdem er noch im Januar desselben Jahres dazu geäußert hatte, er wolle "damit nichts mehr zu schaffen haben".
Etwa gleichzeitig (im Juli 1991) entschloss er sich, die Unterlagen "von historischem Interesse" dem Stadtarchiv Wiesbaden zur Aufbewahrung zu übergeben. In der Folgezeit, bis zum Umzug von Georg Buch im das Simeon-Haus 1994, wurden in zahlreichen Transporten sowohl das von Buch und seinen Vertrauten als historisch wertvoll klassifizierte Schriftgut als auch die eigentlich zur Vernichtung vorgesehenen Materialien in das Stadtarchiv übernommen. Kleinere Reste gelangten nach dem Tode Buchs ins Archiv.
Hier wurde das gesamte Material durch Axel Ulrich, der zum Testamentsvollstrecker der am 24. Dezember 1992 errichteten letztwilligen Verfügung Georg Buchs ernannt worden war, gesichtet und grob vorstrukturiert. Im Testament wurde dem Stadtarchiv der schriftliche Nachlass im Wege des Vermächtnisses übertragen: "Die Landeshauptstadt Wiesbaden - Stadtarchiv - erhält sämtliche schriftlichen Unterlagen (…), die historisch bedeutsam sind, mit der Auflage, sie im Stadtarchiv zu ordnen und zu verzeichnen. Sie sollen entsprechend der Benutzungsordnung des Stadtarchivs und unter Wahrung meiner Persönlichkeitsschutzrechte der wissenschaftlichen Forschung zugänglich gemacht werden."
Bei der Verzeichnung fanden sich zunächst in etlichen Kartons und Kästchen diverse Familienpapiere und -briefe vor, die nach Möglichkeit zu Einheiten zusammengefasst und chronologisch geordnet wurden. Im zweiten Schritt wurden die in Stehordnern übergebenen Materialien und Schriftwechsel gesichtet und verzeichnet. Hier zeigte sich, dass Georg Buch in seinem Bestreben, seinen Nachlass möglichst in strukturierter Form dem Stadtarchiv zu übergeben, offensichtlich zuvor ungeordnetes Schriftgut "bewertet" hatte und entweder in diese Ordner einsortieren oder aber in Müllsäcke einpacken ließ, die er zwar ebenfalls an das Archiv ab-gab, dies allerdings mit der Erwartung, dass deren Inhalt zu vernichten sei. Alle diese zur Vernichtung vorgesehenen Materialien wurden auf ihren potentiellen Quellenwert hin untersucht und erst dann teilweise tatsächlich kassiert.
Wie von Georg Buch vorgesehen, wurden nur einige Serien von Glückwunschkarten- und -schreiben zu Geburtstagen und zum Jahreswechsel beispielhaft aufbewahrt, alle übrigen - bis auf einige herausragende Autographen (Einzelblattverzeichnung) - vernichtet. Kassiert wurden auch etliche Regalmeter völlig unsystematischer Zeitungsausschnitte, die das gesamte Interessengebiet des Nachlassgebers umfassten: Von Wirtschaftspolitik und -statistik über Vietnamkrieg hin zu Gesundheitsfragen, Reiseberichten aus aller Welt, Geschichte von Diktaturen und aktuelle Berichte über totalitäre Systeme, deutsche Geschichte, Prozesse gegen NS-Verbrecher, Fragen der Sexualethik, Philosophie, Weltraumerkundung und Vieles andere mehr.
Georg Buch hat darüber hinaus seit den 1970er Jahren Schriftgut, das er selbst für wichtig hielt, Dritten zu Forschungszwecken zukommen lassen. Im Stadtarchiv selbst ist hier der Bestand V 25 - Sozialistische Arbeiterjugend Wiesbaden - zu nennen, der in nicht geringem Umfang Buchscher Provenienz ist.
Wiesbaden, im August 2005
Zugänge:
Abgaben von 1991-1995;
1. 1991, 26.07.1991, Schenkung (ohne Vertrag): Georg Buch
Vollständig erschlossen. Die Erschließung des Bestandes erfolgte 2005 durch den wissenschaftlichen Mitarbeiter Axel Ulrich und Dipl. Archivar (FH) Jochen Dollwet.
(Stand 2005)
Geschichte des Bestandsbildners
Geschichte des Bestandsbildners
Karl Georg* Buch, ev., seit 1926 konfessionslos
* 24.9.1903 in Wiesbaden
† 5.8.1995 in Wiesbaden
oo 5.1.1946 in Wiesbaden Anna Katharina* EBERT, Schneiderin, dann Hausfrau
* 7.6.1908 in Wiesbaden
† 17.2.1962 in Wiesbaden
Georg Buch lernte Anna Ebert bereits 1922 bei der Arbeiterjugend kennen (1929 Verlobung).
Februar 1941 verhaftet, im Herbst zu 2 1/2 Jahren Gefängnis verurteilt.
1909-1917 Volksschule (Blücherschule)
1917-1921 Schriftsetzerlehre bei Druckerei Carl Ritter, gleichzeitig bis 1920 Besuch der Gewerblichen Fortbildungsschule, 1918-1923 der Handwerker- und Kunstgewerbeschule (dort wiederum Fortbildungskurs 1927/28)
1918 Beitritt zu den Freien Turnern
1919 Mitglied der Jugendorganisation des Verbandes der Deutschen Buchdrucker
1920 Arbeiter-Jugend-Bund (Vorläufer der Sozialistischen Arbeiterjugend)
1921 Delegierter bei der Reichsjugendkonferenz in Bielefeld
1921 Mitglied der SPD
1921 Gesellenprüfung, 1922 Wanderschaft (u.a. Druckerei Pannen in Moers, Internationaler Jugendtag in Salzburg, München, Garmisch-Partenkirchen, Lindau, Konstanz), anschließend bis 1928 in der Druckerei L. Friedmann in Wiesbaden
1928 Propagandaleiter des Unterbezirks Wiesbaden der SPD
1928/29 mehrere aushilfsweise Beschäftigungen als Schriftsetzer in Wiesbaden
1929-1930 Besuch der Akademie der Arbeit an der Universität Frankfurt/M.
1931 kurzzeitig Schriftsetzer bei der Druckerei Zeidler in Biebrich
1931-1933 arbeitslos
1933 Stadtverordneter in Wiesbaden
14. - 28.9.1933 "Schutzhaft" (Gersdorff-Kaserne)
1933 Eröffnung einer Kaffeevertretung
1935 Eröffnung einer Vertretung in Haushaltsartikeln, später auch Lebensmittel
1940-1941 Imprägnierer (Vorarbeiter) bei der Fa. Karl Büger in Wiesbaden, als solcher ab 9.2.1941 Gruppen- und Bauführer bei Arbeiten im Bereich des Luftgaus Westfrankreich mit Standquartier in La Rochelle)
1940 Mitglied der DAF, 1941 ausgeschlossen
29.4.1941 - 23.4.1945 Untersuchungshaft (in La Rochelle, Paris, Trier, Saarbrücken, Wiesbaden, Kassel), Strafhaft (in Frankfurt-Preungesheim und Hanau) und Konzentrationslager (Hinzert und Sachsenhausen) wegen "Vorbereitung zum Hochverrat"
23.4. - 6.8.1945 Heimreise
1945-1946 Geschäftsführer (Parteisekretär) der SPD Wiesbaden, ab 1945 Mitglied des Bezirksvorstands und des Landesausschusses, 1947-1954 Vorsitzender des Unterbezirks und des Ortsvereins Wiesbaden, 1954-1962 stellv. Vorsitzender des Bezirks Hessen-Süd
1946 Gründungsgesellschafter der Union-Druckerei Frankfurt/M.
1946 Stadtverordneter in Wiesbaden, Vorsitzender der SPD-Fraktion
1946 Mitglied der Verfassungberatenden Landesversammlung
seit 1946 Stadtrat in Wiesbaden (Dezernent für Ernährung und Wirtschaft)
1946-1950 und 1954-1974 Mitglied des Hessischen Landtags, 1959-1960 Vor-sitzender der SPD-Fraktion, 1960-1966 stellv. Vorsitzender
seit 1954 Bürgermeister in Wiesbaden
1960-1968 Oberbürgermeister von Wiesbaden
seit 1966 Präsident des Hessischen Landtags
U.a. Präsidiumsmitglied des Sachsenhausen-Komitees für die Bundesrepublik Deutschland, 1971-1980 Vorsitzender des Landeskuratoriums Hessen des Kuratoriums Unteilbares Deutschland, ab 1976 Vorsitzender des neu eingerichteten Seniorenbeirats Wiesbaden.
1968 Ehrenbürger von Wiesbaden
1968 Wilhelm-Leuschner-Medaille des Landes Hessen
1973 Großes Bundesverdienstkreuz, 1978 Großes Bundesverdienstkreuz mit Stern und Schulterband
Schwester:
Emma Buch, * 26.9.1904 in Wiesbaden, † 4.6.1986 in Wiesbaden
oo Christian Johann Winkler
Eltern:
Karl BUCH aus Wallau, Kaufmann. Zieht mit der Familie aus Wiesbaden 1906 nach Frankfurt, 1907 nach Offenbach, verlässt die Familie, zieht nach Köln.
* 29.4.1880 in Niederhofheim (Kr. Höchst, heute: Liederbach)
† 17.12.1917 in Galizien
oo 20.8.1903 in Wiesbaden, o/o 23.6.1909 Landgericht Darmstadt
Johanna Maria NEY, Hausmädchen, später Verkäuferin in einem Haushaltswarengeschäft. Kehrt 1908 aus Offenbach nach Wiesbaden zurück und lebt mit den beiden Kindern zunächst bei ihren Eltern, dann im Westend.
* 3.6.1882 in Wiesbaden
† 8.9.1945 in Wiesbaden-Biebrich
Großeltern:
Maria BUCH, * 28.11.1855 in Wallau (Tochter des Bäckers Jakob Buch)
Witwe des Geometers Wilhelm Höhn († 7.1.1902), Zimmervermieterin in Wiesbaden.
Georg NEY, * 24.6.1851 in Wiesbaden, † 8.2.1927 ebda., Schreinergeselle
(Sohn des Tuchmachers Friedrich Konrad Ney)
oo Elisabeth STÖßEL, * 5.12.1856 in Schweinfurt, † 12.2.1927 in Wiesbaden,
Weißzeugnäherin (Tochter des Schneidermeisters Friedrich Christian
Stößel aus Schweinfurt, Verbleib unbekannt, oo 1856 Schweinfurt, o/o
1860 Ehegericht Bamberg Dorothea Ort alias Saffert, † Wiesbaden 1905)
* 24.9.1903 in Wiesbaden
† 5.8.1995 in Wiesbaden
oo 5.1.1946 in Wiesbaden Anna Katharina* EBERT, Schneiderin, dann Hausfrau
* 7.6.1908 in Wiesbaden
† 17.2.1962 in Wiesbaden
Georg Buch lernte Anna Ebert bereits 1922 bei der Arbeiterjugend kennen (1929 Verlobung).
Februar 1941 verhaftet, im Herbst zu 2 1/2 Jahren Gefängnis verurteilt.
1909-1917 Volksschule (Blücherschule)
1917-1921 Schriftsetzerlehre bei Druckerei Carl Ritter, gleichzeitig bis 1920 Besuch der Gewerblichen Fortbildungsschule, 1918-1923 der Handwerker- und Kunstgewerbeschule (dort wiederum Fortbildungskurs 1927/28)
1918 Beitritt zu den Freien Turnern
1919 Mitglied der Jugendorganisation des Verbandes der Deutschen Buchdrucker
1920 Arbeiter-Jugend-Bund (Vorläufer der Sozialistischen Arbeiterjugend)
1921 Delegierter bei der Reichsjugendkonferenz in Bielefeld
1921 Mitglied der SPD
1921 Gesellenprüfung, 1922 Wanderschaft (u.a. Druckerei Pannen in Moers, Internationaler Jugendtag in Salzburg, München, Garmisch-Partenkirchen, Lindau, Konstanz), anschließend bis 1928 in der Druckerei L. Friedmann in Wiesbaden
1928 Propagandaleiter des Unterbezirks Wiesbaden der SPD
1928/29 mehrere aushilfsweise Beschäftigungen als Schriftsetzer in Wiesbaden
1929-1930 Besuch der Akademie der Arbeit an der Universität Frankfurt/M.
1931 kurzzeitig Schriftsetzer bei der Druckerei Zeidler in Biebrich
1931-1933 arbeitslos
1933 Stadtverordneter in Wiesbaden
14. - 28.9.1933 "Schutzhaft" (Gersdorff-Kaserne)
1933 Eröffnung einer Kaffeevertretung
1935 Eröffnung einer Vertretung in Haushaltsartikeln, später auch Lebensmittel
1940-1941 Imprägnierer (Vorarbeiter) bei der Fa. Karl Büger in Wiesbaden, als solcher ab 9.2.1941 Gruppen- und Bauführer bei Arbeiten im Bereich des Luftgaus Westfrankreich mit Standquartier in La Rochelle)
1940 Mitglied der DAF, 1941 ausgeschlossen
29.4.1941 - 23.4.1945 Untersuchungshaft (in La Rochelle, Paris, Trier, Saarbrücken, Wiesbaden, Kassel), Strafhaft (in Frankfurt-Preungesheim und Hanau) und Konzentrationslager (Hinzert und Sachsenhausen) wegen "Vorbereitung zum Hochverrat"
23.4. - 6.8.1945 Heimreise
1945-1946 Geschäftsführer (Parteisekretär) der SPD Wiesbaden, ab 1945 Mitglied des Bezirksvorstands und des Landesausschusses, 1947-1954 Vorsitzender des Unterbezirks und des Ortsvereins Wiesbaden, 1954-1962 stellv. Vorsitzender des Bezirks Hessen-Süd
1946 Gründungsgesellschafter der Union-Druckerei Frankfurt/M.
1946 Stadtverordneter in Wiesbaden, Vorsitzender der SPD-Fraktion
1946 Mitglied der Verfassungberatenden Landesversammlung
seit 1946 Stadtrat in Wiesbaden (Dezernent für Ernährung und Wirtschaft)
1946-1950 und 1954-1974 Mitglied des Hessischen Landtags, 1959-1960 Vor-sitzender der SPD-Fraktion, 1960-1966 stellv. Vorsitzender
seit 1954 Bürgermeister in Wiesbaden
1960-1968 Oberbürgermeister von Wiesbaden
seit 1966 Präsident des Hessischen Landtags
U.a. Präsidiumsmitglied des Sachsenhausen-Komitees für die Bundesrepublik Deutschland, 1971-1980 Vorsitzender des Landeskuratoriums Hessen des Kuratoriums Unteilbares Deutschland, ab 1976 Vorsitzender des neu eingerichteten Seniorenbeirats Wiesbaden.
1968 Ehrenbürger von Wiesbaden
1968 Wilhelm-Leuschner-Medaille des Landes Hessen
1973 Großes Bundesverdienstkreuz, 1978 Großes Bundesverdienstkreuz mit Stern und Schulterband
Schwester:
Emma Buch, * 26.9.1904 in Wiesbaden, † 4.6.1986 in Wiesbaden
oo Christian Johann Winkler
Eltern:
Karl BUCH aus Wallau, Kaufmann. Zieht mit der Familie aus Wiesbaden 1906 nach Frankfurt, 1907 nach Offenbach, verlässt die Familie, zieht nach Köln.
* 29.4.1880 in Niederhofheim (Kr. Höchst, heute: Liederbach)
† 17.12.1917 in Galizien
oo 20.8.1903 in Wiesbaden, o/o 23.6.1909 Landgericht Darmstadt
Johanna Maria NEY, Hausmädchen, später Verkäuferin in einem Haushaltswarengeschäft. Kehrt 1908 aus Offenbach nach Wiesbaden zurück und lebt mit den beiden Kindern zunächst bei ihren Eltern, dann im Westend.
* 3.6.1882 in Wiesbaden
† 8.9.1945 in Wiesbaden-Biebrich
Großeltern:
Maria BUCH, * 28.11.1855 in Wallau (Tochter des Bäckers Jakob Buch)
Witwe des Geometers Wilhelm Höhn († 7.1.1902), Zimmervermieterin in Wiesbaden.
Georg NEY, * 24.6.1851 in Wiesbaden, † 8.2.1927 ebda., Schreinergeselle
(Sohn des Tuchmachers Friedrich Konrad Ney)
oo Elisabeth STÖßEL, * 5.12.1856 in Schweinfurt, † 12.2.1927 in Wiesbaden,
Weißzeugnäherin (Tochter des Schneidermeisters Friedrich Christian
Stößel aus Schweinfurt, Verbleib unbekannt, oo 1856 Schweinfurt, o/o
1860 Ehegericht Bamberg Dorothea Ort alias Saffert, † Wiesbaden 1905)
Enthält u.a.
Enthält u.a.
Persönliche Papiere und privater Schriftwechsel, SAJ Wiesbaden, NS-Verfolgung, Sachsenhausen-Komitee, SPD Wiesbaden, SPD Hessen-Süd, Arbeiterwohlfahrt, Arbeiter-Samariter-Bund, Altenarbeit, Freundeskreis ehemalige SAJ, Arbeitsgemeinschaft verfolgter Sozialdemokraten, Buchdrucker-Gewerkschaft, Karneval, Seniorenbeirat Wiesbaden, Stadtverordnetenwahlen, Naturfreunde
Literatur
Literatur
Axel Ulrich, Mit Fingerspitzengefühl und Wachsamkeit. Übernahme von Nachlässen ist eine wichtige Aufgabe des Stadtarchivs / Dokumente von Georg Buch, in: Wiesbadener Kurier v. 24.8.2006
Erik Emig: Georg Buch. Leben und Wirken eines Sozialdemokraten. Bonn 1983
Axel Ulrich: Georg Buch (1903-1995). Politiker, Philanthrop, Humanist. Eine persönliche Annäherung an einen engagierten Demokraten, in: Blätter um die Freudenberger Begegnung, Bd. 6, Offenbach 2001, S. 500-521.
[Axel Ulrich]: Georg Buch. 24. September 1903 - 5. August 1995. Zum 100. Geburtstag. Wiesbaden 2003.
[Axel Ulrich]: Georg Buch. 24. September 1903 - 5. August 1995. Zum Gedächtnis. Wiesbaden 1995.
Findmittel
Findmittel
Repertorium von Jochen Dollwet und Axel Ulrich 2005
Datenbankerschließung in FAUST/Arcinsys seit 2020
Datenbankerschließung in FAUST/Arcinsys seit 2020
Weitere Angaben (Bestand)
Umfang
Umfang
532 Mappen und 144 Fototaschen (mit 662 Fotografien);
8,5 lfd.m
8,5 lfd.m
Bearbeiter
Bearbeiter
Axel Ulrich, 2005
Jochen Dollwet, 2005
Deskriptoren
Deskriptoren
Buch, Georg (1903-1995, Oberbürgermeister, MdL, Landtagspräsident)
Informationen / Notizen
Zusatzinformationen
Zusatzinformationen
Georg Buch (1903-1995), Oberbürgermeister, MdL, Landtagspräsident