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Stadttheater

Bei den Unterlagen handelt es sich hauptsächlich um Personalakten des Stadttheaters betreffend Schauspielerinnen und Schauspieler, das technische Personal etc. aus der Zeit, als das Stadttheater in städtischer Regie geführt wurde. Die Laufzeit reicht insofern i.d.R. nicht über den 1. Juli 1954 hinaus.

Seit seiner Eröffnung im Jahr 1907 war das Stadttheater eine Einrichtung der Stadt. Erster Intendant war Hermann Steingoetter (1862-1928) - sein Nachlass im Stadtarchiv hat die Signatur 88/8. Mit der Etablierung eines Orchesters 1932/33 wurde das bisherige Sprechtheater zum Musiktheater erweitert. Als Folge der alliierten Bombenangriffe vom 6. Dezember 1944 wurde das Zuschauerhaus schwer beschädigt; erst 1951 konnte die Wiedereröffnung des Stadttheaters begangen werden.
Mit der Gründung der Stadttheater Gießen GmbH mit Wirkung vom 1. Juli 1954 änderte sich der Rechtsstatus der Kultureinrichtung Stadttheater. Zuvor hatte die Gesellschafterversammlung - vertreten durch den Magistrat der Stadt Gießen und den Landrat des Landkreises Gießen - den neuen Intendanten Friedrich Brandenburg zum Geschäftsführer der GmbH gewählt. Zudem bestimmte sie einen Aufsichtsrat, dessen Vorsitz Oberbürgermeister Hugo Lotz übernahm.

Helmut Berding: Bürgerkultur in Gießen. 100 Jahre Stadttheater, in: Mitteilungen des Oberhessischen Geschichtsvereins 92 (2007), S. 151-167.