RKG
Vollständige Signatur
StadtA WZ, RKG
Bestand
Identifikation (kurz)
Titel
Titel
Reichskammergericht
Laufzeit
Laufzeit
1515-1808
Bestandsdaten
Bestandsgeschichte
Bestandsgeschichte
Durch die am 25.1.1821 von der Bundesversammlung eingesetzte "Reichskammergerichts-Archivkommission" wurden die Prozessakten nach dem Wohnsitz des Beklagten bzw. nach dem vorinstanzlichen Gericht von Wetzlar aus auf die jeweils zuständigen Archive verteilt, so dass sie heute in mehr als 50 Archiven im In- und Ausland liegen. Die nach diesem Verteilungsschlüssel Preußen zufallenden Akten verblieben zunächst im Preußischen Staatsarchiv Wetzlar und wurden erst im Jahr 1924 — gemäß dem Aufteilungsschema — in die entsprechenden Archive verschickt. Die Stadt Wetzlar behielt auf ihre Bitte alle die Stadt Wetzlar betreffenden RKG-Akten als Dauerleihgabe. Während diese bis heute im Historischen Archiv der Stadt Wetzlar liegen, wurden die den Kreis Wetzlar betreffenden Akten aufgrund der Eingliederung des Kreises Wetzlar in das Regierungspräsidium Wiesbaden 1950 ins Staatsarchiv Wiesbaden abgegeben.
Geschichte des Bestandsbildners
Geschichte des Bestandsbildners
Im Jahre 1495 gründete Kaiser Maximilian I. im Zuge der Reichsreform und der Proklamation des „Ewigen Landfriedens“ das Reichskammergericht als oberstes Gericht des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Es hatte die Aufgabe, anstelle von Fehde, Gewalt und Lösegelderpressung ein geregeltes Streitverfahren vor Gericht durchzusetzen und damit Konflikte in friedliche Bahnen zu lenken. Nachdem das Reichskammergericht zunächst in Frankfurt am Main, dann in verschiedenen süd- und südwestdeutschen Städten residierte, hatte es seinen Sitz ab 1527 in Speyer und nach dessen Zerstörung von 1689 bis zum Ende des Alten Reichs 1806 in Wetzlar. Im 19. Jahrhundert geriet seine historische Bedeutung weitgehend in Vergessenheit. Erst im 20. Jahrhundert betonte die Forschung die Relevanz des Gerichts für die geschichtliche Entwicklung.
Das Reichskammergericht tagte zwar von 1690 bis 1806 in Wetzlar, verfügte jedoch niemals über ein eigenes Gerichtsgebäude. Keiner der Entwürfe, unter anderem von Balthasar Neumann, wurde je verwirklicht. Stattdessen behalf man sich mit insgesamt drei größeren Gebäuden als Tagungsorten, unter anderem dem ehemaligen Rathaus und dem Herzoglichen Haus am Domplatz.
Das Reichskammergericht tagte zwar von 1690 bis 1806 in Wetzlar, verfügte jedoch niemals über ein eigenes Gerichtsgebäude. Keiner der Entwürfe, unter anderem von Balthasar Neumann, wurde je verwirklicht. Stattdessen behalf man sich mit insgesamt drei größeren Gebäuden als Tagungsorten, unter anderem dem ehemaligen Rathaus und dem Herzoglichen Haus am Domplatz.
Enthält v.a.
Enthält v.a.
Prozessakten, Bauakten, Notariatsinstrumente
Literatur
Literatur
Hahn, Hans-Werner: Reichskammergericht und Stadtentwicklung: Wetzlar 1689-1806. Schriftenreihe der Gesellschaft für Reichskammergerichtsforschung Heft 12, 1991.
Keiser, Thorsten: Prozesse vor dem Reichskammergericht als Praktiken in der frühen Neuzeit. Schriftenreihe der Gesellschaft für Reichskammergerichtsforschung, Heft 48, 2020.
Jahns, Sigrid: Das Reichskammergericht und seine Richter. Verfassung und Sozialstruktur eines höchsten Gerichts im Alten Reich.Quellen und Forschungen zur Höchsten Gerichtsbarkeit im Alten Reich, Band 26, 2003.
Baumann, Anette: Die Gesellschaft der Frühen Neuzeit im Spiegel der Reichskammergerichtsprozesse. Eine sozialgeschichtliche Untersuchung zum 17. und 18. Jahrhundert. 2001.
Findmittel
Findmittel
Repertorien des Hessischen Hauptstaatsarchivs Wiesbaden. Abteilung 1 Reichskammergericht, Teil 3, Prozeßakten des preußischen Kreises und der Stadt Wetzlar, Bd: 3: Stadt Wetzlar, Indices, bearb. von Jost Hausmann, [Inventar der Akten des Reichskammergerichts Nr. 8], Wiesbaden 1986.