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Vollständige Signatur
StadtA OU, 1
Bestand
Identifikation (kurz)
Titel
Titel
Historisches Archiv
Laufzeit
Laufzeit
1319-1958
Bestandsdaten
Bestandsgeschichte
Bestandsgeschichte
Am 08. Februar 1904 beschloss der Oberurseler Magistrat "Bei der Stadtverordnetenversammlung soll ein Credit von 150 M[ark] beantragt werden […] behufs Einrichtung des Archivs und es soll der Bibliothekar mit der Arbeit beauftragt werden". Die Initialzündung dazu ging vermutlich von dem Oberurseler Arzt Dr. Ferdinand Neuroth aus, der sich bereits 1902 für die Gründung der Stadt- und Volksbibliothek eingesetzt hatte und der erste Nutzer der Oberurseler historische Akten war. Er verfasste bis 1905 die "Geschichte der Stadt Oberursel und der Hohen Mark".
Stadtbibliothekar August Korf erstellte zwischen 1904-1906 das erste Archivverzeichnis. Er konnte auf das älteste noch vorhandene Oberurseler Registraturverzeichnis von 1792 zurückgreifen und erfasste die noch vorhandenen und in der Zeit danach entstandenen historischen Akten. Einige Unterlagen stammen aus anderer Provenienz. Dabei formierte er die Schriftstücke neu und band sie in Aktendeckel ein. Seine Aufstellung war so grundlegend, dass informell immer noch die Bezeichnung „Korf“ für das historische Archiv verwendet wird, obgleich der Bestand von den nachfolgenden Archivaren und Archivarinnen durch weitere Abgaben aus der Stadtverwaltung und anderen Quellen um ein Vielfaches ergänzt und bearbeitet wurde. Aus pragmatischen Gründen wurden in Einzelfällen vor 1945 begonnene Akten, Amtsbuchserien oder neuere Einzelstücke mit Bezug auf die Zeit vor 1945 dem Bestand zugefügt. Dadurch erklärt sich die Laufzeit bis 1958. Diese Unterlagen werden im Laufe der weiteren Bearbeitung in das städtische Archiv nach 1945 eingearbeitet werden.
Das Signaturensystem besteht von der Struktur, wie sie Korf angelegt hatte, weitgehend fort. Für die Einzelerfassung in Arcinsys mussten jedoch zahlreiche Akten an Stelle der bisherigen Sammelverzeichnung neu signiert und verzeichnet werden. Die Altsignaturen sind im entsprechenden Feld angegeben. Das vorherige Bestandsverzeichnis, das in zwei Ausführungen mit unterschiedlichem Inhalt vorliegt, ist überholt. Die Erfassung in Arcinsys stellt den aktuellen, vollständig vorhandenen Bestand dar.
Die schriftliche Oberurseler Überlieferung beginnt mit wenigen Ausnahmen erst während des Dreißigjährigen Krieges und nimmt danach deutlich zu. Alle städtischen Unterlagen aus der Zeit davor sind bei der Brandschatzung durch Truppen des Herzogs Christian von Braunschweig 1622 zerstört worden. Ca. 1 % Schriftstücke, Urkunden oder Steuerregister datieren vor 1622. Es handelt sich in mehreren Fällen um Abschriften oder nachträglich erworbene Unterlagen, beispielsweise Unterlagen aus dem Pfarrarchiv von St. Ursula aus dem Jahr 1319. Ebenso stammt die Urkunde zur Stadtrechtsverleihung inhaltlich von 1444, ist aber eine spätere Abschrift. Wie groß der Verlust der mittelalterlichen und früh-frühneuzeitlichen Oberurseler Unterlagen tatsächlich war, ist nicht bekannt, da es keine Aufzeichnungen darüber gibt.
Der Korfsche Bestand lagerte im Rathaus in der Oberhöchstadter Straße 7 (ehemaliges Lyzeum), zuletzt in einem Schrank auf der Bühne des großen Sitzungssaales (heute: Hieronymi-Saal). Weitere Altakten hatten sich im Lauf der Zeit im Rathauskeller, im alten Hospital und im Keller der Stadtbücherei in der Kumeliusstraße 8, angesammelt. Zwischen 1967 und 1970 wurden diese städtischen Archivalien, darunter der Korfsche Bestand, in das Gebäude am Marktplatz 1 verbracht, wo das Stadtarchiv erstmals ein eigenes Domizil erhielt. Nachdem der Beschluss zur Einrichtung des Vortaunusmuseums im Gebäude Marktplatz 1 gefallen war, zog das Stadtarchiv dann um die Jahreswende 1979/1980 in das heutige Gebäude Schulstraße 32 um.
Stadtbibliothekar August Korf erstellte zwischen 1904-1906 das erste Archivverzeichnis. Er konnte auf das älteste noch vorhandene Oberurseler Registraturverzeichnis von 1792 zurückgreifen und erfasste die noch vorhandenen und in der Zeit danach entstandenen historischen Akten. Einige Unterlagen stammen aus anderer Provenienz. Dabei formierte er die Schriftstücke neu und band sie in Aktendeckel ein. Seine Aufstellung war so grundlegend, dass informell immer noch die Bezeichnung „Korf“ für das historische Archiv verwendet wird, obgleich der Bestand von den nachfolgenden Archivaren und Archivarinnen durch weitere Abgaben aus der Stadtverwaltung und anderen Quellen um ein Vielfaches ergänzt und bearbeitet wurde. Aus pragmatischen Gründen wurden in Einzelfällen vor 1945 begonnene Akten, Amtsbuchserien oder neuere Einzelstücke mit Bezug auf die Zeit vor 1945 dem Bestand zugefügt. Dadurch erklärt sich die Laufzeit bis 1958. Diese Unterlagen werden im Laufe der weiteren Bearbeitung in das städtische Archiv nach 1945 eingearbeitet werden.
Das Signaturensystem besteht von der Struktur, wie sie Korf angelegt hatte, weitgehend fort. Für die Einzelerfassung in Arcinsys mussten jedoch zahlreiche Akten an Stelle der bisherigen Sammelverzeichnung neu signiert und verzeichnet werden. Die Altsignaturen sind im entsprechenden Feld angegeben. Das vorherige Bestandsverzeichnis, das in zwei Ausführungen mit unterschiedlichem Inhalt vorliegt, ist überholt. Die Erfassung in Arcinsys stellt den aktuellen, vollständig vorhandenen Bestand dar.
Die schriftliche Oberurseler Überlieferung beginnt mit wenigen Ausnahmen erst während des Dreißigjährigen Krieges und nimmt danach deutlich zu. Alle städtischen Unterlagen aus der Zeit davor sind bei der Brandschatzung durch Truppen des Herzogs Christian von Braunschweig 1622 zerstört worden. Ca. 1 % Schriftstücke, Urkunden oder Steuerregister datieren vor 1622. Es handelt sich in mehreren Fällen um Abschriften oder nachträglich erworbene Unterlagen, beispielsweise Unterlagen aus dem Pfarrarchiv von St. Ursula aus dem Jahr 1319. Ebenso stammt die Urkunde zur Stadtrechtsverleihung inhaltlich von 1444, ist aber eine spätere Abschrift. Wie groß der Verlust der mittelalterlichen und früh-frühneuzeitlichen Oberurseler Unterlagen tatsächlich war, ist nicht bekannt, da es keine Aufzeichnungen darüber gibt.
Der Korfsche Bestand lagerte im Rathaus in der Oberhöchstadter Straße 7 (ehemaliges Lyzeum), zuletzt in einem Schrank auf der Bühne des großen Sitzungssaales (heute: Hieronymi-Saal). Weitere Altakten hatten sich im Lauf der Zeit im Rathauskeller, im alten Hospital und im Keller der Stadtbücherei in der Kumeliusstraße 8, angesammelt. Zwischen 1967 und 1970 wurden diese städtischen Archivalien, darunter der Korfsche Bestand, in das Gebäude am Marktplatz 1 verbracht, wo das Stadtarchiv erstmals ein eigenes Domizil erhielt. Nachdem der Beschluss zur Einrichtung des Vortaunusmuseums im Gebäude Marktplatz 1 gefallen war, zog das Stadtarchiv dann um die Jahreswende 1979/1980 in das heutige Gebäude Schulstraße 32 um.
Literatur
Literatur
Baeumerth, Angelika: Oberursel am Taunus. Eine Stadtgeschichte. Frankfurt: Verlag Waldemar Kramer, 1991
Baeumerth, Angelika: Das Schicksal der Quellen, in: 1200Jahre Oberursel (Ts) 791-1991. Katalog zur Ausstellung 1200 Jahre Oberursel ... Hg. Magistrat der Stadt Oberursel, Oberursel: Braun-Druck, 1991, S. 9-24 (insbesondere S. 21-23)
Rosenbohm, Rolf: Die Geschichte des Stadtarchivs, Hg. Magistrat der Stadt Oberursel (Taunus), zur Einweihung des neuen Stadtarchivs am 27. September 1980 , Druck: Magistrat der Stadt Oberursel (Taunus)
Findmittel
Findmittel
Archivinformationssystem Arcinsys
Weitere Angaben (Bestand)
Umfang
Umfang
1905 Verzeichnungseinheiten