M 108
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HStAM, M 108
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Bauer, Hermann (1897-1987)
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Essay
Essay
Hermann Bauer (geb. 27. Juni 1897 in Marburg, gest. 16. Juli 1986 in Marburg) erlernte zunächst das Buchdruckerhandwerk und übernahm nach bestandener Meisterprüfung 1923 den väterlichen Druckereibetrieb in der Deutschhausstraße 19 in Marburg. Neben seinem Beruf betätigte er sich als Journalist und war von 1931 an Mitherausgeber des liberal - republikanischen ,,Hessischen Tageblattes', bis dessen Erscheinen 1934 untersagt wurde. Während des Dritten Reiches unterstützte er die ,,Bekennende Kirche', übernahm den Druck verbotener Schriften und ermöglichte Zusammenkünfte in seiner Druckerei. Im Jahr 1945 erhielt Hermann Bauer von der amerikanischen Militärregierung die Lizenz für die ,,Marburger Presse', die er 1945-1954 mit Karl Bremer herausgab. Danach war er Geschäftsführer der ,,Oberhessischen Presse', die aus einer Fusion der ,,Marburger Presse' mit der ,,Oberhessischen Zeitung' entstand. Darüber hinaus war Bauer als liberaler Kommunalpolitiker tätig und bis in seine letzten Lebensjahre in zahlreichen Marburger Vereinen aktiv.
Seit 1961 arbeitete Hermann Bauer an der Neuordnung des sog. ,,Elisabethkirchenarchivs', das aus Akten und Büchern der lutherischen und reformierten Gemeinden sowie der Superintendentur Marburg bestand und in einem Raum über der Sakristei in der Elisabethkirche lagerte. Im Zuge der Archivarbeit sammelte er ,,was immer sich auftreiben ließ an einschlägigen Büchern, Drucken, Papieren' über die Elisabethkirche und den Deutschen Orden und veröffentlichte 1964 sein einziges größeres Werk mit dem Titel: Sankt Elisabeth und die Elisabethkirche in Marburg. Danach dehnte er seine Sammeltätigkeit auf Schriften über Kirchenpolitik, -kunst und -geschichte, Häuserforschung, Genealogie und andere Gebiete aus und reicherte das Material mit Aktenauszügen und Schriftgut aus seinem Privatbesitz an. Hermann Bauer war zur ,,Marburger Auskunftei' geworden, seinen Arbeitsplatz bezeichnete er als ,,Kulturzelle'.
Da die Kirchengemeinde den Archivraum für andere Zwecke nutzen wollte, wurde dieser im Oktober 1919 für bevorstehende Renovierungsarbeiten geräumt. Das Schriftgut brachte man zunächst in das Gemeindehaus in der Georg-Voigt-Straße und schließlich in das Staatsarchiv Marburg, wo es unter der Akzessionsnummer 1981/116 vereinnahmt wurde.
Hermann Bauer, der im ,,Elisabethkirchenarchiv' seine letzte große Lebensaufgabe gesehen hatte, sah mit Bestürzung dessen Auflösung mit an, ohne auf die Entwicklung Einfluß nehmen zu können. Konkrete Pläne zur anderweitigen Nutzung des Archivraumes nach der Renovierung waren ihm nicht bekannt. Er verwarf sein Vorhaben, der St. Elisabethgemeinde seinen reichen Privatbesitz an Schrifttum über die Heilige Elisabeth, Kirche, Gemeinde und Pfarrer zu vermachen. ,,Das Testament zerreiße ich nun - und das Kirchenarchiv existiert nicht mehr.' (M 108 Nr. 179: Brief an Pfarrer Dickmann)
Bei den Ordnungsarbeiten im Staatsarchiv wurde das gesamte Sammelgut zum Bestand M 108 zusammengefaßt, neu geordnet und - da kein durchgängiges Signaturschema erkennbar war - nach numerus currens verzeichnet. Die Bücher mit dem Inventarstempel ,,Elisabethkirchenarchiv' wurden außer acht gelassen, da sie vom Gesamtverband der ev. Gemeinden in Marburg zurückgenommen werden sollen. Weitere Teile des Nachlasses von Hermann Bauer befinden sich im Gewahrsam des Kulturamtes der Stadt Marburg. Die Reinschrift dieses Verzeichnisses fertigte Frau Heike Willanzheimer. Zitierweise: M 108 Nr. ...
Marburg, im Oktober 1986 I. Stamm
Seit 1961 arbeitete Hermann Bauer an der Neuordnung des sog. ,,Elisabethkirchenarchivs', das aus Akten und Büchern der lutherischen und reformierten Gemeinden sowie der Superintendentur Marburg bestand und in einem Raum über der Sakristei in der Elisabethkirche lagerte. Im Zuge der Archivarbeit sammelte er ,,was immer sich auftreiben ließ an einschlägigen Büchern, Drucken, Papieren' über die Elisabethkirche und den Deutschen Orden und veröffentlichte 1964 sein einziges größeres Werk mit dem Titel: Sankt Elisabeth und die Elisabethkirche in Marburg. Danach dehnte er seine Sammeltätigkeit auf Schriften über Kirchenpolitik, -kunst und -geschichte, Häuserforschung, Genealogie und andere Gebiete aus und reicherte das Material mit Aktenauszügen und Schriftgut aus seinem Privatbesitz an. Hermann Bauer war zur ,,Marburger Auskunftei' geworden, seinen Arbeitsplatz bezeichnete er als ,,Kulturzelle'.
Da die Kirchengemeinde den Archivraum für andere Zwecke nutzen wollte, wurde dieser im Oktober 1919 für bevorstehende Renovierungsarbeiten geräumt. Das Schriftgut brachte man zunächst in das Gemeindehaus in der Georg-Voigt-Straße und schließlich in das Staatsarchiv Marburg, wo es unter der Akzessionsnummer 1981/116 vereinnahmt wurde.
Hermann Bauer, der im ,,Elisabethkirchenarchiv' seine letzte große Lebensaufgabe gesehen hatte, sah mit Bestürzung dessen Auflösung mit an, ohne auf die Entwicklung Einfluß nehmen zu können. Konkrete Pläne zur anderweitigen Nutzung des Archivraumes nach der Renovierung waren ihm nicht bekannt. Er verwarf sein Vorhaben, der St. Elisabethgemeinde seinen reichen Privatbesitz an Schrifttum über die Heilige Elisabeth, Kirche, Gemeinde und Pfarrer zu vermachen. ,,Das Testament zerreiße ich nun - und das Kirchenarchiv existiert nicht mehr.' (M 108 Nr. 179: Brief an Pfarrer Dickmann)
Bei den Ordnungsarbeiten im Staatsarchiv wurde das gesamte Sammelgut zum Bestand M 108 zusammengefaßt, neu geordnet und - da kein durchgängiges Signaturschema erkennbar war - nach numerus currens verzeichnet. Die Bücher mit dem Inventarstempel ,,Elisabethkirchenarchiv' wurden außer acht gelassen, da sie vom Gesamtverband der ev. Gemeinden in Marburg zurückgenommen werden sollen. Weitere Teile des Nachlasses von Hermann Bauer befinden sich im Gewahrsam des Kulturamtes der Stadt Marburg. Die Reinschrift dieses Verzeichnisses fertigte Frau Heike Willanzheimer. Zitierweise: M 108 Nr. ...
Marburg, im Oktober 1986 I. Stamm
Includes
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Manuskripte, Druckschriften, Zeitungsausschnitte: Stadtgeschichte Marburg, v.a. Kirchengeschichte
Literature
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B. Rumpf, Hermann Bauer 85, in: Studier' mal Marburg 7, 1982
Finding aids
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HADIS-Datenbank
Masch. Findbuch von Irmgard Stamm, 1986 (retrokonvertiert nach HADIS)
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Extent
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2,5 MM
Archivist in charge
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Kli, 2005
Access
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