A.47
Vollständige Signatur
ISG FFM, A.47
Bestand
Identifikation (kurz)
Titel
Titel
Stadtarchiv (Institut für Stadtgeschichte): Sachakten
Laufzeit
Laufzeit
1880 - 2019
Siehe
Korrespondierende Archivalien
Korrespondierende Archivalien
Als Ergänzung zur Frankfurter Archivgeschichte sind die einschlägigen Akten des Magistrats, der Stadtverordnetenversammlung, ab 1944/45 des Kulturamts (zwischenzeitlich Amt für Wissenschaft und Kunst) sowie die Personalakten des Archivpersonals heranzuziehen. Die Akten des Kulturamts vor 1944/45 sind verbrannt. Erhalten ist nur ein Verzeichnis, Rep. 394.
A.47.AV Institut für Stadtgeschichte: AV-Medien
S12VES Frankfurter Erzählcafé
Bestandsdaten
Bestandsgeschichte
Bestandsgeschichte
Der Bestand Stadtarchiv (Instituts für Stadtgeschichte) besteht derzeit aus drei Zugängen:
Der erste Zugang (Signaturen 1-88) enthält den Rest der 1944 weitgehend vernichteten Dienstregistratur, vorwiegend des Archivdirektors Dr. Harry Gerber (1938-1945 im Amt), mit Schwerpunkten auf Krieg und Auslagerung, Archiv der jüdischen Gemeinde, Reichsarchiv Frankfurt, Beteiligung von Gerber am "Westprogramm" der Archivverwaltungen, nach 1941 in den besetzten Gebieten. Die alte Dienstregistratur des Frankfurter Stadtarchivs ging bei der Zerstörung des Archivgebäudes am Weckmarkt am 29.01.1944 und am 12./13.09.1944 ebenso verloren wie ein großer Teil der ab 1931 angelegten Geschäftsakten. Der damalige Archivdirektor Dr. Harry Gerber (1938-1945 im Amt) hatte, so eine spätere Auskunft von Dr. Erna Berger, die Angewohnheit, laufende und ihm wichtige Vorgänge lose auf seinem Schreibtisch im rückwärtigen, weniger schwer getroffenen Gebäudeteil zu lagern, sodass ein Teil von ihnen aus dem Schutt geborgen werden konnte (und noch entsprechende Spuren trägt). Ein von Gerber geplanter Neuaufbau der Dienstregistratur gelangte nicht über Ansätze hinaus. Das im Bestand verzeichnete, mit Unterlagen von Dr. Hermann Meinert (1947-1959 im Amt) durchsetzte Material wurde zum überwiegenden Teil von Dr. Dietrich Andernacht in Gerbers Nachlass vorgefunden, 1979 von Dr. Konrad Bund ohne Kassationen geordnet und von Dr. Konrad Schneider um unverzeichnete Archivalien und Einzelstücke aus dem Außenmagazin Großmarkthalle erweitert, wobei unwesentliche Stücke wie Hilfsbücher der Rechnungsführung kassiert wurden.
In der Folgezeit existierte keine zentrale Registratur. Stattdessen befanden sich Akten bei der Institutsleitung, den Abteilungsleitungen oder den Sachbearbeitern. 2015 wurde eine Bestandsaufnahme durchgeführt und eine neue Altregistratur aufgebaut sowie ein Aktenverzeichnis erstellt.
Im Frühjahr 2021 wurden neben zwei Akten die 22 ursprünglich in eigenen Beständen verzeichneten Besucherbücher zu Ausstellungen des ISG als zweiter Zugang (Signaturen 89-112) dem Bestand zugeführt.
Im Mai 2021 fand eine Bewertung der bis zu diesem Zeitpunkt in einer provisorischen Altregistratur gelagerten Akten statt (Akz.: Stadtarchiv (Institut für Stadtgeschichte): 2021-40). Zusätzlich wurde die Registratur der Institutsleitung gebildet. Diese von Dr. Dieter Rebentisch (1991-2004 im Amt) angelegte Ablage zur Korrespondenz mit anderen Ämtern wurde von Frau Dr. Evelyn Brockhoff (2004-2021 im Amt) weitergeführt.
Die beiden bewerteten Ablagen der Altregistratur bilden zusammen mit der fotografischen Dokumentation der Sanierung des Karmeliterklosters und zwei Tonaufnahmen den dritten Zugang des Bestandes (Signaturen 113-467 sowie die digitalen Einheiten Nr. 1000-1082).
Der erste Zugang (Signaturen 1-88) enthält den Rest der 1944 weitgehend vernichteten Dienstregistratur, vorwiegend des Archivdirektors Dr. Harry Gerber (1938-1945 im Amt), mit Schwerpunkten auf Krieg und Auslagerung, Archiv der jüdischen Gemeinde, Reichsarchiv Frankfurt, Beteiligung von Gerber am "Westprogramm" der Archivverwaltungen, nach 1941 in den besetzten Gebieten. Die alte Dienstregistratur des Frankfurter Stadtarchivs ging bei der Zerstörung des Archivgebäudes am Weckmarkt am 29.01.1944 und am 12./13.09.1944 ebenso verloren wie ein großer Teil der ab 1931 angelegten Geschäftsakten. Der damalige Archivdirektor Dr. Harry Gerber (1938-1945 im Amt) hatte, so eine spätere Auskunft von Dr. Erna Berger, die Angewohnheit, laufende und ihm wichtige Vorgänge lose auf seinem Schreibtisch im rückwärtigen, weniger schwer getroffenen Gebäudeteil zu lagern, sodass ein Teil von ihnen aus dem Schutt geborgen werden konnte (und noch entsprechende Spuren trägt). Ein von Gerber geplanter Neuaufbau der Dienstregistratur gelangte nicht über Ansätze hinaus. Das im Bestand verzeichnete, mit Unterlagen von Dr. Hermann Meinert (1947-1959 im Amt) durchsetzte Material wurde zum überwiegenden Teil von Dr. Dietrich Andernacht in Gerbers Nachlass vorgefunden, 1979 von Dr. Konrad Bund ohne Kassationen geordnet und von Dr. Konrad Schneider um unverzeichnete Archivalien und Einzelstücke aus dem Außenmagazin Großmarkthalle erweitert, wobei unwesentliche Stücke wie Hilfsbücher der Rechnungsführung kassiert wurden.
In der Folgezeit existierte keine zentrale Registratur. Stattdessen befanden sich Akten bei der Institutsleitung, den Abteilungsleitungen oder den Sachbearbeitern. 2015 wurde eine Bestandsaufnahme durchgeführt und eine neue Altregistratur aufgebaut sowie ein Aktenverzeichnis erstellt.
Im Frühjahr 2021 wurden neben zwei Akten die 22 ursprünglich in eigenen Beständen verzeichneten Besucherbücher zu Ausstellungen des ISG als zweiter Zugang (Signaturen 89-112) dem Bestand zugeführt.
Im Mai 2021 fand eine Bewertung der bis zu diesem Zeitpunkt in einer provisorischen Altregistratur gelagerten Akten statt (Akz.: Stadtarchiv (Institut für Stadtgeschichte): 2021-40). Zusätzlich wurde die Registratur der Institutsleitung gebildet. Diese von Dr. Dieter Rebentisch (1991-2004 im Amt) angelegte Ablage zur Korrespondenz mit anderen Ämtern wurde von Frau Dr. Evelyn Brockhoff (2004-2021 im Amt) weitergeführt.
Die beiden bewerteten Ablagen der Altregistratur bilden zusammen mit der fotografischen Dokumentation der Sanierung des Karmeliterklosters und zwei Tonaufnahmen den dritten Zugang des Bestandes (Signaturen 113-467 sowie die digitalen Einheiten Nr. 1000-1082).
Geschichte des Bestandsbildners
Geschichte des Bestandsbildners
Das Stadtarchiv Frankfurt wurde durch seinen 1878 bezogenen Neubau am Weckmarkt von den Raumproblemen erlöst, die durch die Zuwächse des 19. Jahrhunderts verursacht worden waren. Zu diesem Zeitpunkt bestand es aus zwei Abteilungen, dem Stadtarchiv I (Altes Archiv) und dem Stadtarchiv II (Senatsarchiv und Registratur). Die jüngere Abteilung war auch für die 1868 eingerichtete Magistratsregistratur zuständig und nahm damit zugleich die Aufgabe eines Zwischenarchivs wahr. Auch wenn es weiterhin als Amt angesehen wurde, wurde das Stadtarchiv 1881 bei einer Neueinrichtung des Haushaltsplans zwei unterschiedlichen Bereichen zugeteilt: das Stadtarchiv I der Abteilung Kunst und Wissenschaft, das Stadtarchiv II der Hauptverwaltung. Diese Trennung erwies sich als nicht praktikabel und wurde daher 1904 unter Abtrennung der Magistratsregistratur, die bei der Stadtkanzlei verblieb, aufgehoben.
Die veränderten Anforderungen, denen sich ein Großstadtarchiv zu stellen hatte, führten 1932 zur Einrichtung einer zeitgeschichtlichen Abteilung zur Dokumentation der Zeitgeschichte und zur Führung einer Stadtchronik. 1933 kam im Zuge des nationalsozialistischen Regimes eine Abteilung für Familienforschung hinzu. Da das Archivgebäude in den 1930er Jahren weder archivtechnisch noch feuerpolizeilich den Anforderungen der Zeit entsprach und nach Aufbrauchen der letzten Raumreserven ab dem Spätjahr 1938 keine Akten mehr übernehmen konnte, wurde ein Neubau erwogen. Entsprechende Planungen wurden allerdings infolge des Kriegsbeginns nicht mehr aufgenommen.
Während des Krieges wurde erst spät mit der Auslagerung von Archivalien begonnen. Die Auswirkungen der zögerlichen Haltung von Archivdirektor Gerber waren verheerend: Zwei Drittel der rund zehn Regalkilometer umfassenden Archivbestände gingen infolge der Luftangriffe von 1944 verloren. Der Zerstörung des Archivgebäudes folgte der Bezug mehrerer Notunterkünfte, zunächst im Holzhausenschlösschen, dann das ehemalige Wissenschaftliche Institut der Elsass-Lothringer und zuletzt in einigen Büroräumen in der Domstraße. Nach Kriegsende übernahmen zwei Übergangsdirektoren die Nachfolge des aufgrund seiner NSDAP-Mitgliedschaft entlassenen (und später nicht mehr eingestellten) Gerber: Prof. Dr. Paul Wentzcke (August - November 1945) und Dr. Ernst Richter (bis 1947). Letzterem folgte Dr. Hermann Meinert, in dessen Amtszeit (1947-1959) das Archiv nur über Lagerräume in zwei Hochbunkern, nicht aber über ein eigenes Magazin verfügte. 1958 bezog die Archivverwaltung das Karmeliterkloster. 1965 lösten Magazingeschosse in der Großmarkthalle die Lagerräume in Hochbunkern ab. Das im Zuge des U-Bahn-Baus geschaffene dreigeschossige Tiefmagazin im Karmeliterkloster wurde 1974 in Betrieb genommen.
Die Magazinräume in der Großmarkthalle wurden aber weiterhin als Ausweichflächen genutzt.
1992 erfolgte die Umbenennung in Institut für Stadtgeschichte (Verfügung des Oberbürgermeisters vom 02.04.1992). Unter Dr. Evelyn Brockhoff (1996-2004 stellvertretende Leiterin, 2004-2021, leitende Direktorin) wurden die Abteilung Sammlungen und der Bereich der Öffentlichkeitsarbeit ausgebaut. Erleichtert wurde diese Ausrichtung durch einen eigenen Ausstellungsraum im Dormitorium. Dieser wurde dem Institut für Stadtgeschichte zusammen mit weiteren Räumen im Karmeliterkloster durch ein geändertes Nutzungskonzept für das Klostergebäude durch den Magistrat zugeteilt.
Mit dem Verkauf des Großmarkthallengeländes verlor das Institut für Stadtgeschichte Magazinflächen und erhielt zwischen 2004 und 2006 einen eigenen Magazinneubau in der Borsigallee. In den Folgejahren 2006-2010 wurde das Karmeliterkloster saniert, um den sicherheitstechnischen Stand und ein effizientes Arbeiten zu ermöglichen. Seit dieser Zeit benutzt das Institut für Stadtgeschichte das Karmeliterkloster in gemeinschaftlicher Nutzung mit dem Archäologischen Museum und der Kirche.
Die veränderten Anforderungen, denen sich ein Großstadtarchiv zu stellen hatte, führten 1932 zur Einrichtung einer zeitgeschichtlichen Abteilung zur Dokumentation der Zeitgeschichte und zur Führung einer Stadtchronik. 1933 kam im Zuge des nationalsozialistischen Regimes eine Abteilung für Familienforschung hinzu. Da das Archivgebäude in den 1930er Jahren weder archivtechnisch noch feuerpolizeilich den Anforderungen der Zeit entsprach und nach Aufbrauchen der letzten Raumreserven ab dem Spätjahr 1938 keine Akten mehr übernehmen konnte, wurde ein Neubau erwogen. Entsprechende Planungen wurden allerdings infolge des Kriegsbeginns nicht mehr aufgenommen.
Während des Krieges wurde erst spät mit der Auslagerung von Archivalien begonnen. Die Auswirkungen der zögerlichen Haltung von Archivdirektor Gerber waren verheerend: Zwei Drittel der rund zehn Regalkilometer umfassenden Archivbestände gingen infolge der Luftangriffe von 1944 verloren. Der Zerstörung des Archivgebäudes folgte der Bezug mehrerer Notunterkünfte, zunächst im Holzhausenschlösschen, dann das ehemalige Wissenschaftliche Institut der Elsass-Lothringer und zuletzt in einigen Büroräumen in der Domstraße. Nach Kriegsende übernahmen zwei Übergangsdirektoren die Nachfolge des aufgrund seiner NSDAP-Mitgliedschaft entlassenen (und später nicht mehr eingestellten) Gerber: Prof. Dr. Paul Wentzcke (August - November 1945) und Dr. Ernst Richter (bis 1947). Letzterem folgte Dr. Hermann Meinert, in dessen Amtszeit (1947-1959) das Archiv nur über Lagerräume in zwei Hochbunkern, nicht aber über ein eigenes Magazin verfügte. 1958 bezog die Archivverwaltung das Karmeliterkloster. 1965 lösten Magazingeschosse in der Großmarkthalle die Lagerräume in Hochbunkern ab. Das im Zuge des U-Bahn-Baus geschaffene dreigeschossige Tiefmagazin im Karmeliterkloster wurde 1974 in Betrieb genommen.
Die Magazinräume in der Großmarkthalle wurden aber weiterhin als Ausweichflächen genutzt.
1992 erfolgte die Umbenennung in Institut für Stadtgeschichte (Verfügung des Oberbürgermeisters vom 02.04.1992). Unter Dr. Evelyn Brockhoff (1996-2004 stellvertretende Leiterin, 2004-2021, leitende Direktorin) wurden die Abteilung Sammlungen und der Bereich der Öffentlichkeitsarbeit ausgebaut. Erleichtert wurde diese Ausrichtung durch einen eigenen Ausstellungsraum im Dormitorium. Dieser wurde dem Institut für Stadtgeschichte zusammen mit weiteren Räumen im Karmeliterkloster durch ein geändertes Nutzungskonzept für das Klostergebäude durch den Magistrat zugeteilt.
Mit dem Verkauf des Großmarkthallengeländes verlor das Institut für Stadtgeschichte Magazinflächen und erhielt zwischen 2004 und 2006 einen eigenen Magazinneubau in der Borsigallee. In den Folgejahren 2006-2010 wurde das Karmeliterkloster saniert, um den sicherheitstechnischen Stand und ein effizientes Arbeiten zu ermöglichen. Seit dieser Zeit benutzt das Institut für Stadtgeschichte das Karmeliterkloster in gemeinschaftlicher Nutzung mit dem Archäologischen Museum und der Kirche.
Literatur
Literatur
Evelyn Brockhoff (Hrsg.): Das Institut für Stadtgeschichte. Seit 1436 das Gedächtnis Frankfurts. Frankfurt 2013.
Konrad Bund: 1436-1986. 550 Jahre Stadtarchiv Frankfurt am Main. Eine Kurzübersicht über seine Bestände. Frankfurt 1986.
Hermann Meinert: Das Stadtarchiv Frankfurt am Main im Zweiten Weltkrieg. In: Archiv für Frankfurts Geschichte und Kunst 5,1 (1948) H. 1, S. 35-41.
Harry Gerber u. Otto Ruppersberg (Hrsg.): 500 Jahre Frankfurter Stadtarchiv 1436/1936. Frankfurt 1936.
Rudolf Jung: Das Frankfurter Stadtarchiv. Seine Bestände und seine Geschichte, Frankfurt 1909.
Weitere Angaben (Bestand)
Umfang
Umfang
550 Verzeichnungseinheiten (Stand 2021)
Benutzung
Benutzung
Lagerort: BO