A.86.04

Complete identifier

ISG FFM, A.86.04

Fonds


Identification (short)


Title Title
Stadtwerke
Life span Life span
1876 - 1975

Fonds data


Custodial history Custodial history
Der Bestand enthält nur wenige Unterlagen vor 1900. Auch zu den Bereichen Wasserversorgung, Nahverkehr und Fernwärme ist die Überlieferung überschaubar. Neben zahlreichen Akten zur allgemeinen Verwaltung liegt der Schwerpunkt des Bestandes bei Akten zur Strom- und Gasversorgung. Daneben bestehen einige Akten zur Elektrischen Ausstellung in Frankfurt im Jahr 1914. Ferner enthält der Bestand Akten vierer Stadträte, die neben ihrer Tätigkeit im Aufsichtsrat der Stadtwerke auch in anderen Aufsichtsräten saßen. Folglich finden sich darunter neben Unterlagen über die Stadtwerke auch andere Akten verschiedener Unternehmen bzw. gemeinnütziger Organisationen.

Die Akten kamen in zwei Abgaben ins ISG:
Akz. Stadtwerke: III/1981-11;
Akz. Mainova: II/2005-25
History of creator History of creator
Die Einrichtung des "Comité zur Herstellung der Vogelsberger Quellwasserleitung" im Jahr 1869 gilt als Geburtsstunde der Stadtwerke. Durch die Einrichtung verschiedener Grundwasserpumpwerke zwischen 1885 und 1909, die in der ersten Hälfte des 20. Jh. ausgebaut wurden, war die Wasserversorgung Frankfurts gesichert. Die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg war geprägt von den Reparaturarbeiten des zerstörten Rohrnetzes und dessen Ausbau sowie vom Neubau von Pumpstationen.

Ein weiterer Zuständigkeitsbereich der Stadtwerke lag in der Gas-, Strom- und Fernwärmeversorgung. 1887 wurde eine städtische Kommission zum Studium der Elektrizitätsversorgung gewählt. Die internationale elektrotechnische Ausstellung von 1891 in Frankfurt war ein wichtiges Ereignis und von Bedeutung für die Entscheidung, Frankfurt mit Wechselstrom zu versorgen und ein Kraftwerk zu bauen. Bisher wurde Strom durch Akkumulatoren erzeugt. Im Jahr 1893 wurde mit dem Bau des ersten Kohlekraftwerks in der Gutleutstraße (Kraftwerk West) begonnen. 1925 wurde die Stadt an das deutsche Verbundnetz angeschlossen und stellte seinen Betrieb von Wechsel- auf Drehstrom um. 1928 konnte über das Kraftwerk West auch die Fernwärmeversorgung gestartet werden. Durch die Inbetriebnahme neuer Heizkraftwerke in den 1960er Jahren, z.B. in der Nordweststadt und in Niederrad, konnte die Versorgung mit Fernwärme weiter ausgebaut werden.

Die Gasversorgung Frankfurts erfolgte im 19. Jhd. durch private Unternehmen. Die Stadt errichtete erst 1904 in der noch selbstständigen Gemeinde Heddernheim ein kleines Gaswerk. 1905 folgte ein weiteres Gaswerk im ebenfalls noch nicht eingemeindeten Griesheim. 1930 verschmolz die städtisch beherrschte Frankfurter Gasgesellschaft mit den beiden 1933 und 1931 stillgelegten städtischen Gaswerken in Heddernheim und Griesheim zur "Main-Gas-Werke- AG".

Obwohl der Beginn des ÖPNV in Frankfurt schon im Jahr 1840 mit der Aufnahme eines Pferdeomnibusbetriebs zu sehen ist, wurde diese Aufgabe in den ersten Jahren von privaten Firmen übernommen. Ab 1872 wurde damit begonnen, den Nahverkehr auf Schienen zu verlagern, gefolgt von einem langsamen Ersetzen der Pferde durch elektrische (ab 1884) oder dampfbetriebene Bahnen (ab 1888). Durch die Übernahme der privaten Frankfurter Trambahngesellschaft 1898 und die Einrichtung eines städtischen Trambahnamtes fing die kommunale Hand an, die Verantwortung für den Nahverkehr zu übernehmen. Dies hatte eine Netzausbreitung bis zum Ersten Weltkrieg zur Folge. Die Nachkriegszeit war geprägt von der einsetzenden Verbreitung von Omnibussen als Beförderungsmittel (ab 1925). Nach dem enormen Anstieg der Berufspendler musste ein neues Verkehrssystem entwickelt werden. Im Jahr 1961 fiel der Beschluss zu einer Stadt(schnell)bahn bzw. U-Bahn, mit dessen Bau 1963 begonnen wurde.

Im Jahr 1900 wurden die Elektrizitätskommission und das Trambahnamt zum städtischen Elektrizitäts- und Bahnamt vereinigt. Der Einrichtung einer Deputation für Wasser-, Elektrizitäts- und Gaswerke im Jahr 1919 folgte die Gründung des städtischen Wasser-, Elektrizitäts- und Gasamtes. Zur gleichen Zeit begannen Überlegungen zur Gründung kommunaler Werke auf privatwirtschaftlicher Basis. Nach der Schließung der städtischen Gaswerke in Heddernheim und Griesheim wurde das Amt 1933 in städtisches Wasser- und Elektrizitätsamt umbenannt, 1934 in Werkamt und 1941 in Stadtwerke.

1995 wurde der Eigenbetrieb in eine privatrechtliche Gesellschaft umgewandelt. Ein Jahr später wurde die Verkehrssparte in eine 100%ige Tochtergesellschaft (VGF) ausgegliedert, gefolgt von der Gründung der Mainova AG, ebenfalls einer Tochtergesellschaft der Stadtwerke, durch den Zusammenschluss der Maingas AG mit den Versorgungsbetrieben der Stadtwerke im Jahr 1998. Mit der Bezeichnung Stadtwerke Holding GmbH erfährt die Stadtwerke GmbH ebenfalls eine Umgestaltung ihres Namens. Nach der Ausgliederung der Wasserversorgung in die Hessenwasser GmbH im Jahr 2001 folgte die Eingliederung der Bäderbetriebe Frankfurt im Jahr 2003.
Literature Literature
Stadtwerke Frankfurt am Main (Hg.): Stadtwerke Frankfurt am Main. 100 Jahre im Dienste der Allgemeinheit. Frankfurt, 1969 (Signatur: 4° Ort 421/3).
Main-Kraftwerke Aktiengesellschaft. Auftrag und Verpflichtung, 1910-1985. 75 Jahre regionale Energieversorgung zwischen Main-Rhein-Lahn, Frankfurt 1985 (Signatur: 4° 85/28).
Andrea Fischer: Kommunale Leistungsverwaltung im 19. Jahrhundert. Frankfurt am Main unter Mumm von Schwarzenstein 1868-1889, Berlin 1995.
Stadtwerke Frankfurt am Main (Hg.): Strom, Wasser, Wärme. Festschrift 1953 der Stadtwerke Frankfurt/Main, Frankfurt 1953.

Further information (fonds)


Extent Extent
595 Verzeichnungseinheiten (Stand 2019)
Access Access
Lagerort: BO