Lagerstandesamt Bergen-Belsen

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Identification (classification)


Title Title
Lagerstandesamt Bergen-Belsen
Life span Life span
[1941 - 1945[ 1943 - 1953
Includes Includes
7 Sterbenebenregister des Lagerstandesamtes Bergen-Belsen
1 Namensverzeichnis zu den 7 Nebenregistern des Lagerstandesamtes Bergen-Belsen
16 Sterbenebenregister des Sonderstandesamtes Bad Arolsen, in denen Sterbefälle aus dem Konzentrationslager Bergen-Belsen nachbeurkundet wurden

Information / Notes


Additional information Additional information
Das Konzentrationslager Bergen-Belsen war ein nationalsozialistisches deutsches KZ bei Bergen im Kreis Celle, welches nach dem Bergener Ortsteil Belsen benannt wurde.
Ein 1935 bei der Errichtung des Truppenübungsplatzes Bergen für die Bauarbeiter im Wald errichtetes Barackenlager wurde 1940 von der Wehrmacht zur Unterbringung von 600 französischen und belgischen Kriegsgefangenen genutzt.[5] Im Mai/Juni 1941 wurde der Ort zu einem Mannschafts-Stammlager und Lazarett für sowjetische Kriegsgefangene ausgebaut und erhielt die Bezeichnung XI C (311).
Im April 1943 trat die Wehrmacht den südlichen Teil des Lagergeländes an die SS ab, die dort das Konzentrationslager Bergen-Belsen einrichtete. Die Wehrmacht nutzte den unter ihrem Kommando verbliebenen Lagerteil unter der Bezeichnung Stalag XI B Fallingbostel Zweiglager Bergen-Belsen bis Mitte Januar 1945 weiterhin als Lazarett für sowjetische Kriegsgefangene, zwischen Juli 1944 und Mitte Januar 1945 wurden dort auch etwa 800 italienische Militärinternierte behandelt.
Von Juni 1943 an bestand in Bergen-Belsen neben dem Lager der Wehrmacht ein Aufenthaltslager für jüdische Austauschhäftlinge, bis es nach Funktionserweiterung als angebliches „Erholungslager“ für nicht mehr arbeitsfähige Häftlinge anderer Lager und Zielort von „Evakuierungstransporten“ schließlich ab Dezember 1944 als Konzentrationslager Bergen-Belsen geführt wurde.
Das Aufenthaltslager bestand wiederum aus mehreren Lagerkomplexen.
Im „Sternlager“ waren Ende Juli 1944 etwa 4.100 „Austauschjuden“ inhaftiert, darunter Juden aus Saloniki, sieben Transporte aus Westerbork, nordafrikanische Juden, kleine Gruppen französischer Juden, jugoslawische und albanische Juden aus Zagreb.
Im „Neutralenlager“ für Juden aus neutralen Staaten lebten 250 bis 360 Personen; neben Portugiesen und Argentiniern hauptsächlich Spanier und Türken. Die Lebensbedingungen waren deutlich besser als im „Sternlager“.
Im „Sonderlager“ waren rund 350 aus Polen deportierte Juden verschiedener Nationalitäten untergebracht, die offensichtlich von den Insassen des „Sternlagers“ abgesondert waren, um Kontakte zwischen den polnischen und den westeuropäischen Juden zu vermeiden, da diese über die Vernichtungslager im Osten von Polen nicht viele Kenntnisse besaßen.
Im „Ungarnlager“ waren seit dem 8. Juli 1944 insgesamt 1.683 ungarische Juden inhaftiert. Diese „Kasztner-Gruppe“ wurde im Austausch gegen Devisen und Waren wie Rohkaffee am 20. August 1944 beziehungsweise am 25. Januar 1945 in die Schweiz entlassen. Am 7. Dezember 1944 trafen 2.200 ungarische Juden aus dem Arbeitslager Strasshof bei Wien ein, die wegen ihrer „bevorzugten Stellung“ nicht nach Auschwitz transportiert werden sollten.[13]