Vollständige Signatur

HStAM, Urk. 100, 1084

Urkunde


Identifikation (Urkunde)


Kurzregest Kurzregest
Stiftung des Georgs Altares in Melsungen durch Wigand Riedesel
Datierung Datierung
1379 November 07
Originaldatierung Originaldatierung
Anno 1379 mensis Novembris die septimi

Vermerke (Urkunde)


(Voll-) Regest (Voll-) Regest
Wigand Riedesel, Wäppner, Burgmann zu Melsungen, und Konrad Stoyde, Priester, Vikar der Kirche zu Fritzlar, Mainzer Bistums, haben mit Zustimmung des Landgrafen Hermann zu Hessen als Patrons und des Plebans Johannes der Kirche zu Melsungen einen Altar zu Ehren der seligen Jungfrau Maria in der Kirche des heiligen Märtyrers Georius vor der Stadt Melsungen errichtet und begaben ihn nun mit Gütern zum Unterhalt des Priesters. Wer zum Rektor des Altars präsentiert wird, soll entweder zur Zeit der Präsentation Priester sein oder binnen Jahresfrist zur Priesterweihe gelangen. Damit er die drei oder vier Messen, zu denen er wöchentlich verpflichtet ist, um so glühender lese, bestimmt Wigand Riedesel für ihn 1) zwei Huben in der Gemarkung des Dorfes Ostheim, die Werner Grebener bearbeitet, mit allen ihren Zugehörungen und Rechten; 2) 10 Schillinge Gülte auf Martini von den Äckern um den Wald vor der Stadt Fritzlar gelegen, die der Riedesel Äcker genannt werden; 3) eine Gülte von 10 Schillingen und zwei Hahnen auf Martini aus Äckern in der Gemarkung des Dorfes Beiseförth; 4) eine Gülte von 14 Schillingen und 6 Hahnen auf Martini von zwei Gärten vor der Stadt Melsungen bei dem Garten Eckehards von Hundelshausen, Burgmanns daselbst, von denen den einen Gerlach Tueker, den anderen Kunzmann Ulner bebaut; 5) zwei Gärten vor der Stadt Melsungen in dem Bruche, von denen den einen Konrad Malczfeld, den anderen Konrad Gerstinberg bebaut; 6) acht Schillinge Gülte auf Martini aus den Huben und Wiesen des Dorfes Kirchhof. Der Priester Konrad Stoyde stiftet für den Priester des Altars 1) einen Zins von drei Pfund hessischer Pfennige, den er für 35 Pfund Pfennige von den Bürgermeistern und Städtern der Stadt Melsungen auf Martini gekauft hat; wird der Zins zurückgekauft, so soll der Priester neue Zinsen für die Kaufsumme erwerben; 2) 14 Pfund hessischer Pfennige, die auf Zinsen gelegt werden sollen; die Zinsen soll auf Lebenszeit der Priester Johannes Tzail, Pleban zu Spangenberg erhalten; nach dessen Tod sollen sie dem Altaristen zufallen; 3) einen Garten vor der Stadt Melsungen vor dem Rotenburger Tor, auf der einen Seite an den Garten des Priesters Goswin stoßend; 4) einen Acker in der Gemarkung der Stadt Melsungen, stoßend auf der einen Seite an den Weg, der nach Melgershausen führt, auf der anderen Seite an die Äcker des Stifters Wigand Riedesel. Die Stifter versichern vor dem Notar Konrad Ditmari von Melsungen, Kleriker Mainzer Bistums, dass sie diese Stiftung halten wollen; es wird darüber ein Instrument aufgerichtet, das der Notar schreibt und unterschreibt und die Stifter besiegeln. Geschehen am siebenten November 1379 ungefähr um drei Uhr im Wohnhaus des Frühmessers Ditmarus in Melsungen in dessen Wintergemach in Gegenwart des Frühmessers, ferner des Plebans Nicolaus Schotin zu Obermelsungen, des Burgmanns Helwig von Dagobertshausen und des Bürgers zu Melsungen Hermann Breitau.
Formalbeschreibung Formalbeschreibung
Abschrift, 20. Jahrhundert, vier Blatt Papier.
Weitere Überlieferung Weitere Überlieferung
Depositum Stadt Melsungen
Literatur Literatur
Riedesel zu Eisenbach 2, S. 56, Nr. 208

Repräsentationen

Typ Bezeichnung Zugang Information Aktion
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