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Seelgerätstiftung im Kloster Ahnaberg

1420 Juni 26

Geschehen 1420, ind. 13., im 3. Jahre des P. Martin V., am 26. Tage des Juni, zu Vesperzeit, im Kloster Ahnaberg zu Kassel.

Vor dem Notare vermachen Herr Curd Gumpracht, Priester, und Jungfrau Hille Rodinberg, Klosterjungfrau zu Ahnaberg (Anenberge), der Priorin und dem Konvente zu Ahnaberg 60 gute rheinische Goldgulden von Todes wegen mit der Bestimmung, daß diese nach ihrem Tode davon wöchentlich 4 Frühmessen an dem Altare des Evangelisten Johannes in der Ahnaberger Kirche lesen lassen sollen. Auch sollen an dem Altare die üblichen Messen jährlich gehalten werden an den Tagen St. Johannes Ev., St. Liborius, St. Erasmus und an den Weihetagen des Altars und der Kirche; die Frühmesse soll alsdann an dem St. Annenaltare 'uffe der heren kore' gehalten werden, und es soll die Messe beim Läuten vor dem Hochamte beendet sein. Die Bestellung der Messen ist allein Sache der Priorin und des Konventes; leistet ein Kaplan nicht Folge, so sollen sie ihn von dem Gelde nach der Jahreszeit ablohnen und einen anderen bestellen. Wird die Bestellung der Messen irgendwie verhindert, so sollen die 60 Gulden oder deren Zins halb für den Kirchenbau und halb zum Seelgeräte des Herrn Curd und der Hille fallen, bis die Messen wieder gehalten werden können.

Rückw. Rubrum d. 16. Jahrh.

Herr Hermann Westheym, Vormund des Klosters, Herr Johann Hertingeshusen, Kaplan daselbst, und Curd Usting, Laie.

1. für Hille: Herr Wernher Volghard, Priester, 2. Curd Gumpracht.

Not.-Instr. des kaiserl. Notars und Klerikers Johannes Wynrich von Kassel, Pergt. mit dem Signete des Notars, die beiden Siegel (2. am Rande beschädigt) an Pergamentstreifen anhängend.

Regest Schultze Nr. 363