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Ehevertrag zwischen Landgraf Maximilian von Hessen-Kassel und Landgräfin Friederica Charlotte von Hessen-Darmstadt

1720 November 28

Anno 1720 sub dato den 28.ten Novembris, Darmstadt

A I b 1720 November 28

Landgraf Karl von Hessen-Kassel schließt mit Landgraf Ernst Ludwig von Hessen-Darmstadt einen Vertrag über die Eheschließung ihrer Kinder Landgraf Maximilian von Hessen-Kassel und Landgräfin Friederica Charlotte von Hessen-Darmstadt. Landgraf Ernst Ludwig bekundet, seiner Tochter eine Mitgift in Höhe von 20000 fl. zu geben, zu zahlen ein Jahr nach Vollzug der Ehe und bis dahin verzinst mit fünf Prozent. Des weiteren soll sie als freiwillige Zahlung ihres Vaters 4000 fl. erhalten und mit Kleidern, Kleinodien, Schmuck und Silbergeschirr ihrem Stand entsprechend ausgestattet werden. Aus seiner fürstlichen Rentkammer wird die Prinzessin 10000 fl. erhalten, wie es im väterlichen Testament aus dem Jahr 1664 festgelegt ist. Landgraf Karl bekundet, dass sein Sohn nach Vollzug der Ehe der Landgräfin Friederica Charlotte neben Juwelen 2000 Reichstaler als Morgengabe geben wird. Daraus soll ihr eine Rente in Höhe von 200 Talern jährlich zukommen. Dazu erhält sie jährlich ein Handgeld von 1000 Reichstalern, ebenfalls vom Tag des Beilagers an bis zum Tod ihres Gemahls Landgraf Maximilian. Ihren Witwensitz erhält sie zu Frauensee. Zu ihrem Unterhalt im Wittumsfall soll sie 3000 Taler an Geld und weitere 1000 Taler an Sachleistungen erhalten. Diese Summe soll aus dem Amt Frauensee aufgebracht werden. Sollten die Einkünfte dieses Amtes nicht reichen, soll der Rest aus dem Amt Friedewald bezahlt werden. Im Amt Frauensee soll ihr dann die niedere Gerichtsbarkeit sowie Gebot und Verbot zustehen, alle anderen Rechte bleiben bei der Landgrafschaft.

Ausfertigung, Pergament, 16 Blatt großfolio, die vier Siegel fehlen, Sprache Deutsch.

Es handelt sich um Maximilian von Hessen-Kassel (1689-1753).