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1425 Mai 07

Datum anno 1425, feria secunda proxima post dominicam, qua cantatur in eccl. dei cantate.

A II Kassel, Karmeliterkloster

Conrad Volkhard, Bürgermeister, Johann Spulman (Spuleman), Curd Mattinberg (Mattenberg), Pilgis (Pylgis), Hermann Corper, Johann Loubeman, Johann Grebinsteyn, Heinrich Wonhusin (Wonenhusin), Ludwig Ludewiges, Johann Koch (Coch), Johann Schonlober, Heinrich Slaff (Sloff), Schöffen zu Kassel, beurkunden, daß Herr Heinrich Hensel, Bruder des Karmeliterordens zu Kassel, mit Willen des Priors Curd Smedd und des Konventes zu seinem, seiner Eltern und Freunde Seelenheile 40 Goldgulden, für welche eine jährliche Rente von 2 Gulden gekauft werden soll, als Seelgeräte gestiftet hat. Der Zins soll für die Feier des Fronleichnamsfestes fallen, und es sollen Prior und Konvent jährlich den Freitag nach Fronleichnam mit einer Messe und einer Prozession mit dem Leibe des Herrn in ihrem Kloster begehen wie den Fronleichnamstag selbst; es sollen an dem Freitage alle Brüder, die Priester sind und Messe halten, je 1 Schilling hessische Pfennige als Präsenz erhalten. Bürgermeister und Rat zu Kassel sollen diese Stiftung mit ihren Spendemeistern, die den Zins einnehmen und die Präsenzen verteilen, bestellen, dafür erhält der Rat von den 2 Gulden jährlich ½ Viertel Wein. Der Rest des Zinses soll den Brüdern 'zcu irme ynmesze [Imbis] und koste' für denselben Freitag bleiben. Kommen Prior und Konvent ihrer Pflicht nicht nach, so soll das Geld mit der Rente halb zum Bau der Kirche und für die Wohnung der Siechen zum h. Geiste vor der Neustadt Kassel verwandt werden und halb dem Rate zum Baue der Stadt Kassel zufallen. - Die Aussteller bekunden ferner, daß Conrad Volkhard, ihr Bürgermeister, und Hans vom Reyne, Kirchmeister der Kirche St. Maria Magdalena in der Neustadt Kassel, 'umme nutzes, noitdorft und buwes' der gen. Kirche willen den Spendemeistern 2 Gulden Rente zu Pfingsten für die von Herrn Heinrich Hensel gestifteten 40 Goldgulden auf Wiederkauf verkauft haben.

1. die Aussteller mit dem großen Stadtsiegel, 2. Curd Smed, Prior, und der Konvent mit dem Konventssiegel.

Ausfert. Pergt., Siegel ab. - Rückw. Rubrum des 16. Jahrh.

Regest: Schultze Nr. 664.