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1515 März 26

Datum uff montag nach dem sontag iudica, dem 26. tag des monts marcii a. d. 1515.

A II Haina, Kloster

Schultheiß und Schöffen des Reichsgerichts der Stadt Frankfurt bekunden, daß vor ihnen am 22. Januar d. J. (uff montag nach Agnetis) Hans Mey als Anwalt des Abts von Haina gegen Peter Dregseler im Hainer Hof auf Bezahlung eines geschuldeten Zinses von 2 Gulden aus dessen Haus und Kostenerstattung geklagt hat. Da der Beklagte auf richterliches Rufen nicht erschien, erwirkte Mey die Zuteilung eines Pfandzettels. Er legte diesen am 7. Februar (uff mitwoch nach Dorothee) erneut vor und ließ durch den weltlichen Richter Hans Fischer bezeugen, daß in Dregslers Haus nichts zu pfänden war. Auf Antrag des Mey wurde das Haus nach Anschlag einer Ankündigung (feiltragszettel) an der Gerichtstür gemäß der Reformation an 4 Freitagen durch Wolfgang Heimersheim zum Verkauf feilgehalten. Da dieser als geschworener Fürsprech und Unterkäufer am 5. März (uff Montag nach dem sontag reminiscere) bestätigte, daß niemand kaufen wollte, erwirkte Mey namens des Abts die gerichtliche Einweisung in den Besitz des Hauses, jedoch mit der Auflage, es binnen Jahresfrist an einen eingesessenen Bürger zu veräußern und den Zinsleuten noch 14 Tage zur Entschädigung einzuräumen. Mey teilte dann am 26. März (uff montag noch dem sontag iudica) mit, daß sich trotz Benachrichtigung durch den Ratsrechenmeister weder Dregsler noch die Zinsleute zur Bezahlung gemeldet hätten; als auch auf erneuten richterlichen Aufruf niemand erschien, forderte er die Bestätigung durch einen besiegelten Schein.

Der Gerichtsschultheiß Ritter Martin von Heusenstamm (Hussenstam).

Ausf., dt., Perg., durch Moder stark besch., Reste aufgeklebt. - Urspr. anh. Sg. fehlt.

Regest: Franz Nr. 1299, Zweiter Band