11172

1557 Dezember 20 Arolsen

Nachdem in der Streitsache zwischen den Brüdern Graf Wolrad und Graf Franz von Waldeck über einige Tausend Gulden Unterhaltsgeld, die letzterer von ersterem forderte, ein Schlichtungsversuch vor der Kanzlei in Kassel gescheitert war, hat ihr Bruder, Graf Johann folgenden Vergleich zu Stande gebracht: Graf Franz, der von Graf Wolrad für die letzten 9 - 10 Jahre 4500 - 5000 Gulden Rückstand und weiter jährlich 500 Gulden oder ein Haus laut der Mutscharung forderte, deren Auszahlung Graf Wolrad verweigerte mit der Begründung, dass ihm von seinen Ämtern Stücke entzogen seien, für die er Ersatz zu fordern habe, verzichtet auf seine Forderung zu Gunsten seines Bruders Johann und erhält als Abfindung von ihm 1000 Taler, zahlbar je zur Hälfte Weihnachten und am 23. Juni des nächsten Jahres in Meschede, ferner die Hälfte des Goldzehntens am Eisenberger Bergwerk, den Graf Johann besitzt, wobei er ihm auch für seinen Anteil Holz und Kohlen für die Bergleute liefern will nach Gewohnheit des Bergwerks. Zur Erstattung der Graf Johann erwachsenen Kosten übernimmt Graf Wolrad die auf ihn und Graf Johann je zur Hälfte lautende Schuldverschreibung über 600 Gulden an den verstorbenen Philipp Katzman in Sachsenhausen für sich alleine, doch mit dem Vorbehalt, dass die übernommene Hälfte bei einem künftigen Vergleich zu seiner Forderung zugeschlagen wird. Die Forderungen, die Graf Wolrad und Graf Johann an einander haben, sollen durch einen Vergleich geregelt werden.

Die drei Grafen.

Or., Perg., von den angehängten Siegeln 1) stark beschädigt, deutsch.

Vgl. Nr. 10903; I, 40