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1455 Dezember 1

An mentag nach sant Endrißtag des heylgen zwelfboten a. etc. 55.

Hans v. Stetten schreibt an Gräfin Anna v. Katzenelnbogen, geb. Gräfin v. Württemberg, dass sie sich wohl erinnere, dass er Diener ihres verstorbenen Sohnes gewesen sei und in dessen Diensten seine Pferde abgeritten habe, die ihm noch nicht bezahlt worden seien. Er habe daher eine entsprechende Forderung an Graf Philipp v. Katzenelnbogen-D[armstadt] gerichtet, da dieser Land und Leute seines Sohnes wieder an sich gezogen habe, doch glaube der Graf, ihm nichts schuldig zu sein. Nach langen Verhandlungen habe er ihm jetzt nochmals geschrieben und ihm Feindschaft angesagt, falls er seine Forderungen wiederum abschlage. Wenn sie mit dem Grafen etwas gemeinschaftlich besitze (was... teylls und gemeyns het), möge sie es aufgeben, damit sie keinen Schaden erlitte, falls es zu Feindseligkeiten kommen sollte, weswegen er hiermit auf jeden Fall seine Ehre gewahrt haben wolle; er versichere sie aber, dass er sie nicht angreifen (geferlich suchen) werde. Befürchte sie in dieser Lage Nachteile für seinen Bruder, so möge sie ihm den Knaben während der Dauer der Feindschaft zurücksenden; nach Bereinigung der Angelegenheit werde er ihn ihr wieder zuschicken, den er wisse ihn nirgends lieber als bei ihr

Siegel des Ausstellers

Ausfertigung (mit Unterschrift, Außenadresse und Briefsg.-verschluss) Staatsarchiv Darmstadt, Abt. D 4 Konv. 1 fasc. 4

Demandt, Regesten der Grafen von Katzenelnbogen, Regesten-Nr. 6372