1275

Treysa 1265 November 27

Acta sunt hec Treyse apud Ziegenhagen in ecclesia ibidem a. d. 1265, proxima feria sexta ante festum Andree apostoli.

A II Haina, Kloster

Abt Johann und der Konvent zu Spieskappel (in Cappellis) bekunden, daß sie ihren Zwist mit Abt Werner und dem Kloster Haina dem Schiedsspruch des Klerikers Konrad von Heimbach und der Ritter Wigand Fraz, Konrad Krug (Croch), Konrad von Leimsfeld (Lumesvelth), Bruno von Heimbach und Eberhard Holtsadel unterworfen haben. Diese haben entschieden: Der Patronat der Kirche in Lendorf (Lintorf) steht Haina zu; Kappel kommt aber - ohne Beeinträchtigung der Hainaer Rechte - ein Drittel der Kirche und des Kirchhofs zu, entsprechend dem Drittel, das es zu Bau und Ausstattung beizutragen hat. Der Markwald (silva que Marcha nuncupatur) wird in drei Teile geteilt, von denen je einen die beiden Klöster, den dritten die Erbbesitzer von Lendorf erhalten. Die zwischen den Klöstern getroffene Abmachung über den Heuzehnten bleibt bestehen; wenn Kappel im Zehntbezirk Lendorf Wiesen neu erlangt, soll es davon den Zehnten geben. Die strittigen Hofstätten fallen an Haina, das Kappel dafür im Dorf Hebel (Hevelde) Einkünfte von 10 Schilling Pfennigen anweist. Für seinen Hof zu Alboldsberg soll Kappel von Früchten wie auch von Hanf den Zehnten geben, nicht aber von Zwiebeln, für die jährlich 2 Hühner zu liefern sind. Der von dem Hainaer Kellner Gerhard und Kappeier Mönchen vorgenommene Austausch von Äckern in der Gemarkung Lendorf wird bestätigt.

Abt Johann, Prior Eckebert, Kellner Richard zu Kappel

Bruder Ludwig, Baumeister (magister operis) zu Haina

Bruder Humbold, Bruder Siegfried von Römershausen (Reimbrachteshusen), Bruder Ludwig Scholle (Scollo), Bruder Dietrich Faber zu Haina, Bruder Gerlach von Englis (Engelgis), Bruder Arnold von Loshausen (Lazhusen)

Ritter Ludwig von Linsingen

Heinrich von Uttershausen (Utershusen).

Die beiden Klöster.

Ausf., Perg., durch Moder stark besch. und aufgeklebt. - Die 2 spitzov. Sg. an rot-grünen bzw. (zu 2.) nur grünen Seidenfäden anh. 1. des Abts von Spieskappel, stark besch., c. 5,5X3,5 cm, stehender Abt mit Stab, U. (fast ganz zerstört): '+ SIGILL'VM ABBA'TIS DE CAPELLA' , 2. rotes Sg. des Abts von Haina mit RückSg.

Regest: Franz Nr. 447, Erster Band