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1440 Oktober 14

Datum Cassel sub sigillo decanatus, sub anno 1440, die 14° mensis octobris.

A II, Kassel Martinsstift

Dechant und Kapitel der Stiftskirche des h. Kreuzes, des h. Martin und der h. Landgräfin Elisabeth in Kassel an die Söhne der katholischen Kirche: Sie empfehlen durch dies Schreiben den Priester mag. Matthias Treysze, ihren Mitkanoniker, und mag. Leonard von Schweinfurt (Swinfort), Arzt (practicum in medicis) und Diener (familiarem) des Landgrafen, die sie zum Einsammeln von Almosen für die Fabrik ihrer Kirche ausgesandt haben und die dies unternommen haben allein zur Ehre Gottes und des h. Kreuzes, von welchem der Landgraf einen beträchtlichen Splitter (notabilem particulam) aus dem h. Lande mitgebracht hat, der begleitet von täglichen großen Wundern in ihrer Kirche beruht. Sie bitten, die beiden Diener (familiares et negociatores) des h. Kreuzes und der Heiligen Martin und Elisabeth liebreich aufzunehmen. Es wird noch ausgeführt, wie in ihrer noch jungen Stiftskirche täglich 10 ewige Messen außer den häufigen gelegentlichen zelebriert werden und das Brevier mit den Vigilien für die Toten mit großem Fleiß durch die Bepfründeten und Choralen täglich erfüllt wird, wie die Kirche mit 13 Altären, obgleich sie zur Hälfte noch nicht vollendet sei, versehen und wiederholt mit römischem Ablaß begabt sei, und zwar für den Martins- und Weihetag (Sonntag Vocem iocunditatis) und deren Oktaven von Papst Martin V. mit 3 Jahren und von Papst Eugen IV. mit 7 Jahren und für das ganze Jahr von anderen hohen Bischöfen mit 80 Tagen für schwere Vergehen, 1000 Tagen für leichte Vergehen und 10 Karenen, und wie schließlich die Kirche mit solchem Aufwand (tanta preciositate) begonnen sei, daß sie sie auf ihre und ihrer Nachbaren Kosten nicht vollenden könnten.

Ausfert. Pergt., Siegel ab.

Regest: Schultze Nr. 968.