2025

1696 Juni 7

So geschehen den 7ten Iunii anno 1696

Johann Philipp (Philip) Molitor, Mainzer Oberschultheiß des Amts Schöllkrippen (Schöllkroppen), dessen Ehefrau Katharina Kristina (Catharina Christina) Molitor, und deren drei Schwestern Anna Lucretia von Calenberg, Anna Katharina (Catharina) von Calenberg und Elisabeth Margarete (Elisabetha Margretha) von Calenberg bekunden, dass ihre Schwiegermutter und Mutter, Margarete Dorothea (Margaretha Dorothea) Gross, geborene von Buchenau, sowie Hermann Siegmund (Sigmundt) von Peterswald zu Leibolz (Luboldtß), Fuldaer Forstmeister, Vormund der zuvor genannten vier Schwestern von Calenberg, dem Placidus [von Droste], Abt von Fulda, Fuldaer Lehngüter in Dipperz und Borsch (Borscha) [Ortsteil von Geisa] mit allem Zubehör und allen Rechten dauerhaft verkauft haben. Die Güter hat zuvor ihr verstorbener Schwager und Vater Otto Wilhelm von Calenberg besessen. Wie der darüber in Fulda ausgestellten Urkunde von 1692 Juli 28 (So geschehen Fulda den 28ten Iulii 1692) zu entnehmen ist [vgl. Nr. 2020], betrug die Kaufsumme 13800 Gulden, jeder Gulden im Wert von 15 Batzen oder 60 Kreuzern Fuldaer Währung. Von der Kaufsumme wurden zunächst noch 1300 Gulden als Unterpfand für die Währschaft zurückbehalten und anschließend zur Bezahlung ausstehender Schulden verwandt. 6000 Gulden wurden mit einem jährlichen Zinssatz von fünf Prozent als Pension für die Pflegbefohlenen angelegt. Der Abt will die 6000 Gulden nun nicht länger anlegen. Daher haben Johann Philipp Molitor und seine Ehefrau Katharina Kristina 1696 Mai 16 (sub dato Calenberg den 16ten May iüngsthin) ihrer Schwiegermutter und Mutter die Vollmacht erteilt, die restliche Kaufsumme gegen Quittung in Empfang zu nehmen. Die Rentkammer des Abtes hat aber darauf bestanden, dass dazu auch die Pflegbefohlenen ihre Zustimmung erteilen. Die drei Schwestern Anna Lucretia, Anna Katharina und Elisabeth Margarete von Calenberg stellen daher mit dieser Urkunde ihrer Mutter die Vollmacht aus, ihre Anteile an der restlichen Kaufsumme gegen Quittung in Empfang zu nehmen. Ankündigung von Unterfertigung und Besiegelung. Da die Vormundschaft des Hermann Siegmund von Peterswald mittlerweile beendet ist, haben die drei Schwestern den Johann Philipp Molitor gebeten, dass er für sie und seine Ehefrau als Vormund (curator) die ausgestellte Vollmacht bestätigt (authentificirt). Außerdem sind folgende Personen gebeten worden, die Vollmacht als Zeugen mit Unterschrift und Siegel zu bestätigen: Johann Wilhelm Stein, öffentlicher Notar kraft kaiserlicher Autorität und Anwalt und Prokurator am Fuldaer Hofgericht; Adam Reinhard Molter, öffentlicher Notar kraft päpstlicher Autorität; Kaspar (Caspar) Athanasius Anton (Antonius) Hopf, Bürger und Korporal in Fulda. (siehe Abbildungen: Seite 1, Seite 2 und 3, Seite 4 und 5, Seite 6 und 7, Rückseite; Siegel: Lacksiegel 1, Lacksiegel 2, Lacksiegel 3, Lacksiegel 4, Lacksiegel 5, Lacksiegel 6, Lacksiegel 7, Lacksiegel 8, Lacksiegel 9)

(Margreta Dorothea Grossin / geborne von Buchnau

Iohann Philip Molitor manu propria

Catarina Cristina Molitorin geborne / von Callenberg

Anna Lucretia gebornen von Callenberg

Anna Caterina / von Callenberg

Liesabeta Margreta / von Calenberg

Ioannes Guilielmus Stein / notarius caesareus publicus / iuratus requisitus et / rogatus in fidem subscripsi et sub/signavi manu propria

Adamus Reinhardus Molter notarius apostolicus / tanquam testis ad hunc actum legitime requisitus et rogatus / in fidem subscripsi et subsignavi manu prorpia

Caspar Athanasius Antonius Hopff alß erbettener / zeig [!])

Johann Wilhelm Stein, Adam Reinhard Molter, Kaspar Athanasius Anton Hopf

Margarete Dorothea Gross, Johann Philipp Molitor, Katharina Kristina Molitor, geborene von Calenberg

Anna Lucretia von Calenberg, Anna Katharina von Calenberg, Elisabeth Margarete von Calenberg, Johann Wilhelm Stein, Adam Reinhard Molter, Kaspar Athanasius Anton Hopf

Ausfertigung, Papier, neun aufgedrückte Lacksiegel

Vgl. hierzu auch Nr. 2026.